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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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empfinden, wenn der Mund eines Mannes, mein Mund, Sie berührt.«
    Sie wollte noch einmal nach Luft schnappen, aber die Befriedigung in seinem Blick hielt sie zurück. Ja, er schockierte sie. Er hatte Spaß daran, sie zu schockieren. Aber sie hasste es, so verzagt zu sein. Sie wollte es ihm heimzahlen, und aus der Tiefe dieses Bedürfnisses schöpfte sie die Kraft zur Erwiderung. »Stellen Sie Ihre Fragen, wenn Sie wollen, und vielleicht, falls mir danach ist, beantworte ich sie Ihnen. Aber glauben Sie ja nicht, Sie könnten die Antwort alleine ergründen.«
    »Sie fragen . Welch ungewöhnliche Idee!« Um seine Samtlippen spielte ein Lächeln. »Ja, Sie könnten es mir natürlich sagen , aber ich mache meine Entdeckungen am liebsten selbst.« Er zog sie nah an sich und siegelte sie zusammen.
    Entdeckungen? Sie hätte ihm etwas über Entdeckungen erzählen können. Sie mochte es tatsächlich , so fest umarmt zu werden, dass ihre Brust sich an seine presste; das und die Belustigung in seinem Blick waren Grund genug zu gehen – und zwar sofort.
    Mit einer Drehung befreite sie sich von ihm und lief los.
    Er setzte ihr nach. Zwei Stallreihen weiter erwischte er sie an der Taille. Er schwang sie zu einer Boxentür herum und zog sie fest an sich.
    Sie schaute in seine hellblauen Augen und wünschte sich aus ganzem Herzen, sie hätte in diesen Dingen mehr Erfahrung gehabt, denn sie hatte sich noch nie so hilflos gefühlt.
    »Ich werde Ihnen nicht wehtun.« Seine Stimme war tief und hitzig. »Ich will Sie nicht schänden, ich will Sie nur küssen.«
    Nur? Nur? Sie war ihr ganzes Leben lang nicht geküsst worden, und wenn er diese perfekt geformten Lippen auf ihre legte, dann war sie gebrandmarkt, so sicher wie mit dem Brandeisen. »Aber nicht hier.« Sie schaute zum Ende des Stalls, wo eine Tür offen stand. Wenn sie ihn an die Regeln des Anstands erinnerte, würde er sicher korrekt agieren.
    Stattdessen schob er die Tür der Stallbox auf und wirbelte sie hinein, mit derselben Finesse, die er gestern auf der Tanzfläche an den Tag gelegt hatte. »Das Stroh ist sauber, und die Box ist leer. Sie brauchen sich wegen der Stallburschen nicht zu sorgen. Niemand wird uns stören.«
    Sie konnte nur noch daran denken, wie sie ihn aufhalten konnte. Er benahm sich, als hätte sie höflich um einen ungestörten Ort gebeten. »Ich kann nicht … wir können nicht …«
    Die Zähne blitzten weiß in seinem gebräunten Gesicht, und er zog sie an sich hoch, bis sie auf Zehenspitzen stand und ihre Balance von ihm abhing. »Ich fasse es nicht, wie ich es schaffen konnte, so lange zu warten.«
    Was meinte er damit? So lange? Sie hatten sich erst vor zwei Tagen kennen gelernt.
    Dann senkte er das Haupt, sie sah seinen Gesichtsausdruck und begriff, dass zwei Tage der Zurückhaltung für diesen Mann eine Ewigkeit waren. Dieser Mann sah, was er wollte, und stürzte sich darauf – und er wollte sie.
    Sie machte die Augen zu, als seine Lippen die ihren berührten. Ihr erster Kuss. Mit geschlossenem Mund, sacht, suchend.
    Sie versuchte, sich einzureden, dass das hier nicht passierte. Madeline wollte ihn nicht und würde ihn auch nicht heiraten, aber den Verlobten ihrer Cousine zu küssen war nicht recht.
    Aber das knisternde Stroh unter ihren Füßen und der Geruch der Pferde gaben diesen Minuten etwas unerbittlich Reales. Mr. Knights Jackenknöpfe drückten sich an ihr Brustbein. Seine Arme umfingen sie mit einer Sachkunde, die ihr zeigte, dass er mit unwilligen Frauen umzugehen wusste. Und er küsste … wie eine Bestie mit sinnlichen Fähigkeiten.
    Seine Lippen waren seidig glatt, in der Liebeskunst bewandert und bereiteten ihr mit der leichtesten Berührung Vergnügen. Er streifte ihre Lippen kaum, dennoch ertappte sie sich dabei, wie sie das Gesicht hob und seine Berührung suchte wie eine Blüte, die der Sonne folgt.
    Dafür, dass es ihr erster Kuss war, war es sehr angenehm – und unerhört unbefriedigend.
    Was sie erstaunte. Sie hätte geglaubt, Mr. Knight küsse gut.
    Nicht, dass sie darüber nachgedacht hätte, aber manchmal schoss ihr ein verirrter Gedanke durch den Kopf, bevor sie ihn unterdrücken konnte. Ja, es stimmte, sie hatte sich von Mr. Knight mehr erwartet. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie so zurücklassen würde, mehr als diese leichten Berührungen begehrend.
    Also presste sie die Lippen fester auf seinen Mund, reizte ihn mit leisem Stöhnen, dem Druck ihres Körpers, dem Druck ihrer Lippen. Er zögerte, als sei

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