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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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abgeschnitten. Die arme Beth hat es in Ordnung bringen müssen, und ihr zittern aus Angst vor Ihrer Reaktion nach wie vor die Hände.«
    »Das sollten sie auch.« Er dehnte die Finger. »Sie sollten sehr zittern.«
    »Ich habe ihr gesagt, dass sie nichts zu fürchten hat. Ich habe ihr gesagt, Sie seien vieles, aber nicht ungerecht.« Eleanor beobachtete und taxierte ihn mit dunkelblauen Augen. »Oder irre ich mich da, Mr. Knight?«
    Natürlich nicht. Er würde keine Zofe entlassen, weil sie getan hatte, was die Herrin von ihr verlangte. Aber er musste und wollte das jetzt nicht zugeben. »Was hat Sie dazu veranlasst, das zu tun?«, fragte er in gutturalem Ton.
    Sie beugte sich vor, weit genug, dass er den zarten Hauch eines exotischen Blütendufts riechen konnte. Weit genug, dass sich ihre runden bleichen Brüste ans Mieder pressten. »Ich glaube, das wissen Sie.«
    Er wusste es. Sie hatte sich die Haare abgeschnitten, weil er gesagt hatte, er werde sie dazu verwenden, sie zu bändigen. Er beugte sich ebenfalls vor, bis sich ihre Nasen fast berührten. »Sie werden es wieder wachsen lassen.«
    »Wenn mir danach ist.«
    »Sie lassen es wieder wachsen, und zwar schnell.«
    Sie lächelte, verzog sanft und zufrieden die Lippen. »Ob ich es tue oder nicht, das verspreche ich Ihnen, Mr. Knight, wird jedenfalls nichts mit Ihnen zu tun haben.« Sie schien sich ihrer Sache so sicher zu sein.
    Er verstand nicht, weswegen, und es gefiel ihm nicht. Sie war schüchtern, unterwürfig und hatte Angst vor ihm. Bei jeder Gelegenheit hatte sie ihm gezeigt, wie vorsichtig sie vorging. Wusste sie denn nicht, wie total er sie in der Hand hatte?
    Er suchte ihr Gesicht nach dem Grund der Gelassenheit ab. Doch als ihre Blicke sich trafen, verlor er sich in ihren Augen. Es waren schöne Augen, groß und tiefblau, mit langen dunklen geschwungenen Wimpern. Er konnte beinahe ihre Seele sehen, die sie so gut verborgen hielt, und er wollte sie kennen lernen. Alles an ihr. Den Verstand genauso wie den Körper.
    Das, was als wütendes visuelles Verhör begonnen hatte, wandelte sich zu seinem Erstaunen. Wurde sanfter. Als sie einander fixierten, dachten sie beide an jenen Moment auf der Gasse, als er sie beinahe, beinahe geküsst hatte. Die Überreste jener morgendlichen Leidenschaft schienen sich zwischen ihnen aufzuschaukeln, und er wollte sie schmecken, hier und jetzt …
    Lady Gertrudes Stimme fuhr mit der Feinfühligkeit eines marodierenden Soldaten dazwischen. »Mr. Knight, was halten Sie von Madelines Kleid?«
    Er kam leicht verdattert zu sich.
    Die Duchess richtete sich abrupt auf und sah auf ihre Hände, die über den Oberschenkeln nervös den Rock glatt strichen.
    Er schaute gleichfalls hin, unfähig, den Blick von der verräterischen Geste zu lösen.
    Lady Gertrude schaltete sich erneut ein, diesmal mit mehr Erfolg. »Mir gefällt besonders der Ausschnitt und der strenge Zuschnitt und wie diese kleinen Ärmel sich puffen und ihre hübschen weißen Arme zeigen.«
    Remington hörte Lady Gertrude zu und begutachtete das Kleid. Die Duchess trug eine cremefarbene Abendrobe aus Musselin, die vorm Busen über Kreuz geschlungen war. Der Rock öffnete sich und ließ einen weinroten Seidenunterrock sehen. Die Säume waren mit einer dunkelgrünen Tresse mit feinem griechischem Muster besetzt. Die seidenen Schuhe waren farblich auf den Unterrock abgestimmt, und durch ihr dunkles Haar schlang sich ein weinrotes Band. An ihrem Handgelenk baumelte ein cremefarbener Fächer. Der Effekt war interessant. Es war nicht im Geringsten das, was er für sie ausgewählt hätte, aber bei ihrer Größe und ihren schlanken Proportionen war es eine exzellente Wahl. Doch … doch …
    Grimmig sagte er: »Korrigieren Sie mich, falls ich mich irre. Das ist keines von den Kleidern, die ich für Sie gekauft habe.«
    »Nein. Es ist eines von meinen.« Madeline hörte sich so gefasst an, als hätte es jenen Moment zwischen ihnen beiden nie gegeben. »Sie sagten, Sie hätten nichts Passendes dabei.«
    »Überraschung!«, sagte sie ausdruckslos. »Ich habe es in meinem Schrankkoffer gefunden.«
    Weiter sagte sie nichts, wie dezidiert er auch wartete, also studierte er sie ohne jegliches Feingefühl. »Sehr schön.« Er glaubte einen Moment lang, in ihren Augen Erleichterung zu sehen.
    Dann stellte er sein Ultimatum. »Aber ich würde Sie bitten, sich umzuziehen. Bei unserem ersten Auftritt als Verlobte möchte ich Sie mit einer modischeren Aufmachung sehen.« Sein Blick

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