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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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der Familie.«
    »Ich bitte Sie! Familienangehörige sorgen füreinander.«
    Clarks sonderbare Ansichten zauberten ein Schmunzeln auf Remingtons Gesicht. »Manchmal tun sie das. Und manchmal hassen sie einander mit dem ganzen Ungestüm, welches das Familienleben mit sich bringt.«
    Als Clark widersprechen wollte, sagte Remington: »Ich bitte Sie! Haben Sie denn keine Verwandte, die Sie, aus Angst, es könnte zu einem Streit kommen, nur ungern besuchen?«
    Clark pflichtete bei: »Ja, ich schätze, da haben Sie Recht.«
    »Fragen Sie einen der Laufburschen von der Bow Street. Mord ist meist Familiensache.« Remington spielte mit dem Gedanken, das Thema zu wechseln, um Clark weiteres Unbehagen zu ersparen. Aber er bewunderte Clarks Intellekt, und er hatte nie die Gelegenheit gehabt, das Verbrechen mit jemandem durchzusprechen. »Irgendwer hat Lady Pricilla umgebracht, und es war nicht George Marchant, also ist der Mörder nie gefasst worden.«
    »Schreckliche Vorstellung.« Clark sah zutiefst unglücklich aus. Er war ein Mann, der es ordentlich und klar haben wollte wie die Zahlenreihen in seinen Geschäftsbüchern.
    »Es gibt Gerüchte, dass sie durchbrennen wollte mit einem Gentleman, der nicht so passend war wie dieser reiche Lord. Wer anders als ein Familienmitglied hätte daran Anstoß nehmen können?«
    »Ihr Verlobter?«
    »Der Earl of Fanthorpe.«
    Clark sackte in seinem Sessel zusammen. »Oh.«
    Die Reaktion verblüffte Remington. Clark zeigte seine Aversionen nur selten so offen. »Sie mögen ihn nicht?«
    »Er ist ein Aristokrat der alten Schule. Er hat seine Konten bei uns, aber er spricht nicht mit mir. Ich habe mir die Hände mit Kommerz beschmutzt«, knurrte Clark aufgebracht.
    Remingtons Mundwinkel zuckten amüsiert.
    »Er kommt in mein Büro, setzt sich auf diesen Stuhl«, er deutete auf Remingtons Stuhl, »sagt seinem Sekretär, was mit seinen Guthaben zu geschehen hat, und sein Sekretär sagt es mir. Ich mache genau dasselbe, in umgekehrter Richtung natürlich.«
    »Sie reden mit dem Sekretär, und der -«
    »Genau.«
    »Könnte er Lady Pricilla umgebracht haben?«
    »Nur, falls er seinen Sekretär dazu gebracht hat, sie zu töten.« Clark lachte und machte ein schuldbewusstes Gesicht. »Verzeihen Sie, das war geschmacklos. Hat man ihn verdächtigt?«
    »Ja, aber er hatte gleichfalls ein Alibi.« Remington spielte mit dem Teelöffel. »Ich dachte damals, der alte Duke of Magnus sei es gewesen.«
    »Ich habe ihn nie kennen gelernt. Er ist gestorben, als ich noch in Oxford war. Aber möglich ist es.« Das ungelöste Rätsel schien Clark zu faszinieren. »Er stand im Ruf, aufbrausend zu sein, und seine Wutanfälle gerieten oft außer Kontrolle.«
    »Er war für seine Wutanfälle berühmt, und nach Lady Pricillas Verlobung hat man ihn Pricilla bei verschiedenen Gelegenheiten anschreien hören. Er hätte sie töten können, aber Zeugen haben ausgesagt, er hätte kein Blut an sich gehabt.« Er hätte natürlich jemanden anheuern können, um den Job zu erledigen, aber augenscheinlich war die Tat aus Wut und im Affekt begangen worden. »Die Gewalttätigkeit war so ungeheuerlich, er hätte über und über mit Blut befleckt sein müssen.«
    »Also gut. Ihr Vater war es nicht.« Clark hörte sich beinahe enttäuscht an. »Und ich bleibe bei meiner Behauptung, dass es nicht der jetzige Duke of Magnus war. Aber ich würde sagen, ihrer beider Bruder, Lord Shapster, hätte es ohne weiteres sein können. Kennen Sie ihn?«
    Remington schüttelte den Kopf. »Ich hatte noch nicht das Vergnügen.«
    »Es ist kein Vergnügen. Der Kerl ist ein eiskalter Hund. Mit dieser schrecklichen Lady Shapster verheiratet.« Clark zog ein Taschentuch hervor und wischte sich die Stirn, als seien mit dem Namen unangenehme Erinnerungen verbunden. »Als sie Eleanor, eines der entzückendsten Mädchen, das ich je kennen gelernt habe, zur Heirat zwingen wollte, war das Lord Shapster völlig egal. Er hat Lady Shapster seine eigene Tochter tyrannisieren lassen. Solange er nicht die Jagd unterbrechen muss, kümmert ihn nichts und niemand.«
    Clark hatte Remingtons Interesse geweckt. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie die Familie kennen.«
    »Ich komme aus Blinkingshire, nur ein paar Meilen von ihrem Haus entfernt. Ich kenne Eleanor, seit sie ein ganz kleines Mädchen war. Sie ist ein gutes Stück jünger als ich, aber zu Pferd hatte sie immer schon einen exzellenten Sitz. Sie macht nie irgendwelche Szenen und sagt keinen Pieps, solange sie

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