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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ernst.«
    Remington setzte sich ebenfalls wieder. »Das tue ich.«
    Es klopfte leise, und Henry kam mit dem Teetablett herein. Er servierte den beiden Gentlemen ihren Tee, wie sie ihn bevorzugten, und verschwand wieder durch die Tür.
    Remington trank einen Schluck und nahm das Gespräch da, wo sie stehen geblieben waren, wieder auf. »Und besonders heimtückisch ist die Familie de Lacy.«
    »Die … de Lacys?« Clark legte die Stirn in Falten. »Sprechen Sie etwa von der Braut?«
    »Nein, das eher nicht.« Remington dachte an Madeline und das Abkommen, das sie heute Morgen geschlossen hatten. Er hatte gewusst, ihr war nicht zu trauen, denn als er ihr am Abend zuvor gesagt hatte, dass er sie hatte beobachten lassen, hatte ein gehetzter Schatten ihren Blick verdüstert. Als sie ihre Hinterlist unter Beweis stellte und sich mit Dickie davonschleichen wollte, hatte ihn das nicht überrascht.
    Aber ihre Loyalität dem Pferdeknecht gegenüber hatte Remington überrascht. Sie hatte Angst um Dickie gehabt. Sie hatte verlangt, dass er ihn gehen ließ. Und als Remington eine Gegenleistung gefordert hatte, hatte sie eingewilligt, ohne zu wissen, worum es sich handelte. »Meine Braut scheint recht aufrichtig zu sein, was ihre Gefühle betrifft.«
    Clark wippte mit dem Stuhl nach hinten, und das Leder quietschte unter seinem Gewicht. »Ganz richtig, ganz richtig. Nicht dass ich sie besonders gut kennen würde, aber sie steht im Ruf, es ehrlich zu meinen.«
    »Ja, ich vermute, das tut sie.« Und bald würde sie ihrem Bräutigam genauso ergeben sein wie ihrem Pferdeknecht, denn er würde sie mit Küssen an sich binden, mit langsamen Streicheleinheiten auf ihrer nackten Haut und mit einer Vereinigung, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie ihm gehörte.
    Sie würde für ihn leben. Sie würde für ihn sterben. Sie würde ihm gehören, und er würde am Ziel sein.
    Aber sogar jetzt, nachdem er ihren letzten Verbündeten bezwungen hatte, war er nicht sicher, ob sie nicht doch flüchten würde. Sie war eine künftige Duchess; sie verfügte möglicherweise über Mittel, von denen er nichts ahnte.
    Doch sie hatte ihm ihr Wort gegeben, und die de Lacys hielten Wort – so hieß es jedenfalls. Nicht dass er seine Wachhunde abgezogen hätte, aber ihr Versprechen gab ihm eine gewisse Sicherheit.
    »Wen von den de Lacys halten Sie für heimtückisch?«, fragte Clark neugierig.
    »Ihren Vater, den ganz bestimmt.«
    »Den Duke of Magnus?« Oxnards Schnurrbart zitterte vor Erstaunen. »Ich kenne ihn nicht, aber mein Vater kennt ihn. Doch ich habe nie schlecht von ihm reden hören.«
    »Stille Wasser gründen tief.« Der Tee schmeckte plötzlich sauer, und Remington stellte die Tasse ab. »Haben Sie von dem Mord an seiner Schwester gehört?«
    »Seine Schwester? … Oh. Gott, ja. Hinterhältig und brutal abgeschlachtet. Meine Eltern haben davon getuschelt, als ich ein Kind war. Sie sagten, Lady Pricilla sei eine der größten Schönheiten ihrer Zeit gewesen.«
    »Ja. In der Blüte der Jugend ermordet. Am Tag, als ihre Verlobung verkündet werden sollte.« Remington hatte die Geschichte so oft gehört, dass er sie, ohne nachzudenken, herunterbeten konnte.
    Clark zog die buschigen Augenbrauen hoch. »Magnus hatte nichts damit zu tun. Sie haben jemand anders verurteilt, irgendeinen Bürgerlichen.«
    »Namens George Marchant. Man hat Anklage gegen ihn erhoben, aber drei adelige Herren haben geschworen, sie wären zum Zeitpunkt der Tat mit ihm zusammen gewesen, was es dem Richter unmöglich machte, ihn zu verurteilen. Weil sie jedoch keinen anderen hatten, dem sie das Verbrechen hätten anhängen können, und weil es ein so abscheuliches Verbrechen war, haben sie ihn schließlich nach Australien deportiert.«
    »Vermutlich war er’s«, murmelte Clark, ohne Remington dabei anzusehen.
    »Ihr Vater war einer der Männer, die geschworen haben, dass er es nicht gewesen ist.«
    Clarks Teetasse klirrte auf ihrem Unterteller, und er stellte sie hastig auf den Tisch. »Meine Güte! Sie scherzen!«
    »Nicht im Geringsten. Oder ist Ihr Vater ein gewohnheitsmäßiger Lügner?« Remington kannte die Antwort bereits, aber er hatte seine Freude daran, Clark vor Entrüstung schnauben zu sehen.
    »Ich habe ihn nie die winzigste Unwahrheit sagen hören.« Clark rieb sich die Knollennase. »Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum Sie Magnus misstrauen. Lady Pricilla war seine Schwester!«
    »Bei einem Verbrechen wie diesem, mein Freund, war es fast immer ein Mitglied

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