Ein Liebestraum auf den Bahamas
er“, antwortete Parker hart und presste die Lippen aufeinander. Zweifellos war er gewohnt, seinen Willen durchzusetzen. Bei sich dachte Cassie, dass Linda hoffentlich bald einen Weg fand, ihm das abzugewöhnen.
„Ich bin hier, um dir ein Angebot zu machen, mit dem wir beide leben können“, sagte sie gelassen.
Skeptisch zog er die Augenbrauen hoch. „Und was schlägst du vor?“
„Ich erkläre mich bereit, dir meine Stimmrechtsvollmacht zu überschreiben, wenn du mir im Gegenzug versprichst, mich über alle Entscheidungen auf dem Laufenden zu halten. Nicht damit ich sie absegne, sondern nur zu meiner Information, da ich auf den Bahamas lebe.“
Einen Moment herrschte Stille, dann fragte Parker misstrauisch: „Willst du damit sagen, dass du mir zwar nicht die Anteile verkaufst – mir aber trotzdem die Entscheidungsgewalt überlässt? Einfach so? Warum? Weshalb solltest du so etwas tun?“
Cassie unterdrückte ein amüsiertes Lächeln. „Weil ich Dad geglaubt habe, als er gesagt hat, dass du einer der besten Geschäftsmänner bist, die er kannte. Und weil du das Richtige für die Firma tun und Dads Vermächtnis für die zukünftigen Generationen der Garrisons erhalten wirst.“
Auf seiner Miene las sie reine Sprachlosigkeit. Nachdem Parker sich gefasst hatte, flüsterte er: „Danke.“
Zufrieden nickte sie und stand auf. „Du brauchst mir nicht zu danken, Parker. Lass Brandon bitte die Papiere aufsetzen, damit ich unterschreiben kann, bevor ich abreise.“
Er folgte ihr zur Tür. „Du bist doch noch die ganze nächste Woche hier, oder?“
„Das hatte ich ursprünglich vor. Inzwischen habe ich doch beschlossen, schon Ende dieser Woche abzufliegen. Brandon weiß es noch nicht. Ich werde es ihm heute Abend sagen.“
„Cassie, Brandon ist ein feiner Kerl. Er ist nicht nur mein Anwalt, sondern außerdem ein sehr guter Freund von uns. Was er auf den Bahamas getan hat, war nur …“
Schnell winkte sie ab. „Ich weiß. Er hat es mir erklärt. Damals war ich zwar sehr wütend auf ihn, das ist mittlerweile jedoch geklärt.“ Und jetzt bin ich bis über beide Ohren in ihn verliebt, dachte sie traurig.
„Linda und ich möchten dich gern zu uns zum Abendessen einladen, bevor du gehst. Hast du am Mittwochabend Zeit?“
Es war schön, dass sie und Parker endlich einen Waffenstillstand geschlossen hatten. „Sehr gern. Ich bin zwar auch bei Stephen, Adam, Brittany und Brooke eingeladen, aber am Mittwoch müsste es eigentlich passen. Danke, Parker.“
Brandon saß am Tisch und beobachte Cassie, während sie mit Adam über die Tanzfläche wirbelte. Der letzte gemeinsame Tag war beinah vorüber; am nächsten Morgen würde Cassie abreisen. Davor hatte sie Adams Nachtclub besuchen wollen, in dem am Donnerstagabend traditionell Damenwahl war.
Vor ein paar Tagen hatte Brandon erfahren, dass sie eine Woche früher als geplant von Miami zurück auf die Bahamas fliegen wollte. Diese Entscheidung überraschte und enttäuschte ihn. Fast hätte er Cassie gebeten, bei ihm zu bleiben – und nicht nur für eine Woche, sondern für immer. Dann hatte er sich ermahnt, dass die Insel ihre Heimat war. Sie wollte nirgendwo anders leben, das war ihm vollkommen klar. Und Cassie konnte ja nicht ahnen, dass sie ein Stück seines Herzens mitnehmen würde, wenn sie ging.
„Brandon, hast du einen Moment Zeit?“ Adam stand plötzlich vor ihm.
„Klar, was ist denn?“
Sein Freund setzte sich zu ihm an den Tisch und sah sich um, wie um sicherzugehen, dass sich niemand in Hörweite befand. Anschließend sagte Adam leise: „Ich habe beschlossen, mich für das Präsidentenamt im Wirtschaftsausschuss in Miami zu bewerben.“
„Das ist großartig, Adam“, erwiderte Brandon erfreut. „Gratuliere.“
„Danke, aber für Glückwünsche ist es wohl noch zu früh. Ich stehe jetzt schon vor Schwierigkeiten.“
„Was ist das Problem?“ Brandon traute Adam sehr viel zu. Er war genau wie seine Brüder ein sehr guter Geschäftsmann, was der Erfolg des „Estate“ zweifelsfrei bewies.
„Einige der älteren Mitglieder, ausgerechnet die einflussreicheren, nehmen mich nicht ernst. Sie sehen in mir nur einen reichen verwöhnten Playboy, weil ich Junggeselle bin und einen Nachtclub führe. Deshalb bezweifeln sie, dass ich der Aufgabe gewachsen bin.“
Brandon nickte verständnisvoll. „Was wirst du dagegen unternehmen?“
„Ein Vorschlag, den man mir unterbreitet hat, ist relativ leicht in die Tat
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