Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
ihnen“, sagte der Wolf und schloss sich dem Lindwurm schnurstracks an.
„Eigentlich schmecken sie ganz gut. Man muss nur aufpassen, dass man nicht von anderen Menschen beim Fressen beobachtet wird. Sonst gibt es nur Ärger. Aber bevor ich mich an Menschen wage, versuche ich erst, etwas anderes zu finden.“ Auf der Suche nach Spuren kroch der Lindwurm nun in den nahe gelegenen Wald.
Velyne folgte ihm auf Schritt und Tritt und achtete auch auf mögliche Spuren von Beute. „Nun, ich habe nur einmal einen Menschen angefallen und ihn gebissen. Natürlich weil ich hungrig war, doch dann waren plötzlich überall welche und da bin ich dann geflohen“, meinte Velyne und freute sich, endlich mal wen gefunden zu haben, den er solche Situationen aus seiner Vergangenheit erzählen konnte.
„Ich habe schon öfters Menschen verschlungen. Der Trick dabei ist, dass man sie nur dann angreifen darf, wenn sie allein sind und keine anderen Menschen ihnen helfen können. Dann ist es leicht, Menschen zu überwältigen. Natürlich sollte man sich vorher noch davon überzeugen, dass sie unbewaffnet sind“, erklärte der Lindwurm.
Velyne sah etwas verärgert auf den Boden und folgte dem Lindwurm weiterhin. Er hasste die Menschen über alles, schon oft hatte er mit ansehen müssen wie seine Artgenossen getötet wurden, oder wie die Menschen einfach die schöne Umgebung zerstört hatten. „Diese Waffen und Klingen. Aus uns machen sie Mäntel, damit sie nicht frieren. Falls wir dort hin gehen, kann ich dir nicht versprechen, dass ich Rücksicht auf jegliche Menschen nehme. Natürlich bleibe ich versteckt und versuche sie einzeln anzugreifen, wie du es mir geraten hast. Doch ich hasse Menschen, für alles was sie getan haben und ich scheu nicht davor zurück, sie zur Strecke zu bringen, auch wenn sie leiden müssten“, sagte der Wolf ungewöhnlich bösartig und folgte dem Lindwurm wieder.
„Wenn du sie so sehr hasst, dann könnten wir ja mal zusammen versuchen, ein paar von ihnen zur Strecke zu bringen. Dann könntest du dich gleichzeitig an ihnen rächen. Und mir würden sie bestimmt schmecken“, meinte der Lindwurm lächelnd. Auch er verabscheute die meisten Menschen. Schon öfters hatten Menschen versucht, ihn zu töten. Doch der Lindwurm hatte bisher immer Glück gehabt.
Velyne sah den Lindwurm an. Er freute sich wirklich sehr und am liebsten hätte er den Lindwurm dafür umarmt, aber dafür war er ja auch deutlich zu groß. „Wirklich... ich meine da wäre ich sofort dabei. Oft genug habe ich gesehen wie sie hilfslose Wölfe oder andere Tiere grausam abgeschlachtet haben und jetzt würde sich der Spieß mal umdrehen“, meinte er und schien ziemlich motiviert zu sein.
„Aber du musst mir versprechen, dass du vorsichtig bist. Sehr vorsichtig. Und wenn ich sage, dass du fliehen sollst, dann läufst du davon. Auch wenn ich von Menschen umzingelt sein sollte. Wenn wir vorsichtig sind, werden wir schon ein paar Leckerbissen erbeuten können. Ich kann dir dabei helfen, sie zu erlegen, wenn du dir das noch nicht zutraust.“
Velyne nickte und man sah ihm deutlich an, dass er sich freute, dass der Lindwurm sich auch um sein Wohl sorgte. “Ja mache ich. Ich will doch nicht das ich im Menschendorf mein Ende finde", meinte er und drückte den Lindwurm. Er wusste zwar nicht wie man einen Menschen am Besten tötet, doch er würde sicher keine Gewissensbisse haben.
„Es wird schon gut gehen, Kleiner. Ich werde dir helfen, wenn es nötig sein sollte“, sagte der Lindwurm und kroch langsam in Richtung des Menschendorfes. Dabei war er immer sehr aufmerksam und achtete genau auf seine Umgebung, damit er nicht vorzeitig von Menschen bemerkt werden konnte.
Velyne ging hinter dem Lindwurm her und wartete auf sein Kommando. Am liebsten wäre der Wolf ins Menschendorf gelaufen um dort Alles und Jeden zu zerfetzen. Doch ihn hatte seine Wut noch nie blind gemacht. „Ich danke dir“, sagte er etwas zurückhaltend und machte sich innerlich bereit für die vorstehende Aktion.
Schließlich kam das Menschendorf in Sicht. Der Lindwurm sagte zu Velyne. „Wir sollten erst mal kurz beobachten, ob wir ein paar geeignete Opfer finden. Optimal wäre es, wenn ein oder zwei der Menschen das Dorf verlassen würden. Dann könnten wir sie schnappen, ohne gleich das ganze Dorf zu alarmieren.“
„Hm... ja das wäre vermutlich besser. Oder fünf, sechs. Je mehr Menschen dafür bezahlen, desto besser“, meinte der Wolf etwas rachsüchtig. „Aber...
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