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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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anstatt ihren Busen zu bewundern, wie er beim Reiten hüpfte. Denn im Falle eines Falles ritt sie tatsächlich gut genug, ihm zu entwischen.
    Green Park lag in der Nähe des Berkley Square, ein schöner Flecken Land. In einem Hain stand ein Pavillon, und drei Kühe grasten in ländlicher Idylle. Die Londoner Aristokratie kam hierher, um so zu tun, als sei man auf dem Land. Man sah beim Melken der Kühe und beim Rupfen der Hühner zu und packte mitunter selbst mit an. Die Reitwege gaben Remington eine gewisse Sicherheit. Hier konnte er ihr auf seinem Hengst nachsetzen, und Remington ritt schnell, wenn der Einsatz hoch war. Aber auf den Londoner Straßen mit ihren Kreuzungen und ihrem Verkehr gelang es ihr womöglich, sich in eine Gasse zu flüchten und zu verschwinden.
    In Zukunft würde er mit der Kutsche zum Park fahren und seinen Reitknecht die Pferde führen lassen.
    Sobald er sie mit fleischlichen Banden an sich gebunden hatte, würde er sie natürlich unter Kontrolle haben – ein Gedanke, bei dem ihm auffiel, dass sein Ständer sich nicht im Geringsten gelegt hatte. Wenn er sich doch auf Madelines Aufenthaltsort hätte konzentrieren können, anstatt auf ihre Person … Aber sie zog ihn an wie die einzige Kerze in einer Welt aus Dunkelheit.
    Sie zügelte ihr Pferd, tätschelte ihm den Hals und lächelte Remington strahlend an. »Es war wundervoll. Ich danke Ihnen so sehr.«
    Das war noch so etwas. Sie benahm sich nicht wie eine Duchess. Alles, was er für sie tat oder ihr gab, schien sie zu verblüffen und zu erschrecken. Das Pferd war das erste Geschenk, das sie ohne Vorbehalte akzeptiert hatte. Die meisten Aristokraten lebten in einer Welt aus Privilegien, wo sie jeder Marotte frönen konnten. Warum überraschte es diese Lady, wenn er für sie sorgte? Und wann war aus seinem Entschluss, die Duchess in die Knie zu zwingen, der Wunsch geworden, diesem verlorenen Kind jeden Wunsch zu erfüllen?
    Ihr Lächeln geriet ins Wanken. »Stimmt etwas nicht?«
    »Nein. Warum?« Hätte er auf ihren Lippen nur nicht diese Einsamkeit geschmeckt und in ihr jene Einsamkeit erkannt, die auch seine Seele durchdrang.
    »Weil Sie mich so grimmig ansehen.« Sie schaute zu Diriday hinab und tätschelte ihn noch fester. »Die Bewegung hat ihm doch nicht geschadet, oder? Mir ist nicht aufgefallen, dass mit ihm etwas nicht gestimmt hätte, aber es ist lange her, dass ich ein so gutes Pferd geritten habe, und vielleicht -«
    »Dem Pferd geht es gut.« Es ärgerte Remington, wie schnell sich ihre Besorgnis von ihm auf den Wallach verlagert hatte.
    Die Küsse im Stall hatten ihn bis ins Mark erschüttert. Er hatte ihre Eroberung, bevor er die Duchess kennen gelernt hatte, penibel geplant. Aggressives Nachstellen während der ersten drei Tage, mit begehrlichen Blicken und flüchtigen Zärtlichkeiten, um sie an seine Berührung zu gewöhnen. Den ersten Kuss auf ihrem Ball und den zweiten, tieferen Kuss, nachdem die Gäste gegangen waren. Von da an bis zur Hochzeitsnacht ein Kreuzfeuer aus Zärtlichkeiten, um ihre Feindseligkeit aufzuweichen und sie auf die ultimative Inbesitznahme vorzubereiten. Es hatte keine Rolle gespielt, dass er sie nicht persönlich kannte. Er hatte kein Problem darin gesehen, sie zu begehren. Untadelige Quellen hatten ihn wissen lassen, dass sie hübsch und sympathisch war, und er mochte die Frauen ohnehin: ihr Lächeln, ihre Körper, ihr Geplapper und ihre kleinen Wutanfälle.
    Dann war die Duchess erschienen und hatte seine Pläne auf den Kopf gestellt. Wie, zur Hölle, sollte er die Finger von ihr lassen, wenn sie ihm bei jeder Gelegenheit die Stirn bot? Sie zog die Kleider, die er für sie gekauft hatte, nicht an.
    Sie schnitt sich das Haar ab. Sie erwiderte seine Küsse. Und mit jeder Trotzreaktion schien sie ein wenig aufzublühen.
    Das Schlimmste war, es gefiel ihm. Es gefiel ihm, wie sie ihr Kinn reckte und kecke Erwiderungen von ihren Lippen perlten. Er ermunterte sie sogar, der Welt mit jenem Hochmut entgegenzutreten, den er an anderen Aristokraten verabscheute. Sie zerstörte mit unschuldiger Tücke seine Pläne.
    Remington winkte seinen Reitknecht herbei. »Die Lady und ich gehen spazieren.«
    »Ja, Sir.« Der Reitknecht nahm die Zügel.
    Remington stieg ab, ging an Diridays Seite und streckte der Duchess die Hände entgegen.
    Seine lustvollen Gedanken schienen ihm ins Gesicht geschrieben zu stehen, oder Madeline erinnerte sich an die Geschehnisse im Stall, jedenfalls zögerte sie und glitt schließlich

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