Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
dahinter, wenn der Wolf ihm folgen würde, würde er ihn von dort aus sehen können, ohne selbst bemerkt zu werden.
Der andere Wolf war zwar kein Anfänger mehr, doch er rechnete nicht damit, dass Velyne ihn auf diese Weise reinlegen könnte. Und so trat er nichtsahnend auf die Anhöhe. Velyne bemerkte er dabei erst, als er selbst auch schon längst bemerkt worden war. Schnell tat er so, als sei er nur rein zufällig hinter Velyne her gelaufen.
„Wieso folgst du mir? Ich habe gesagt, dass es hier gefährlich ist und ein einzelner Wolf würde hier nicht lange überleben“, sagte Velyne und wusste für sich, dass er diesen Wolf nur helfen wollte.
„Ein einzelner Wolf wie du? Es ist schon komisch, dass ausgerechnet du das sagst. Mein Rudel ist nicht weit entfernt und könnte mir im Notfall helfen. Ich habe mir nur sorgen um dich gemacht. Ein verletzter Wolf wäre sicher ein leichtes Opfer für einen Drachen“, erwiderte der Wolf. Der Lindwurm verlor inzwischen die Geduld und begann Velynes Spuren zu folgen. Er war nicht mehr weit von Velyne entfernt.
„Hau ab, es ist zu deiner eigenen Sicherheit. Glaub mir ich will nicht dass du stirbst und wenn du mir weiter folgst, kann ich dir das fast garantieren. Ich sag es dir. Ich bin mit einem Drachen befreundet und der half mir, hat aber keine Skrupel dich zu fressen. Also hau ab“, brüllte Velyne. Er hatte den Lindwurm nicht erwähnt, so könnte er dieses Problem lösen ohne einer der beiden Seiten zu schaden.
„Du... du bist mit einem Drachen befreundet? Aber hat dich der Drache denn nicht verletzt? Ich verstehe nicht, wie du dann noch mit ihm befreundet sein kannst. Wie hast du es überhaupt geschafft, nicht selbst gefressen zu werden? Wölfe und Drachen sind normalerweise nicht die besten Freunde“, sagte der Wolf, wurde nun aber doch etwas unsicher.
„Das ist eine sehr lange Geschichte und du hättest kaum genügend Zeit mir zuzuhören, denn wie ich meinen Freund kenne sucht er mich bereits, da ich länger unterwegs war als gedacht. Dieser Drache hat mich gerettet als mich ein anderer fressen wollte. Aber dich würde keiner retten, also schau dass du wegkommst“, sagte Velyne und hoffte, dass der Wolf jetzt endlich verschwinden würde.
„Na gut, dann gehe ich wohl besser mein Rudel warnen. Sonst laufen die dem Drachen ahnungslos direkt über den Weg.“ Der Wolf drehte um und rannte schnell davon. Velyne schien ihn tatsächlich überzeugt zu haben. Der Wolf war natürlich nicht dumm und würde niemals allein einen Kampf gegen einen Drachen riskieren. „Lieber erst mal zum Rudel zurück. Sollen die das doch besser entscheiden, ob wir hier bleiben, oder lieber weiterziehen.“
Erleichtert ging Velyne in die Richtung des Lindwurms. „Ich hoffe er ist mir nicht böse“ murmelte er leise vor sich hin und beeilte sich ein wenig.
Der Lindwurm kam Velyne bereits entgegen. Wäre der andere Wolf auch nur eine Minute länger geblieben, dann hätte der Lindwurm ihn bemerkt. „Da bist du ja. Wo warst du denn so lange? Ich dachte schon, du hättest dich verlaufen“, sagte der Lindwurm lächelnd, als er Velyne erblickte.
„Ach nein, alles soweit in Ordnung. Ich habe nur die Zeit übersehen“, sagte Velyne ohne dabei den Wolf zu erwähnen und fügte dann noch lächelnd hinzu. „Dir scheint es ja auch schon viel besser zu gehen.“
„Ja, so ein bisschen faulenzen in der Sonne ist immer das Beste, was man machen kann, wenn man vollgefressen ist. Danach geht es mir immer gleich viel besser“, erwiderte der Lindwurm lächelnd und ahnte nicht, dass Velyne einen anderen Wolf getroffen hatte.
„Okay gut, lass uns ein Stück in diese Richtung gehen“, sagte Velyne etwas nervös und deutete in eine andere Richtung, weder in die von der der Lindwurm kam noch in die, in der der Wolf verschwand. „Ich brauch auch noch ein wenig Bewegung, hehe.“
„Na gut, Aber lauf nicht so schnell. Ich bin noch immer etwas langsam. Es ist ziemlich anstrengend, wenn man sich mit so einem Drachen in sich fortbewegen muss. Aber ich schaff das schon“, sagte der Lindwurm und folgte dem Wolf in die von ihm angegebene Richtung.
Spuren eines Rudels
Der Wolf spazierte gemütlich dahin. Er war sich nun sicher, dass er jetzt einen schönen Tag vor sich hätte, doch nach einiger Zeit schien es ihm, dass das Gegenteil passieren würde. Ich kann diesen Wolf wieder riechen und da sind noch weitaus mehrere dabei, dachte er sich. Er konnte den Geruch von Wölfen schon äußerst früh
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