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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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vorbeigaloppierten, die Eleanor gerne selbst ausprobiert hätte.
    »Sie machen mich sehr glücklich », sagte Mr. Knight.
    Er war, wie sie feststellen musste, plötzlich dicht bei ihr. Und wie üblich beanspruchte er zu viel Platz, atmete zu viel Luft und bedrängte sie zu heftig. »Wie das?« Sie wollte abrücken, aber sie wollte Diriday nicht im Stich lassen.
    »Weil dieses Pferd meine erste Wahl für Sie war.«
    Mr. Knight rieb dem Wallach ebenfalls die Nase. Das launische Tier erkannte seinen Herren und antwortete mit einem liebevollen Schnauben.
    Eleanor zog die Hand weg und umfasste das Geländer der Boxenwand. Also gut. Diriday mochte Mr. Knight. Das war keine Überraschung. Wäre sie in keiner so misslichen Lage gewesen, sie hätte ihn ebenfalls gemocht. Aber so wie die Dinge lagen, zog sie es vor, das Pferd anzusehen, um nicht Mr. Knight anstarren zu müssen. Sie hatte seine dunkelblaue Reitkleidung schon kurz wahrgenommen, präzise den breiten Schultern angemessen, den schmalen Hüften und den breiten Muskeln seiner Oberschenkel. Die schwarzen Stiefel glänzten, das blonde Haar war zerzaust, als hätte er den Hut abgenommen und sei mit den Fingern hindurchgefahren.
    Nichts an seinem Gesicht deutete auf die Strapazen des gestrigen Abends hin, während Eleanor die Erinnerung noch zusetzte. Es missfiel ihr, wie ihr Herz gepocht hatte, als er draußen gekämpft hatte. Es missfiel ihr, dass sie aus dem Wagen hatte springen und ihm helfen wollen – wo er offensichtlich keine Hilfe brauchte. Er war ein kräftiger, tüchtiger Mann, ein Mann, über dessen Hintergrund sie nichts wusste.
    Lord Fanthorpe hatte ihr das lebhaft ausgemalt, und wie sie darauf reagiert hatte, verstörte sie sogar jetzt noch. Sie hatte Mr. Knight verfeinert genannt.
    Und warum? Die Frage verfolgte sie. Weil sie keinen Streit zwischen den beiden Männern hatte haben wollen, hatte sie sich eingeredet. Weil sie schüchtern war und es nicht ertrug, Gegenstand einer Auseinandersetzung zu sein. Es konnte nicht sein, dass sie sich um Mr. Knights Gefühle gesorgt hatte. Er hatte mehr als einmal bewiesen, dass er keine Gefühle besaß, um die man sich sorgen musste.
    Er streichelte zwar noch den Wallach, aber er beobachtete sie. Das Schweigen zog sich hin, ein Schweigen, das er offenkundig nicht fürchtete.
    Aber sie. Jedes Mal, wenn ihnen die Worte ausgingen, sagte sie etwas Dummes. Etwas Aufschlussreiches. Aber diesmal nicht. Mit abgehackter Stimme sagte sie: »Diriday ist das perfekte Pferd für mich.«
    Er erwiderte mit tiefem, animalischem Grollen: »Gut zu wissen, dass Sie … reiten … wie ich es mir wünsche.«
    Sie errötete. Sie rollte die Zehen ein. Und ihre Nippel wurden zu harten Knospen, die sich danach sehnten, berührt zu werden.
    Wie machte er das? Sie hatte die naheliegendste Sache gesagt, und er machte klar, dass er nicht das Pferd im Sinn hatte.
    Er zog ihre nackten Finger vom Geländer der Stallwand und küsste sie.
    »Ich finde, Lady Gertrude ist eine gute Anstandsdame«, sagte er.
    Eleanor nickte stumm. Die kurze Berührung seiner Lippen jagte ihr eine Gänsehaut den Arm hinauf.
    Er legte sich ihre Hand an die Schulter. »So gut, dass wir beide keine Sekunde allein sein konnten.«
    »Jetzt sind wir allein.« Wie unklug, ihn daran zu erinnern!
    Er schnurrte zufrieden: »Das sind wir.«
    »Dann sollten wir jetzt gehen.« Sie wollte gehen und ihrem Fluchtinstinkt gehorchen.
    Mr. Knight manövrierte sie mit dem Rücken an einen Pfosten. »Glücklicherweise reitet Lady Gertrude nicht und glaubt ebenso wenig, dass unser Zusammensein Anlass zur Sorge gibt.«
    »Das tut es auch nicht.« Eleanor mühte sich um eine feste Stimme, endete aber mit fragendem Unterton.
    »Lady Gertrude hat einfach keine Phantasie.« Er beobachtete sie im trüben Licht des Stalls unablässig wie ein Falke, der einen fliehenden Leckerbissen im Auge behält. Er streckte die freie Hand ganz langsam nach ihr aus und legte sie um ihre Taille. »Ich muss feststellen, dass Sie mich erstaunen.«
    Wann hatte es angefangen, gefährlich zu werden? »Ich bin leicht zu verstehen.«
    »Sie sind mir ein Rätsel, und zwar eines, das ich lösen muss. Ich möchte wissen ob Sie lieber mit geschlossenem oder mit offenem … Mund küssen.«
    Sie riss die Augen auf.
    »Oder ob Sie gern fest umarmt werden wollen, sodass sich Ihre Brüste an die Brust des Mannes pressen.«
    Sie schnappte entsetzt nach Luft.
    »Und an welcher Stelle Ihres Körpers Sie das größte Vergnügen

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