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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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Slykur zweifelte langsam an seinen Aktionen und mittlerweile sah er den Lindwurm nicht mehr als Konkurrenten an sondern hatte eher schon etwas Angst vor der Anwesenheit einer solchen Kreatur. Als der Drache bei einem weiteren ziemlich großen See vorbeikam, der etwas rechts von seinem Weg aus liegt, fing er an zu grinsen. Der Drache sah sich um, konnte aber noch keine Spur von diesem Lindwurm erkennen. Sicher war der schon ziemlich weit zurück.
    Slykur schmiss sich auf den Boden und wälzte sich darin um möglichst auffällige Spuren zu hinterlassen. Perfekt, jetzt sah es aus wie die Spuren eines Kampfes. Der Drache biss sich in eines seiner Vorderläufe und fing an leicht zu bluten. Diese Verletzung war nicht weiter schlimm, doch Slykur brauchte ein paar Blutspuren, um diese Spuren glaubwürdiger zu machen. „So, und jetzt noch eine kleine Spur in die Richtung des Sees ziehen und schon sieht es so aus als hätte mich eine andere Kreatur geschnappt. Und da ich selbst Jäger bin weiß ich, dass Blut sofort und als erstes wahrgenommen wird. Hehe, soll er doch hier nach der Kreatur suchen, die mich erbeutet hat. Inzwischen kann ich in eine Andere Richtung gehen und mich heimlich davonschleichen. Tja, mein lieber Lindwurm, sieht so aus als müsstest du dich heute als hungriger Lindwurm zur Ruhe legen.“ Slykur sorgte dafür, dass Spuren eines vermeintlichen Kampfes bis in den See hinein führten. Dann schwamm er noch ein Stückchen hinein, und kroch an einer anderen Stelle wieder ans Ufer. Dort achtete er genau darauf, keine Spuren zu hinterlassen und schlich sich in eine andere Richtung davon. Dabei grinste er, weil er sich sicher war, nun endlich seinen ersten Triumph zu haben. „Jetzt wird er denken, ich bin tot und mir nicht mehr folgen.“
    Der Lindwurm war bis jetzt den Spuren des Gründrachens gefolgt. Bald erreichte er die Stelle und bemerkte natürlich sofort das Blut und die deutlich sichtbaren Spuren. „Was? Wer wagt es, mir meinen Drachen zu stehlen? Das war meine Beute“, fauchte er. Es musste schon ein großer Räuber gewesen sein, wenn es einen Drachen wie Slykur einfach so in den See zerren konnte. Unsicher sah er sich um. Es sah eindeutig so aus, als ob der Drache in den See gezerrt worden wäre. Doch wer, außer ihm selbst, sollte einen Drachen dieser Größe fressen können? Er suchte einen Moment am Ufer herum, unsicher, was er nun tun sollte. Es war wohl keine gute Idee, jetzt in den See hineinzugehen. Was auch immer das für ein Wesen gewesen war, es war sicher auch für einen Lindwurm gefährlich.
    Slykur war schon ein paar Kilometer von seinem vorgetäuschten Unfall entfernt. Plötzlich entdeckt er einen großen alten Baum, der unterhalb bei den Wurzeln einen so großen Hohlraum hatte, dass sogar ein Drache darin Platz finden konnte. Zwar nicht sehr komfortabel, aber es würde ausreichen. Zumindest für eine Nacht. „Genau das was ich jetzt brauche. Darin findet mich niemand.“ Slykur grinste und freute sich. Er bedeckte sich sicherheitshalber noch mal mit Dreck und altem Laub und machte es sich dann in seiner neuen Schlafgelegenheit bequem. Allzu bequem war es zwar nicht, doch es erfüllte seinen Zweck. Slykur sah sich kurz um und bedeckte sich noch mehr mit altem Laub bis er kaum noch zu sehen war. Perfekt, dachte er sich. Nicht mal ein Lindwurm würde mich hier finden. Doch der ist sicher noch immer bei diesem See und sucht nach diesem Seemonster, das mich geschnappt hat, dachte sich Slykur grinsend.
    Nach kurzem Suchen kam der Lindwurm zu dem Schluss, dass hier irgendwas nicht stimmte. In dem See konnte einfach kein Tier leben, dass groß genug war, um Slykur zu fressen. Außerdem konnte der Lindwurm keinerlei Spuren eines solchen Wesens entdecken. Nur Slykurs Spuren die in den See hineinführten. Aber wenn er wirklich angegriffen worden wäre, dann hätte doch auch der Angreifer Spuren hinterlassen müssen. Er kontrollierte die Spuren noch einmal sehr genau, doch es gab einfach keine Spuren, die von einem größeren Raubtier hätten stammen können. Das ist ein Trick, dachte sich der Lindwurm und sah sich genauer rund um den See um. Wenn es ein Trick war, dann musste Slykur wieder irgendwo an Land gegangen sein. Und tatsächlich fielen ihm schon bald Spuren auf, die vom See wegführten. Slykur hatte zwar versucht, sie zu verwischen, doch so leicht ließ sich der Lindwurm nicht täuschen. Drachenspuren ließen sich auch nur sehr schwer vollständig entfernen. Dazu waren Drachen einfach

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