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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Ashton
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einem Jahr kann mich O schneller auf die Palme bringen als jede andere lebende Person. Heute Abend zum Beispiel – das Restaurant war zu schön .
    Genau. Zu SCHÖN .
    Sehr laut habe ich zu ihr gesagt: «Aber, Schatz, nichts ist zu gut für dich, du nörgelige Kuh.» Und dann haben wir gelacht. Es herrscht zum Glück immer Waffenstillstand, wenn wir lachen. Danach sind wir immer quitt.
    Orla Cassidy bringt mich zur Verzweiflung. Aber ich liebe sie. Nicht so, wie ich sie vor einem Jahr geliebt habe. Das hier ist tiefer. Ich liebe sie wie … ich finde noch nicht einmal einen Vergleich. Ich liebe sie, wie ich sie liebe. Sie ist der wundervollste Mensch der Welt, und ich verdiene sie nicht.

Kapitel neun
    I ch hab sie im Fernsehen immer gemocht, aber im echten Leben klingt sie abscheulich.»
    «Das liegt an mir, ich klinge grotesk, wenn ich sie nachmache. Sie ist nett, wirklich. Sehr charismatisch.»
    «Stell dir mal vor, du ließest dich Ant nennen. Ich würde dann ja lieber Thea heißen. Aber sie hat anscheinend voll auf den alten Sim gestanden.»
    «Juno. Das tut mir jetzt weh.»
    «Sorry. Ich bin gedankenlos. Aber jeder hat von deinem Typen geschwärmt, Orla. Und du fandest das toll!»
    «Einerseits ja. Andererseits nicht.»
    «Die hätte doch niemals eine Chance gehabt. Ich meine, selbst wenn er Single gewesen wäre. Die ist doch steinalt.»
    «Eher auf merkwürdige Art und Weise alterslos. Wie ein Kobold. Sehr schlank, sehr weiblich. Kein bisschen mädchenhaft.
Weiblich
. Eine umwerfende Präsenz. Jetzt weiß ich, was mit dem Begriff
Starqualität
gemeint ist.»
    «Klingt fast so, als fändest du sie selbst toll.»
    «Lässt du dir die Haare wachsen? Der Bildschirm ist so unscharf, dass ich es nicht genau erkennen kann.»
    «Monsieur hasst es. Wir hatten ein Gespräch über den Zustand unserer Ehe.»
    «Klingt geheimnisvoll. Was ist dabei herausgekommen?»
    «Der Zustand der Ehe ist, dass die Ehe in einem Zustand ist.»
    «Nein, ernsthaft.»
    «Ernsthaft.»
    «
Ernsthaft
ernsthaft? Ich habe wohl ein paar Folgen verpasst, oder? So furchtbar mit mir selbst beschäftigt.»
    «Das ist mir egal.»
    «Tja, mir nicht.»
    «Monsieur und ich werden es schon wieder hinkriegen. Wie immer. Wenn er nur ein bisschen von seinem funkelnden Charme für mich aufsparen und nicht alles in seinen Kundengesprächen verpulvern würde. Heute Abend ist er zur Tür hereingekommen, und bevor ich auch nur hallo sagen kann, hebt er schon abwehrend die Hände und sagt:
Verschone mich damit, der Tag war lang

    «Ach, komm, so redet er doch gar nicht. Du lässt ihn klingen wie ein kastriertes Streifenhörnchen. Ich nehme an, dass er hart dafür arbeiten muss, damit Jack und du auf diesem, ähm, hohen Standard leben könnt.»
    «Du versuchst mit aller Macht nett zu sein, und dabei willst du eigentlich doch bloß brüllen:
Du gierige Schlampe, du willst immer, dass er dir die Sterne vom Himmel holt, und dann bist du sauer, wenn der arme Mann müde ist.
Meine Mutter spricht es ganz direkt aus. Das war ein Zitat, um genau zu sein.»
    «Ich halte dich aber nicht für eine gierige Schlampe.»
    «Tust du nicht? Ich schon. Hör mal, wie geht’s der Valentinskarte? Immer noch ganz? Immer noch nicht versehentlich in den Reißwolf gefallen?»
    «Warum versteht das bloß keiner? Diese Karte ist meine Rettungsleine.»
    «Wenn du hier wärst, würden wir ein Thai-Curry essen gehen, meine Ehe retten und diese Karte im Liffey versenken. Wie ist denn dieser Reece? Kommt der in Frage?»
    «In was? Du meinst, Herrgott noch mal, in Frage als
Freund

    «Nein, als Geliebter. Die taugen viel mehr. Oder willst du dich mit deiner alten Schachtel da einmauern?»
    «Ich wechsel die Männer doch nicht wie die Unterhemden.»
    «Im Gegensatz zu mir, schmutzige Schlampe, die ich bin, was? Du hast es nicht gesagt, aber du hast es gedacht, oder? Gib’s zu …»
    «Ha! Wenn du dir den Schlampenschuh unbedingt anziehen willst …»
    «Ich war ein ganz schönes Luder, was? Gott, war das lustig. Reece kommt also nicht in Frage? Willst du mir wirklich weismachen, dass du in London bist, der Hauptstadt der bekannten Welt, und du noch nicht einen einzigen Mann getroffen hast, der dein Interesse geweckt hat?»
    Sie dachte: Marek, und beinahe hätte sie es auch ausgesprochen.
    «Nein!»
    Dieser ungewöhnliche Name, der sich so weich öffnete und dann wie ein Peitschenknall endete, war wie ein Maulwurf aus ihrem Unterbewusstsein emporgekrabbelt, nach nur fünf Minuten mit

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