Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
schnurrte zufrieden. Bald darauf schlief er ungewollt ein, er war vom Training sicherlich ziemlich mitgenommen. Andere Beute könne sicherlich nicht so friedlich ruhen, wie Velyne es gerade tat.
Der Lindwurm grinste. Velyne schien ihm wirklich völlig zu vertrauen, denn sonst wäre er sicher nicht so entspannt eingeschlafen. Er gönnte Velyne noch ein paar Minuten und weckte ihn dann wieder auf, da es wohl besser war, den Wolf nur dann wieder herauszuwürgen, wenn er dabei nicht schlief. „Aufwachen, Kleiner. Wie kann man nur in einer solchen Situation schlafen? Das hat auch noch keiner vor dir getan“, lachte der Lindwurm.
Der Wolf wachte erschrocken auf. Er hatte nicht vorgehabt einzuschlafen, aber es war für ihn ziemlich gemütlich gewesen und dadurch, dass er erschöpft war, machte ihn das ziemlich schläfrig. „Äh... nun... also, ich weiß nicht... es war ziemlich gemütlich und dann war ich weg, ich wollte gar nicht einschlafen, aber... na ja das ist mir etwas peinlich. In einer solchen Situation sollte man wirklich nicht schlafen, außer man will das Schlimmste nicht erleben“, meinte Velyne und streckte sich genüsslich.
„Das muss dir nicht peinlich sein. Es freut mich doch, wenn du solches Vertrauen zu mir hast. Noch nie hat jemand einem Lindwurm so sehr vertraut wie du. Aber jetzt lass ich dich erst mal wieder raus. Du warst schon lange genug in mir drin. Spann deine Muskeln ein wenig an, dann kann ich dich leichter rauswürgen und es tut dir dabei nicht weh“, sagte der Lindwurm lächelnd.
Der Wolf freute sich und war durch und durch glücklich. Anfangs hatte er zwar seine Zweifel gehabt, doch jetzt, wo auch der Lindwurm es bemerkte, war er sich sicher dass sein Vertrauen nicht umsonst war. Velyne spannte seinen Körper und festigte jeden Muskel. Die Pfoten taten ihm zwar noch ein klein wenig weh, aber das sollte ihn nicht daran hindern.
Velyne spürte, wie sich die Muskeln des Lindwurms anspannten und zusammenzogen. Es dauerte nicht lange, bis es wieder aufwärts ging. Kurz darauf kam Velyne wieder im Maul des Lindwurms an. „So, jetzt solltest du dich vielleicht erst noch mal etwas waschen. Und danach sollten wir gemeinsam jagen gehen. Ich brauche jetzt endlich einen Happen zu essen. Und du kannst sicher auch bei der Jagd noch so einiges lernen.“
„Einverstanden, aber wo ist noch schnell dieser See?“, fragte er nach. Irgendwie hatte Velyne in diesem neuen Gebiet die Orientierung verloren. Zuerst sah er sich etwas um, er hatte schon eine Ahnung wo sie herkamen, doch sicher war er sich dabei nicht.
Menschenjagd
„Dort hinten in diese Richtung“ sagte der Lindwurm und deutete ich eine Richtung. Er war sich sicher, die richtige Richtung noch zu wissen. Lindwürmer hatten einen sehr guten Orientierungssinn und verirrten sich fast nie. „Ich gehe mit dir. Ein kurzes Bad kann mir auch nicht schaden.“
Schon bald war Velyne auch dort angekommen, der See war gar nicht mal weit entfernt gewesen. Mit einem Satz war er dann auch schon im Wasser und wusch sich erst mal sauber. Es war ja auch unangenehm mit vollgesabbertem Fell herumzulaufen. „Für mich sieht es hier überall gleich aus“, meinte er und grinste etwas verlegen.
„Du musst dir einfach die Richtungen merken, in denen bestimmte Dinge liegen. Nach etwas Übung kannst du das schon. Es ist ja auch gar nicht so schwer.“ Auch der Lindwurm schwamm ein paar Runden und legte sich dann ans Ufer und wartete, bis Velyne fertig war.
Velyne blieb noch ein paar Minuten im Wasser und entschied sich dann auch rauszukommen. Er meinte, dass der Lindwurm schon zu lange gehungert hatte und so wollte er nicht sinnlos herumtrödeln. „Hm weißt du, eigentlich mag ich das Wasser gerne, obwohl so mancher Wolf ziemlich wasserscheu ist“, meinte er lächelnd. „Ich wäre zum Jagen bereit, zwar noch etwas angeschlagen vom Training aber das sollte nicht das Problem sein.“
„Ich bin auch bereit. Aber diesmal verzichten wir auf irgendwelche Köder. Wir jagen besser auf die altmodische Art. Komm mit. Heute werden wir etwas richtig Großes finden. Das habe ich im Gefühl“, sagte der Lindwurm zuversichtlich. „Und falls wir nichts finden, muss ich mir wohl doch ein paar Menschen aus dem Dorf schnappen.“
„Okay gut, diese Art zu Jagen kenne ich ein wenig. Du musst schon ziemlich hungrig sein wenn du schon daran denkst Menschen zu verschlingen. Menschen sind meistens nur eine Notlösung. Wir Wölfe halten uns meistens lieber fern von
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