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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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er verunsichert, dann küsste er sie tiefer.
    Er hatte die Lippen leicht geöffnet, und es schien, als wolle er sie drängen … sie provozieren … das Gleiche zu tun. Sie öffnete die Lippen und stellte fest, dass sie in seinen Mund atmete – und er in ihren.
    Es fühlte sich an, als tauschten sie ganze Teile ihres Wesens aus, jene essentiellen Teile, die sie menschlich machten. Sie konnte seinen Atem fast schmecken, was ihr Angst machte – und sie faszinierte. Sie wollte seinen Geschmack kennen lernen, seinen Duft, seine Berührung. Sie musste alles über ihn wissen … zumindest in diesem Augenblick.
    Denn dieser Augenblick würde niemals wiederkehren. Sie durfte ihn nie wieder küssen. Sie würde nie wieder einen Mann küssen. Und sie begehrte ihn so sehr …
    Sie begehrte ihn.
    Die Worte hallten durch ihren Verstand, und mit einem Schlag kehrte die Vernunft zurück. Sie entzog sich ihm. Sie wich an die Wand zurück und schlug die Hand vors Herz. »Sie müssen mich für … unkeusch halten.«
    Er lachte nicht, schien nicht einmal amüsiert. »Nein, ich halte Sie für einsam.«
    »Wie?« Einsam ? »Ich bin nicht einsam.« Sie hatte ihre Pflichten. Sie hatte ihre Verwandten. Sie lebte ein produktives Leben.
    »Sie küssen wie eine Frau, die draußen steht. Die durch das Fenster des Lebens blickt und sich wünscht, drinnen zu sein und doch nie den Mut aufbringt, Einlass zu fordern.«
    »Das ist nicht wahr.« Verdammt sollte er sein, es war die exakte Wahrheit.
    Er schenkte dem keine Beachtung. »Diese Tage sind vorüber. Wovor immer Sie Angst haben, vor mir sollten Sie die größere Angst haben.«
    Er hätte nicht insistieren müssen. Sie hatte Angst.
    Er hatte die Brauen gesenkt, sein Kinn war fest, seine Augen hart. »Hören Sie mir genau zu. Von jetzt an werden Sie jede Minute an meiner Seite sein. Was auch passiert, wie widrig die Umstände auch sind, wie unglücklich Sie sich auch machen, am Ende des Tages gehen Sie mit mir zusammen nach Haus. Und nachts … zeige ich Ihnen alle Wunder der Lust. Unsere Nächte werden leidenschaftlich und großartig sein, werden unsere wildesten Träume übersteigen, und ich werde Sie wieder und wieder an den Abgrund der Leidenschaft führen. Sie werden sich unter und auf mir winden, Sie werden jeden Zentimeter meiner Haut berühren, Sie werden für meine Küsse leben. Bis Sie eines Tages aufwachen und an nichts anderes mehr als an mich denken können. An das Vergnügen, das ich Ihnen bereite. Wie es sich anfühlt, wenn ich in Ihnen bin. Alle Sorgen werden von Ihnen abfallen, und Sie werden auf ewig mir gehören.«
    Sie starrte ihn mit großen Augen an, den Körper pochend von seiner Berührung – und was schlimmer war, von seinen Worten.
    Sie war in solchen Schwierigkeiten.
    Sie musste ihm die Wahrheit sagen. Sie konnte das hier nicht weitergehen lassen. Zur Hölle mit Madeline und ihrem schlauen Plan und was immer Eleanor ihr schuldig war. Wenn er erfuhr, wer sie wirklich war, würde er aufhören, so zu ihr zu sprechen. Er würde aufhören, sie als seine Verlobte vorzuführen. Sie konnte nach Hause fahren – wo immer das jetzt war -, sich in ihr Bett verkriechen und ihrem Glücksstern für die gelungene Flucht danken. Und an ihn denken, von ihm träumen, den eigenen Körper berühren und sich einreden, er berühre sie.
    Er sagte wütend: »Sie sind nicht die, für die die anderen Sie halten.«
    Ihr stockte vor Entsetzen der Atem. Er wusste es längst! »Nein«, quiekte sie. »Das bin ich nicht.«
    Wieder griff er nach ihr. Wieder zog er sie an sich hoch. Aber diesmal zeigte er ihr, wie sehr er sich zuvor zurückgehalten hatte.
    Er ließ die Hand in ihren Nacken gleiten, grub die Finger in ihr kurz geschorenes Haar und barg ihren Kopf in seiner Hand. Er senkte seinen offenen Mund auf ihren und forderte mit dem Stoß seiner Zunge sofortige Erwiderung. Und als sie ihm die Lippen nicht öffnete, knabberte er an ihrer Unterlippe.
    Sie schrie auf, stieß einen wirren, verblüfften Laut aus.
    Er war in ihr.
    Der erste Kuss war eine Erkundungsreise gewesen, eine Chance, sie zu schmecken, eine Chance, sie an ihn zu gewöhnen.
    Seine Zunge stieß rhythmisch in ihre Mundhöhle, und ihre Lippen wurden zärtlicher. Sie wusste kaum, was sie denken sollte, was sie tun sollte … aber es spielte keine Rolle. Er hatte die Kontrolle übernommen. Die Vorsicht, mit der er sie das erste Mal geküsst hatte, war dahin. Dieses Mal suchte er Befriedigung, und er suchte sie aggressiv und

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