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Ein Lied für meine Tochter

Ein Lied für meine Tochter

Titel: Ein Lied für meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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der Homosexuellenrechte.«
    »Hat Max jetzt eine Freundin?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Als Sie ihm eröffnet haben, dass Sie die Embryonen benutzen wollen, hat er da irgendwie angedeutet, dass er sie selbst haben will?«
    »Nein. Er hat gesagt, er würde darüber nachdenken«, antwortet Zoe. »Und als ich nach dem Gespräch nach Hause kam, habe ich Vanessa gesagt, es gehe alles klar – jedenfalls war das mein Eindruck.«
    »Nun ja, wir kennen die Menschen nie so gut, wie wir glauben.« Angela legt ihren Notizblock beiseite. »Sprechen wir mal ein wenig darüber, wie es mit diesem Fall weitergehen wird. Zoe, Sie wissen ja, dass Sie aussagen müssen – und Sie auch, Vanessa. Sie müssen offen und ehrlich über Ihre Beziehung sprechen, auch wenn Sie deshalb selbst heutzutage noch starken Gegenwind bekommen werden. Ich habe heute Morgen im Gericht angerufen und erfahren, dass Richter O’Neill den Vorsitz führen wird.«
    »Ist das gut?«, frage ich.
    »Nein«, antwortet Angela rundheraus. »Sie wissen doch, wie man einen Anwalt mit einem IQ von fünfzig nennt, oder? Euer Ehren.« Sie runzelt die Stirn. »Padraic O’Neill steht kurz vor seiner Pensionierung – wofür ich persönlich schon seit zehn Jahren bete. Er ist ausgesprochen traditionell und konservativ.«
    »Können wir nicht einen anderen Richter bekommen?«, fragt Zoe.
    »Unglücklicherweise nicht. Wäre das möglich, würden wir ständig andere Richter wollen. Aber so konservativ O’Neill auch sein mag, er hält sich ans Gesetz. Und juristisch gesehen haben wir einen starken Fall.«
    »Wie sind solche Fälle bis jetzt in Rhode Island entschieden worden?«
    Angela schaut mich an. »Noch nie. Wir werden Geschichte schreiben.«
    »Also«, murmelt Zoe, »es kann so oder so ausgehen.«
    »Schauen Sie«, sagt Angela, »Richter O’Neill ist zwar nicht meine erste Wahl, aber wir haben ihn nun mal bekommen, und wir werden unseren Fall so präsentieren, dass er sich unserer Argumentation einfach anschließen muss. Wade Prestons Argumentation beruht einzig und allein auf dem Konzept der traditionellen Familie, doch Max ist Single. Er hat noch nicht einmal ein eigenes Heim, um das Kind dort zu erziehen. Im Gegensatz dazu sind Sie beide das Ebenbild eines engagierten, liebenden und intelligenten Paares. Sie haben als Erste mit der Klinik darüber gesprochen, die Embryonen nutzen zu dürfen. Schlussendlich läuft dieser Fall auf einen Streit zwischen Ihnen beiden und Max hinaus – und selbst ein Richter wie Padraic O’Neill wird die Schrift an der Wand erkennen.«
    Es klopft leise hinter uns, und eine Sekretärin öffnet die Tür. »Ange? Dein Elf-Uhr-Termin ist hier.«
    »Ein tolles Kind«, sagte Angela zu uns. »Ihr solltet ihn kennenlernen. Er ist transsexuell, und er will mit dem Fußballteam seiner Highschool reisen, aber er ist noch nicht operiert, und der Trainer sagt, sie könnten sich kein separates Hotelzimmer leisten. Oh, wie ich diesen Fall gewinnen werde.« Sie steht auf. »Ich werde Sie auf dem Laufenden halten, wie es weitergeht«, sagt sie. »Oder haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
    »Ja«, meldet Zoe sich, »aber die ist irgendwie persönlich.«
    »Sie wollen wissen, ob ich lesbisch bin.«
    Zoe läuft rot an. »Nun … äh … Ja … Aber Sie müssen nicht darauf antworten.«
    »Ich bin so hetero, wie es nur geht. Mein Mann und ich, wir haben drei Teppichratten, und bei uns daheim regiert das Chaos.«
    »Aber Sie …« Zoe zögert. »Sie arbeiten trotzdem hier?«
    »Ich esse auch Chinesisch, obwohl ich sicher bin, nicht einen Tropfen asiatisches Blut in mir zu haben. Und ich liebe die Romane von Toni Morrison und die Filme von Tyler Perry, obwohl ich nicht schwarz bin.« Angela lächelt. »Ich bin heterosexuell, Zoe, und ich bin glücklich verheiratet. Ich arbeite hier, weil ich glaube, dass Sie das auch verdienen.«
    Ich bin nicht wirklich sicher, wann ich begonnen habe, mir selbst zu sagen, dass ich nie Kinder haben werde. Ich bin noch immer jung, klar, aber als Lesbe sind die Optionen, was das betrifft, nun mal eingeschränkt. Zum einen gibt es deutlich weniger potenzielle Partner, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass diejenige, mit der man ausgeht, die kennt, die einem gerade erst das Herz gebrochen hat. Dazu kommt, dass Heterosexuelle fast automatisch auf Ehe und Kinder hinsteuern, während ein homosexuelles Paar Himmel und Hölle in Bewegung setzen muss, um ein Kind zu bekommen. Lesben brauchen einen Samenspender, Schwule

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