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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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und jetzt, auf der Seitengasse einer geschäftigen Londoner Straße. Sie fühlte die Hitze seines Begehrens. Sie wusste, sie fürchtete, dass diese Hitze ihre Vorbehalte schmelzen und sie ihm ausliefern würde, zumindest für einen Moment. Das konnte sie nicht zulassen. Sie traute sich nicht. Bevor seine Lippen die ihren berühren konnten, sagte sie: »Gehen Sie endlich, und retten Sie Dickie.«
    Er zögerte einen Moment, und sie dachte, er werde sie ungeachtet ihres Befehls küssen. Aber sie hielt seinem Blick stand und forderte ihn wortlos auf, ihrem Wunsch nachzukommen.
    Seine Hände lösten sich Stück für Stück von ihr, als gehorche er nur ungern.
    Und sie hasste es, die Wärme seiner Hände zu verlieren, und hasste noch mehr, dass es ihr etwas ausmachte.
    Er nickte abrupt und begab sich zu seinen Handlangern.
    Die Hauswände waren rußverschmiert, aber sie legte die Hand auf die Mauer, übermütig, jetzt da die Krise vorüber war.
    Sie hatte sich darauf eingelassen, bei Mr. Knight zu bleiben. Es spielte keine Rolle, dass sie ihm ihr Wort als Madeline gegeben hatte; es war Eleanor, die die Worte gesagt hatte, und wenn sie ihr Wort gab, dann hielt sie es.
    Deshalb war sie damals vor acht Jahren, als ihre Stiefmutter ihr ihren Willen aufzwingen wollte, auch fast zu Grunde gegangen. Sie hatte sich geweigert, ihr Wort zu geben.
    »Willkommen, Remington, willkommen!« Als der Sekretär Remington hereingeleitete, erhob sich Mr. Clark Oxnard, der Bankpräsident. »Ich freue mich über Ihren Besuch. Hat die Schiffsladung Gewinn eingebracht?«
    Remington machte sich nicht die Mühe, ihm zu antworten, und nahm auf dem hochlehnigen, gepolsterten Stuhl Platz, den der Sekretär aus einer Ecke des luxuriösen Büros angeschleppt hatte. Der Raum roch förmlich nach Geld und sah wie das private Studierzimmer eines Gentleman aus, aber Remington wusste genau, welch anspruchsvolle, gewissenhafte Arbeit Oxnard hier leistete.
    »Selbstverständlich hat sie das«, beantwortete Oxnard sich die Frage selbst. »Sie haben mich zu einem reichen Mann gemacht.«
    »Einem noch reicheren«, berichtigte Remington.
    Oxnard zog einen Flunsch. »Reichtum ist relativ. Henry, bitte bringen Sie Mr. Knight und mir eine Kanne Tee. Oder hätten Sie lieber einen Brandy, Remington?«
    »Tee ist mir lieber. Ich brauche einen klaren Kopf. Ich muss heute Abend auf einen Ball.«
    Henry verschwand und zog lautlos die Tür hinter sich zu.
    »Zu den Picards? Gut, dann sehen wir uns dort.« Mit breitem Lächeln sagte Oxnard: »Ich hoffe, es kommt der Tag, an dem mein Bankguthaben Ihrem entspricht.«
    »Aber an diesem Tag werde ich schon doppelt so viel wie jetzt haben.« Die beiden Männer waren etwa gleich alt, ansonsten hatte ihr Lebensweg wenig gemein. Clark Oxnard war in England zur Welt gekommen, als vierter Sohn eines Earls. Er hatte sich ins Geschäftsleben gestürzt, um seine adelige, aber verarmte Familie zu unterstützen, und er machte seine Sache sehr gut.
    Dem aristokratischen Hintergrund zum Trotz mochte Remington den untersetzten, würdevollen und langsam kahl werdenden Gentleman. Lange bevor Remington nach England gekommen war, hatten die beiden einen Briefwechsel betrieben und festgestellt, dass ihre Gedanken und Ziele viele Gemeinsamkeiten hatten. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten«, sagte Remington.
    Clark faltete die Hände über dem Bauch und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. »Gerne.«
    Remington bemerkte eine gewisse Zögerlichkeit in Clarks Gebahren und versicherte eilig: »Es hat nichts mit Geld zu tun. Es ist rein persönlich.«
    Clark ignorierte die Anspielung auf den schnöden Mammon. »Alles, was in meiner Macht liegt, alter Junge.«
    »Ich möchte Sie bei meiner Hochzeit mit Madeline de Lacy, der künftigen Duchess of Magnus, als Trauzeugen haben.«
    Clark strahlte. »Gütiger Himmel! Ja, selbstverständlich! Was für eine Ehre!« Er erhob sich und streckte die Hand aus.
    Remington stand gleichfalls auf und schüttelte Clarks Hand. »Eine Ehre? Nicht unbedingt. Die Duchess ist eine Trophäe von unvergleichlichem Wert. Und Sie wissen so gut wie ich, dass es Männer gibt, die dafür töten würden, an meiner Stelle zu sein.«
    Clark lachte schallend. »Ja, das stimmt. Dafür töten würden sie!«
    Remington erwiderte das Lächeln nicht. »Wie in den alten Zeiten brauche ich also jemanden, der mir den Rücken freihält.«
    Clarks Fröhlichkeit legte sich, und er sank in seinen Sessel. »Sie meinen das

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