Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
ich werde dann doch zusehen“, meinte Velyne schließlich nach kurzem Nachdenken.
„Die werden mir schon nicht entkommen. Da bin ich mir sicher. Hier haben sie nämlich alles was sie brauchen. Für ein Rudel Wölfe ist das hier sicher ein gutes Revier. Und von mir wissen sie ja noch nichts. Wenn sie hier bleiben, und davon gehe ich aus, kann ich mir einen nach dem anderen schnappen. Bei Wölfen kann ich nicht widerstehen. Die sind einfach zu lecker.“
Velyne nickte etwas unverschämt, die Wölfe wussten nichts von dem Lindwurm doch er hatte sie davor gewarnt, dass ein Drache hier sein Unwissen trieb. Immer wieder überlegte Velyne, ob er es ihm nicht gleich sagen sollte, immerhin wollte er dem Lindwurm in keiner Weise schaden. „Was hast du jetzt eigentlich vor?“, fragte er um auf andere Gedanken zu kommen.
„Erst mal sehen, wo genau die Wölfe hingegangen sind. Wenn wir sie gefunden haben, dann sehen wir weiter. Vielleicht könntest du mir dann sogar noch nützlich sein, Kleiner“, sagte der Lindwurm, ohne es näher zu erklären. Eine Zeit lang folgte er nur den Spuren und sagte dann: „Sie müssen ganz in der Nähe sein. Die Spuren sind noch ganz frisch. Ich kann sie fast schon riechen.“
Nun war sich Velyne sicher, was zu tun war. „Nun... also... ähm... ich habe schon einen von ihnen getroffen“, erwähnte Velyne etwas zurückhaltend ohne näher darauf einzugehen. Er wollte niemanden schaden und deswegen würde immer er derjenige sein, der den kürzeren ziehen würde. Selbst unter Wölfen war das immer so gewesen. Velyne gab im Zweifel einfach zu schnell nach. Das wusste er auch selbst und gelegentlich ärgerte er sich auch darüber.
„Du hast schon einen getroffen? Warum hast du mir das denn nicht gleich gesagt?“, fragte der Lindwurm überrascht, aber keinesfalls ärgerlich. „Hast du mit ihm gesprochen? Hat er gesagt, wo das Rudel hinmöchte?“, fragte der Lindwurm jetzt sehr interessiert.
„Nein, er hat mich nur nach meiner Wunde gefragt und nachdem ich erst mal versucht habe zu lügen, habe ich eingesehen, dass ich ihn nicht belügen kann. Also habe ich ihm erzählt, dass mich ein Drache angegriffen hat und als er mich gefragt hatte, wie ich das überlebt habe, wollte ich ihn noch mal anlügen. Um zum Punkt zu kommen, er war sich sicher, dass mir jemand half, doch ich habe dich nicht verraten... ich habe gesagt, dass mich ein anderer Drache beschützt hat, um dich im Verborgenen zu halten.“
„Hm na gut, ist ja nicht so schlimm. Selbst wenn er von mir erfahren hätte, wäre das auch kein Problem gewesen. Viele Wölfe haben noch nie einen Lindwurm gesehen und können gar nichts mit uns anfangen“, meinte der Lindwurm. „Sieh mal, ich glaube dort hinten sind sie. Bleib erst mal stehen. Es ist besser, wenn sie mich jetzt noch nicht bemerken.“ Der Lindwurm kroch auf eine kleine Anhöhe in der Nähe von der aus er das Rudel gut beobachten konnte.
Das Rudel
Velyne wartete nur ab. Er dachte schon, dass die Wölfe nach seiner Warnung bald abhauen würden. Immerhin wird es noch länger dauern bis der Lindwurm die Wölfe fressen würde können. Er würde viel lieber mit dem Lindwurm etwas spielen anstatt sich über die Wölfe und seinen eigenen Taten Gedanken machen zu müssen.
Der Lindwurm ahnte, was in Velyne vorging und da er im Moment wirklich noch nicht an den Wölfen interessiert war, hatte er auch kein Problem damit, ein wenig mit Velyne zu spielen. Dazu ging er aber erst mal außer Hörweite der Wölfe, denn er wollte nicht, dass die Wölfe sofort von seiner Anwesenheit erfuhren. In einiger Entfernung sagte er dann: „So, hier können wir erst mal bleiben und ein wenig miteinander spielen.“
„Das wäre mir viel lieber um ehrlich zu sein. Aber die Wölfe bleiben bestimmt nicht lange. Aber wenn sie von hier verschwinden, wird dir sicher auch was anderes über den Weg laufen.“ Velyne fühlte sich unwohl, bei dem Gedanken, dabei zusehen zu müssen, wie seine Artgenossen gefressen werden könnten und es war ihm auch klar, dass die Wölfe sicher bald abhauen würden, da er sie ja auch gewarnt hatte.
„Hm... wahrscheinlich hast du Recht. Es ist wohl besser, die Wölfe erst mal in Ruhe zu lassen. Sollen sie doch weiterziehen. Es gibt hier noch mehr Wölfe. Und ich habe auch keine Lust, ihnen tagelang hinterher zu kriechen, bis ich irgendwann wieder Hunger bekomme. Da bleibe ich lieber hier“, sagte der Lindwurm lächelnd und kraulte Velyne etwas das Fell.
Velyne war
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