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Ein Lied für meine Tochter

Ein Lied für meine Tochter

Titel: Ein Lied für meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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für die nächste Generation erweisen.« Sie schaut zu Zoe hinüber. »Ich hege großes Mitgefühl für Homosexuelle, die eine Familie haben wollen. Aber dieses Mitgefühl darf mich nicht blind für die Bedürfnisse unschuldiger Kinder machen.«
    »Wenn Sie die Ergebnisse Ihrer Forschungen betrachten, Dr. Newkirk, ergibt sich daraus dann eine sachverständige Meinung, welches Heim für diese ungeborenen Kinder besser wäre?«
    »Ja, das habe ich. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Kinder bei Reid und Liddy Baxter besser aufgehoben wären.«
    »Danke, Frau Doktor«, sagt Wade und dreht sich zu Angela Moretti um. »Ihre Zeugin.«
    »Sie sagen, Homosexualität sei nicht genetisch bedingt, korrekt, Frau Doktor?«, beginnt Angela.
    »Es gibt keinerlei Beweise, die das untermauern würden.«
    »Sie haben gesagt, die Studie von Bailey und Pillard sei nicht aussagekräftig, weil nicht jeder homosexuelle Zwilling einen homosexuellen Bruder oder Schwester gehabt hat. Ist das so richtig?«
    »Das ist richtig.«
    »Sind Sie sich bewusst, dass eineiige Zwillinge sich zwar viele Merkmale teilen, aber in vielerlei Hinsicht auch unterschiedlich sind? Wie zum Beispiel in Bezug auf ihre Fingerabdrücke?«
    »Nun …«
    »Und, Frau Doktor, Sie haben die LeVay-Studie angezweifelt, weil sie bis dato noch nicht von einer zweiten, gleichgearteten Studie bestätigt worden sei.«
    »Das ist ebenfalls korrekt«, erwidert die Psychologin.
    »Sind Sie mit der Studie vertraut, die belegt, dass acht Prozent aller Widder nur an Sex mit anderen Widdern interessiert ist?«
    »Nein.«
    »Nun«, sagt Angela Moretti, »tatsächlich haben die Forscher bei diesen Widdern eine Neuronenansammlung im Hypothalamus gefunden, der deutlich kleiner war als bei heterosexuellen Schafen. Tatsächlich ähneln diese Ergebnisse denen von LeVay stark. Frau Doktor, Sie haben auch Dean Hammers Forschung kritisiert, weil sie nicht repliziert worden ist, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Aber könnte diese Studie nicht irgendwann wiederholt werden?«
    »Ich kann nicht in die Zukunft sehen.«
    »Kennen Sie die schwedische Studie, die Unterschiede in der Rezeption weiblicher Pheromone in den Gehirnen heterosexueller und homosexueller Männer nachgewiesen hat und die zu dem Schluss kommt, dass Homosexualität eine starke physiologische Komponente hat?«
    »Ja, aber …«
    »Wissen Sie, dass Wissenschaftler in Wien einen genetischen Schalter bei Fruchtfliegen nachgewiesen haben, der für die sexuelle Orientierung verantwortlich ist? Und dass weibliche Fruchtfliegen männliche ignorierten und versuchten, sich mit anderen Weibchen zu paaren, indem sie das männliche Paarungsritual imitieren, wenn man diesen Schalter umgelegt hat?«
    »Das habe ich nicht gewusst, nein«, gibt die Psychologin zu.
    »Und haben Sie gewusst, Dr. Newkirk, dass gegenwärtig eine mit zwei Komma fünf Millionen Dollar finanzierte Studie des National Institute of Health läuft, um die Gene Tausender von Brüderpaaren zu untersuchen? So will man die Genetik der Homosexualität besser verstehen lernen. Sie und ich, wir wissen beide, dass die Regierung sich nur selten die Hände schmutzig macht, indem sie sexualwissenschaftliche Studien fördert, Frau Doktor. Legt das nicht nahe, dass selbst eine so hoch angesehene Institution wie das NIH von einer biologischen Grundlage der Homosexualität ausgeht?«
    »Jeder kann seine eigene Hypothese haben, Miss Moretti. Die Forschung stützt sie nur nicht immer.«
    »Was ist dann mit Dr. William Reiner an der University of Oklahoma?«, fragt Angela. »Wissen Sie, dass er gerade Hunderte Fälle von Babys mit mangelnder sexueller Differenzierung studiert? Wie zum Beispiel männliche Babys mit unterentwickeltem oder gar keinem Penis? Die übliche Vorgehensweise in so einem Fall ist es, das Kind zu kastrieren und als Mädchen großzuziehen. Frau Doktor, haben Sie gewusst, dass nicht eines dieser Kinder sich später zu Männern hingezogen fühlte? Dass die Mehrheit dieser Babys, denen man einfach ein neues Geschlecht zugewiesen hat, sich später wieder haben umoperieren lassen, weil sie sich zu Frauen hingezogen fühlten? Ich würde sagen, das ist ein deutlicher Beweis dafür, dass die Umstände nicht über die Natur siegen, oder was meinen Sie?«
    »Frau Anwältin«, sagt die Psychologin, »ich nehme an, Sie kennen Darwins Prinzip der natürlichen Auslese.«
    »Natürlich.«
    »Dann wissen Sie auch, dass es in der Wissenschaft ein allgemein anerkannter Grundsatz ist,

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