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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Constance hatte nie schöner ausgesehen.
    „Ich glaube, ich höre Dominics Stimme“, sagte Francesca plötzlich, zog Constance vom Spiegel weg, um gemeinsam mit ihr die Treppe hinunterzuschreiten.
    Lord Leighton stand in der Halle, drehte sich beim Geräusch der Schritte um und blickte die Treppe hinauf. Bei Constances Anblick bekam er große Augen.
    Unwillkürlich trat er ein paar Schritte näher. Der verdutzte Ausdruck in seinem Gesicht war alles, was Constance sich erhofft hatte.
    „Miss Woodley“, begrüßte er sie, nachdem er sich gefasst hatte, und machte eine elegante Verneigung. „Sie rauben mir den Atem.“
    Francesca lachte und sagte: „Nehmen Sie sich vor diesem Schwerenöter in Acht, Constance. Er ist ein unverbesserlicher Charmeur.“
    „Ich kann mir wohl vorstellen, dass er ein schrecklicher Schmeichler ist“, antwortete Constance im gleichen Plauderton.
    „Sie tun mir unrecht“, entgegnete Lord Leighton, beugte sich über die Hand seiner Schwester und begrüßte Constance in gleicher Weise. Ein irritierendes Prickeln durchrieselte sie bei der Berührung seiner Lippen durch den Stoff ihres Handschuhs hindurch.
    Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg, und wagte einen flüchtigen Blick in sein Gesicht. In seinen dunkelblauen Augen las sie etwas, das ihr Herz zum Stolpern brachte.
    „Vergessen Sie nicht, dass Sie mir den ersten Tanz versprochen haben, Miss Woodley“, sagte er leise.
    „Wie könnte ich das vergessen, Mylord“, lächelte Constance und machte sich auf den Weg zur Tür.
    Dieser Abend, schoss es ihr durch den Sinn, ist der Beginn meines neuen Lebens, und sie hatte keine Ahnung, ob der Gedanke einem Gebet oder einer Warnung gleichkam.

5. KAPITEL
    Constance war sich seines Händedrucks deutlich bewusst, als Leighton ihr in den Wagen half und auch, dass er sie im Halbdunkel beobachtete, während die Kutsche anfuhr und sich in den Verkehr einfädelte.
    „Kommst du nächste Woche nach Redfields, Dominic?“, fragte Francesca.
    Er schnitt eine Grimasse, die andeutete, dass ihn diese Idee nicht sonderlich begeisterte. Zumindest machte es auf Constance diesen Eindruck.
    „Nicht, wenn es irgendwie zu vermeiden ist“, antwortete er.
    „Du solltest aber. Du hast schließlich mittlerweile Pflichten, jetzt, da du der Erbe bist.“
    „Man wird mich kaum vermissen“, entgegnete er achselzuckend.
    „Aber natürlich wird man dich vermissen. Alle fragen ständig nach dir.“
    Leighton zog skeptisch eine Braue hoch. „Der Earl und die Countess?“
    Meinte er damit seine Eltern?, fragte Constance sich und fand es seltsam, dass er in dieser förmlichen Art von ihnen sprach. Aber vielleicht erbte er ja auch den Landsitz eines Onkels. Constance verwarf den Gedanken, da Francesca erwähnt hatte, dass er nach dem Tod seines Bruders zum Erben vorgerückt war. Offenbar herrschte keine große Zuneigung zwischen Dominic und seinen Eltern, zumal Francesca seine Frage mit einem Schweigen quittierte.
    Leighton bedachte seine Schwester mit einem schiefen Lächeln. „Ehrlich gestanden, begreife ich nicht ganz, warum du hingehst.“
    „Ich neige meist dazu, das zu tun, was von mir erwartet wird.“
    „Und du wünschst, dass ich diese Neigung mit dir teile, wie?“, fragte er und seufzte theatralisch.
    „Nein. Ich wünschte nur, du würdest mich ein wenig aufheitern“, antwortete sie schmunzelnd. „Du weißt doch, Mutter und Vater laden immer die grässlichsten und langweiligsten Sommergäste ein, die man sich denken kann. Ich wünsche mir lediglich ein wenig Zeitvertreib.“
    Und dann wandte sie sich an Constance. „Sie müssen mich begleiten“, sagte sie aufgeregt.
    Constance sah sie verblüfft an. „Zu einem Besuch bei Ihren Eltern?“
    „Es ist nur ein Familientreffen“, versicherte Francesca. „Sie geben jedes Jahr ein großes Fest in unserem Haus auf dem Land. Redfields ist ein riesiger alter Kasten.“
    „Unsere Eltern und eine tödlich langweilige Gästeliste machen diesen Vorschlag nicht unbedingt reizvoll, Francesca“, meinte ihr Bruder.
    „Aber es wird nicht langweilig“, versicherte Francesca ernsthaft. „Hören Sie nicht auf Dominic. Ich sorge dafür, dass auch eine Reihe interessanter Gäste eingeladen wird.“
    Francescas Augen strahlten, man konnte beinahe sehen, wie ihr die Gedanken durch den Kopf schwirrten. Constance hegte den Verdacht, dass Francesca mit „einer Reihe interessanter Gäste“ heiratsfähige Männer meinte.
    Constances Verdacht wurde

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