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Ein Lied für meine Tochter

Ein Lied für meine Tochter

Titel: Ein Lied für meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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lebt sie nun in Sünde …«
    »Einspruch!«
    »Bitte, streichen Sie das aus dem Protokoll«, sagt der Richter.
    »Max’ geschiedene Frau wollte die Vormundschaft über diese ungeborenen Kinder, um sie ihrer lesbischen Geliebten einpflanzen zu lassen.«
    »Und was haben Sie Max geraten?«, fragt Wade.
    »Ich habe ihm erklärt, dass es wohl Gottes Art sei, ihm etwas mitzuteilen. Wir haben darüber gesprochen, was für eine Art von Familie er sich für seine Kinder wünscht, und er hat geantwortet: traditionell und christlich. Und als ich ihn gefragt habe, ob er jemanden kenne, auf den das zutrifft, da hat er sofort seinen Bruder und seine Schwägerin erwähnt.«
    Liddy , denke ich und spüre einen Stich in der Brust.
    Was, wenn ich vorschlagen würde, dass nicht Liddy und Reid, sondern Liddy und ich die Kinder großziehen? Das könnte ich Wade sagen, und er könnte es dem Richter sagen, und plötzlich wäre der biologische Vater – ich – wieder Teil der Gleichung. Dann würde ich die Babys nicht mehr weggeben. Ich würde sie behalten.
    Nur dass Wade den ganzen Fall um die Aussage herum aufgebaut hat, dass ich als Vater ungeeignet bin.
    Und Liddy …
    Selbst wenn sie dazu bereit wäre, könnte ich es nicht ertragen, ihr alles wegzunehmen, was sie hat: das Geld, das Haus, die Sicherheit. Wie könnte ich es auch nur annähernd mit Reid aufnehmen?
    Mit Reid, der mir immer nur geholfen hat, und zum Dank dafür hat er einen kleinen Bruder, der mit seiner Frau schläft.
    Ja, ich bin der perfekte Vater. Wahrlich ein großes Vorbild.
    »Reid und Liddy beten schon seit Jahren dafür, ein Kind geschenkt zu bekommen«, sagt Pastor Clive. »Vor Kurzem haben sie darüber nachgedacht, eines über die Snowflakes-Agentur zu adoptieren. Als Max dann zu mir gekommen ist, habe ich gedacht … habe ich das als einen Wink Gottes verstanden. Vielleicht waren diese ungeborenen Kinder ja für Reid und Liddy bestimmt.«
    »Und wie hat Max darauf reagiert?«
    »Er war vorsichtig optimistisch.« Pastor Clive hebt den Blick. »Das waren wir alle.«
    »Danke, Herr Pastor«, sagt Wade und setzt sich wieder.
    Angela Moretti beginnt zu reden, bevor sie aufgestanden ist. »Eine Alternative, die allen Beteiligten gleichermaßen nutzen würde …«, wiederholt sie. »Das haben Sie gedacht?«
    »Ja.«
    »Also Zoe, der biologischen Mutter dieser Embryonen, nützt das nicht wirklich.«
    »Sosehr ich Miss Baxters Sorge auch verstehe, das Wohl eines Kindes ist weit wichtiger«, sagt Pastor Clive.
    »Sie halten es also für besser, diese Embryonen zu fremden Eltern zu geben, anstatt sie bei der biologischen Mutter aufwachsen zu lassen.«
    »Was ich denke, ist nicht so wichtig wie das, was Gott denkt.«
    »Ach ja?«, erwidert Angela. »Und wann haben Sie das letzte Mal mit ihm gesprochen?«
    »Einspruch!«, ruft Wade. »Ich werde nicht zulassen, dass sie den Zeugen verspottet.«
    »Stattgegeben … Mäßigen Sie sich, Frau Anwältin.«
    »Sie haben ausgesagt, Sie würden Max seit einem halben Jahr kennen, Herr Pastor, korrekt?«
    »Ja.«
    »Und Zoe Baxter haben Sie nie kennengelernt. Sie haben sie zum ersten Mal in diesem Gericht gesehen, nicht wahr?«
    »Das stimmt.«
    »Und Sie hatten keinerlei Informationen über die beiden, als sie noch verheiratet waren.«
    »Nein. Damals war Max kein Mitglied meiner Kirche.«
    »Ich verstehe«, sagt Angela. »Aber Reid und Liddy Baxter kennen Sie ziemlich gut, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und Sie hatten keinerlei Problem damit, vor diesem Gericht auszusagen, dass sie die perfekten Eltern für diese Embryonen sind.«
    »Ja«, antwortet Pastor Clive.
    »Und Sie pflegen auch eine geschäftliche Beziehung zu Reid Baxter, nicht wahr?«
    »Er verwaltet die Finanzen unserer Gemeinde.«
    »Und er ist auch einer der großzügigsten Spender, oder?«
    »Ja. Reid war stets sehr großzügig.«
    »Tatsächlich empfiehlt Ihre Kirche ihren Mitgliedern eine feste Abgabe, eine Art Kirchenzehnt, nicht wahr?«
    »Viele Kirchen tun das …«
    »Ist es nicht korrekt, dass Sie von Ihrem Freund Reid Baxter pro Jahr ungefähr vierhunderttausend Dollar erhalten?«
    »Das klingt in etwa korrekt.«
    »Und zufälligerweise sitzen Sie jetzt hier und empfehlen, dass man ihm die Embryonen zuspricht.«
    »Reids Großmut der Kirche gegenüber hat nichts mit meiner Empfehlung zu tun …«
    »Oh, darauf möchte ich wetten«, sagt Angela Moretti. »Als Sie mit Max über die Bitte seiner geschiedenen Frau gesprochen haben, waren da nicht Sie

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