Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich
gesagt, das geht aufs Haus, weil ich die erste Bestellung fallen gelassen habe.“
„Danke.“
Mandy verschwand, und Brad griff gerade nach dem Hotdog, als ein roter Geländewagen neben ihm hielt. Die Fahrertür ging auf und knallte gegen die Sprechanlage.
Sein Herz schlug schneller.
Und dann stand Meg McKettrick vor ihm. Ihre Augen blitzten.
Brad lächelte und sagte: „Wie es aussieht, hast du mich doch noch nicht vergessen.“
Nachdem Sierra alle ihre Geschenke ausgepackt hatte und der Kuchen und die Bowle serviert worden waren, hatte Meg die alte vertraute Sehnsucht verspürt und war schnurstracks zum Dixie-Dog-Drive-in gefahren. Jetzt, da sie dort auf dem Parkplatz stand, am offenen Seitenfenster eines Pick-ups und fast Nase an Nase mit Brad O’Ballivan, wusste sie nicht mehr, was sie tun – oder sagen – sollte.
Nach einem Moment wich sie einen Schritt zurück. „Ich bin über dich hinweg.“
Brad lächelte. „Es hat also funktioniert“, erwiderte er und stieg aus. Sein dunkelblondes Haar war zerzaust, und statt des Westernoutfits, in dem er auf den Bühnen auftrat, trug er ganz normale Kleidung.
„ Was hat funktioniert?“, entgegnete sie.
Brad breitete die Hände aus – Hände, die früher einmal über ihren Körper geglitten waren wie über Gitarrensaiten. Oh ja, Brad O’Ballivan wusste, wie man Saiten zum Klingen brachte.
„Unser freies Land“, sagte er, „oder ist Indian Rock endlich aus den USA ausgetreten, mit dem Ranchhaus von Triple M als Kapitol?“
Obwohl sie am liebsten zu ihrem Wagen gerannt und mit quietschenden Reifen vom Parkplatz gerast wäre, blieb Meg, wo sie war, und hob das Kinn.
McKettricks rennen nicht davon.
„Ich habe gehört, dass du in einer Entzugsklinik warst.“
„Das ist nur ein böses Gerücht“, antwortete er fröhlich.
„Was ist mit den beiden Exfrauen und dem Skandal mit der Schauspielerin?“
Sein gelassenes Lächeln wurde noch breiter. „Das mit den beiden Exfrauen lässt sich leider nicht bestreiten. Und was die Schauspielerin betrifft … Na ja, es kommt darauf an, ob man ihre oder meine Version glaubt. Hast du etwa alles gelesen, was über mich in den Zeitungen stand, Meg McKettrick?“
Sie errötete. „Nein.“
Brad sah nicht überzeugt aus. Vermutlich war er eingebildet genug, um anzunehmen, dass sie regelmäßig auf seine Homepage schaute, sich jede seiner CDs kaufte und sämtliche Artikel verschlang, die über ihn in der Boulevardpresse erschienen. Das tat sie zwar wirklich, aber das brauchte er nicht zu wissen.
„Du bist noch immer die bestaussehende Frau, die ich jemals gesehen habe“, sagte er. „Daran hat sich nichts geändert.“
„Ich gehöre nicht zu deinem Fanklub, O’Ballivan. Also spar dir deine falschen Komplimente, okay?“
Sein Lächeln verblasste nicht, aber sein Blick wurde traurig. Er warf einen Blick auf seinen Pick-up, bevor er Meg wieder ansah. „Ich schmeichle niemandem.“ Er seufzte. „Ich sollte wohl nach Stone Creek zurückfahren.“
Irgendetwas in seiner Stimme machte sie neugierig.
Nein, sie durfte sich nichts vormachen.
Alles an ihm weckte ihre Neugier. Sie wollte es nicht, aber es war nun einmal so.
„Es tut mir leid, dass Big John gestorben ist.“ Fast hätte sie ihm eine Hand auf den Arm gelegt. In letzter Sekunde beherrschte sie sich, denn sobald sie Brad O’Ballivan berührte, konnte alles Mögliche passieren.
„Danke“, erwiderte er leise.
Ein Mädchen kam auf Rollschuhen herbei und entfernte das Tablett vom Seitenfenster. „Vielleicht habe ich mich verplappert“, gestand sie mit roten Wangen, „dass Sie hier sind und mir ein Autogramm gegeben habe, meine ich.“
Brad murmelte etwas.
Das Mädchen rollte davon.
„Ich muss los“, sagte er und schaute zum Restaurant hinüber, hinter dessen Fensterscheiben sich zahlreiche neugierige Gesichter drängten. Jeden Moment konnte der Ansturm einsetzen. „Ich nehme nicht an, dass wir zusammen essen könnten, oder? Vielleicht morgen Abend? Es gibt … Na ja, es gibt ein paar Dinge, dir ich dir sagen möchte.“
Meg zögerte.
„Oder auf einen Drink? In Stone Creek ist eine Bar.“
„Na gut“, gab sie nach. „Ein Drink kann wohl nicht schaden.“
Brad stieg in seinen Wagen. Die Tür des Drive-in-Restaurants knallte gegen die Wand, und seine Fans kreischten vor Begeisterung.
„Nun fahr schon!“, rief Meg.
„Morgen Abend um sechs.“ Er gab Gas, wich seinen Bewunderinnen aus und raste vom Parkplatz.
Die Sonne ging
Weitere Kostenlose Bücher