Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich
Leib geschrieben ist.“
Brad schlenderte zu Megs Wagen, öffnete die Fahrertür und half ihr hinaus.
„Die zweite Ehefrau?“, flüsterte sie.
Er nickte.
Mit einem breiten Lächeln ging Meg zu Cynthia und gab ihr die Hand. „Ich glaube, ich habe Sie in mehreren Werbespots für Hygieneprodukte gesehen.“
Nur mit Mühe unterdrückte Brad ein Lachen.
„Hallo“, schnurrte Cynthia. „Sie müssen das Mädchen sein, das von Brad sitzen gelassen wurde.“
Meg war mit frechen Cousins aufgewachsen und hatte im Vorstand eines multinationalen Konzerns gesessen – so schnell ließ sie sich nicht einschüchtern. Im Gegenteil, sie hakte sich bei Brad ein und lächelte gewinnend. „Zwischen Brad und mir läuft es mal gut, mal schlecht. Im Moment läuft es eindeutig gut.“
Cynthia blinzelte. Sie war zwar nur eine B-Prominente, doch als Brads Exfrau und Alleineigentümerin einer aufstrebenden Produktionsfirma war sie ein so respektloses Verhalten nicht gewöhnt.
Aber dies war eben Stone Creek in Arizona und nicht Beverly Hills.
Cynthia setzte die Sonnenbrille wieder auf und stöckelte zur Limousine zurück. Der Chauffeur öffnete die Tür.
Brad folgte ihr. „Wenn du es in den Film schaffst, bin ich draußen.“
Cynthia ließ sich auf den Ledersitz sinken. „Lies deinen Vertrag, Brad“, entgegnete sie. „Du hast bei Starglow Productions unterschrieben. Das ist meine Firma.“
Offenbar war ihm der Schock anzusehen, denn seine Exfrau lächelte triumphierend.
„Wusstest du etwa nicht, dass ich den Namen der Firma geändert habe?“, fragte sie süffisant. „Ohne mich gibt es keinen Film, Cowboy.“
Kein Film. Alle freuten sich darauf und waren schon ganz aufgeregt. Carly und viele andere würden enttäuscht sein – nicht zuletzt er selbst.
„Zurück nach Sedona“, wies Cynthia den Chauffeur mit herablassender Handbewegung an.
„Ja, Ma’am“, erwiderte er und warf Brad einen mitfühlenden Blick zu, bevor er sich ans Steuer setzte.
Wütend sah Brad der Limousine nach. Sauer nicht nur auf Cynthia und Phil, der gewusst haben musste, wer den Film produzierte, sondern auch wütend auf sich selbst. Wenn er jetzt einen Rückzieher machte, würden Cynthias Anwälte sich auf ihn stürzen wie Flöhe auf einen Hund.
Meg stellte sich neben ihn. „Ich wollte nicht lauschen, aber ich habe mitbekommen, dass sie in dem Film mitspielen will.“
„Sie produziert ihn.“
„Was stört dich daran?“
„Ich ertrage es kaum, mit ihr in einem Raum zu sein. Wie soll ich drei oder vier Monate an einem Filmset überleben?“
Meg nahm seine Hand und zog ihn mit sich zum Haus. „Kannst du den Vertrag brechen?“
„Sie würde mich verklagen, und das könnte mich die Ranch kosten und alles, was ich sonst noch habe. Außerdem würde es so viele Reporter und Paparazzi auf die Ranch locken, dass ich mich nicht mehr ins Freie trauen würde.“
„Dann solltest du vielleicht in den sauren Apfel beißen und den Film machen.“
„Du kennst das Drehbuch nicht!“, erwiderte Brad. „Ich muss sie küssen . Und dann gibt es eine Liebesszene …“
Ihre Augen funkelten. „Du hörst dich an wie ein kleiner Junge, der bei der Schulaufführung mit einem Mädchen zusammen spielen muss.“
An der Hintertür empfing Willie sie schwanzwedelnd.
Brad ließ ihn heraus und wartete mit Meg auf der Veranda, bis der Hund sein Geschäft erledigt hatte.
„Du hast keine Ahnung, wie sie ist“, sagte er.
Meg stieß ihn mit dem Ellbogen an. „Du musst sie mal geliebt haben, schließlich hast du sie geheiratet.“
„Die Wahrheit ist weniger schmeichelhaft“, antwortete er, ohne sie anzusehen. „Wir sind uns auf einer Party begegnet. Sechs Wochen später rief sie an und erzählte mir, sie sei schwanger und das Baby sei von mir. Ich habe sie geheiratet, weil sie es sonst abtreiben wollte. Ich ging auf Tournee und nahm sie nicht mit. Ehrlich gesagt, ich brachte es nicht fertig, sie der Welt als meine über alles geliebte Braut zu präsentieren. Als ich weg war, hat sie die Presse eingeladen und Fotos von der Hochzeit verteilt. Und um mir heimzuzahlen, dass ich sie nicht auf die Tournee mitgenommen habe, hat sie das Baby dann doch abgetrieben.“
Der Schmerz war Meg anzusehen. Er ahnte, was sie dachte – dass er auch sie nur aus Pflichtbewusstsein geheiratet hätte. Doch dann sagte sie etwas, das ihn zutiefst überraschte.
„Es tut mir leid, Brad. Bestimmt wärst du gern Vater geworden.“
Er pfiff nach Willie. Der Hund schaffte
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