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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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bestätigt, als Francesca hinzufügte: „Eine fabelhafte Gelegenheit für Sie, Leute kennenzulernen.“
    „Aber Ihre Eltern sind mir doch noch nie begegnet“, protestierte Constance, wobei die Aussicht auf ein Sommerfest auf dem Lande ziemlich verlockend klang.
    „Das spielt keine Rolle. Und einige Gäste kennen Sie bereits. Ich bin da und mein Freund Sir Lucien Talbot, den ich Ihnen heute Abend vorstelle. Und Dominic wird auch da sein.“
    „Tatsächlich?“, fragte er belustigt.
    „Ja, natürlich. Du hast dich lange genug rargemacht. Es ist höchste Zeit, dass du dich mal wieder blicken lässt. Und außerdem ist alles wesentlich leichter, wenn das Haus voller Gäste ist.“
    „Damit hast du natürlich recht.“
    Constance fragte sich, was zwischen Lord Leighton und seinen Eltern vorgefallen sein mochte. Was war geschehen, das den Earl und seinen zukünftigen Erben entzweit hatte?
    Die Barouche hielt am Ende einer Reihe von Karossen, denen festlich gekleidete Herrschaften entstiegen. Lord Leighton half zuerst seiner Schwester, dann Constance beim Aussteigen. Augenblicklich löste eine Dame sich aus einer Gruppe ankommender Gäste, eilte auf Francesca zu, hakte sich bei ihr unter und redete im Gehen lebhaft auf sie ein.
    Lord Leighton bot Constance den Arm, und die beiden folgten den anderen zum Portal. Constance hoffte, der Viscount würde ihre leicht zitternden Finger in seiner Armbeuge nicht bemerken. Seine Nähe beunruhigte sie, und in ihrem Kopf entstand eine merkwürdige Leere.
    Das Schweigen zwischen ihnen zog sich in die Länge, und Constance überlegte fieberhaft, was sie sagen könnte. „Werden Sie das Sommerfest in Redfields besuchen?“, fragte sie, da ihr partout nichts anderes einfiel.
    „Vielleicht.“ Sie spürte, wie er mit den Achseln zuckte. Er blickte sie lächelnd von der Seite an, in seinen blauen Augen blitzte ein amüsiertes Funkeln. „Wenn Sie kommen, gewinnt der Gedanke erheblich an Reiz.“
    Constance bemühte sich um einen unbekümmerten Tonfall. „Ich fürchte, Mylord, Sie sind ein unverbesserlicher Schmeichler.“
    Er lachte leise. „Sie verkennen mich, Miss Woodley.“
    Er widersprach ihr nicht wirklich, stellte sie mit leiser Wehmut fest, und schalt sich gleichzeitig, eine Närrin zu sein. Seit er sie geküsst hatte, wusste sie genau, zu welcher Sorte Mann Lord Leighton gehörte. Selbst seine Schwester hatte sie vor ihm gewarnt, wenn auch nur im Scherz.
    Allerdings war es eigentlich das, was sie sich wünschte – ein wenig Vergnügen und einen kleinen Flirt in dieser einzigen Ballsaison, die ihr vergönnt war. Sie wollte tanzen, lachen und fröhlich sein. Was immer auch Francescas Pläne waren, Constance hatte nicht die Absicht, ernsthaft Ausschau nach einem Ehemann zu halten. Sie wollte nur schöne Stunden erleben, um später in der Erinnerung davon zehren zu können.
    Das Paar holte Francesca am Portal des Herrenhauses ein, die sichtlich erleichtert zu sein schien, ihre redselige Begleiterin loszuwerden, und man reihte sich in die Schlange der Gäste ein, die sich die breite Treppe hinaufzog. Francesca und ihr Bruder wurden von den umstehenden Gästen freundlich begrüßt, und Constance war sich der vielen Blicke bewusst, mit denen sie neugierig gemustert wurde.
    Francesca, die ihr ununterbrochen andere Gäste vorstellte, deren Namen Constance befürchtete, sofort wieder zu vergessen, neigte sich ihr zu und flüsterte: „Sie erregen ziemliches Aufsehen, meine Liebe.“
    „Wirklich?“ Constance schaute sie erstaunt an.
    „Aber ja.“ Francesca nickte ihr mit einem zufriedenen Lächeln zu. „Alle fragen sich, wer die schöne junge Frau in unserer Begleitung sein mag.“
    Constance lächelte verlegen. „Sie scherzen.“
    „Es ist die Wahrheit!“, versicherte Francesca. „Warum glauben Sie wohl, fühlen so viele Leute sich genötigt, mich bereits auf der Treppe zu begrüßen? Sie hoffen alle, mit Ihnen bekannt gemacht zu werden.“
    Francesca übertrieb natürlich, vermutete Constance, und trotzdem fühlte sie sich insgeheim ein wenig geschmeichelt.
    „Ah, sehen Sie nur, da ist auch schon Lucien.“ Francesca winkte einem Herrn zu, der soeben das Haus betreten hatte.
    Er nickte ihr lächelnd zu und bahnte sich einen Weg durch die Menge der Gäste, gelegentlich verweilend, um ein paar Worte mit Bekannten zu wechseln. In Constances Augen war Sir Lucien der Inbegriff des weltgewandten Gentleman, vom modischen Cäsarenschnitt seines dichten brünetten Haars bis zum

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