Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
spürte Slykur. Seine letzte Chance war wohl, doch noch irgendein paar Tiere zu finden. Vorsichtig fragte er: „U... und du lässt mich dann laufen wenn wir das Rudel gefunden haben.?"
„Ja, vorausgesetzt es sind genug Wölfe da. Aber meine Geduld ist bald am Ende, Kleiner. Wenn wir nicht bald etwas finden, muss ich mir eben das schnappen, was da ist, und das bist dann eben du.“ Der Lindwurm starrte den Drachen finster an. Mittlerweile war er sich sicher, dass ihn der Drache nur an der Nase herumführen wollte. Na gut. Eine Chance gebe ich ihm noch. Aber wenn er jetzt nicht bald etwas findet, dann werde ich ungemütlich, dachte sich der Lindwurm.
Ich muss ihn schnell ablenken, sonst verliert er sicher bald die Geduld und fällt über mich her, dachte sich Slykur. „Was ich dich noch fragen wollte, bevor wir uns die leckeren Wölfe schnappen. Wie kann es sein das ich und auch sonst keiner über euch Lindwürmer Bescheid weiß? Ich meine, es muss doch ein paar geben die euch schon mal gesichtet haben.“
„Tja, sicherlich wurden wir schon gesichtet. Aber wir lassen nur selten jemanden wieder entkommen. Außerdem leben wir meist im Verborgenen und lassen uns nur selten vor anderen Wesen sehen. Und es gibt auch nicht besonders viele von meiner Art.“ Der Lindwurm amüsierte sich insgeheim über den Drachen, denn er glaubte zu wissen, was in ihm vorging. Er musste nur noch auf seine Chance warten. Und eine Chance würde er sicherlich bekommen.
„Das soll dann anscheinend auch so bleiben, oder? Ich meine... du lässt mich doch entkommen, sobald du deine Wölfe hast?" Slykur schaute den Lindwurm misstrauisch an, da er sich nach dieser Aussage sicher war, dass der Lindwurm ihn niemals entkommen lassen würde. Doch dann wurde Slykur plötzlich von einem leisen Geräusch aufgeschreckt. „Warte, hast du das gehört?" Das zu diesem Zeitpunkt fast Unwahrscheinlichste schien gerade passiert zu sein. Ein einzelner Jungwolf, nur einige Meter von ihnen entfernt. „Ich würde dich niemals anlügen. Und hier siehst du den Beweis. Wie versprochen ein Wolf, schnapp ihn dir." Adrenalin schoss plötzlich in Slykurs Körper. Doch er musste seine nächsten Schritte genau überlegen. Stirnrunzelnd dachte er sich: Das könnte dann wohl meine Chance sein. Jetzt heißt es abwarten und auf eine gute Gelegenheit warten.
Der Lindwurm war ziemlich überrascht, denn er hätte nicht erwartet, tatsächlich noch einen Wolf zu finden. Dennoch würde er sich mit so einem Jungwolf nicht zufrieden geben. "Hm, ein bisschen mickrig, der Kleine. Der reicht mir doch nie im Leben. Auch wenn er schon ziemlich lecker aussieht. Aber vielleicht sind ja noch mehr da. Rühr dich nicht von der Stelle, während ich mir den schnappe."
Genau das werde ich bestimmt nicht tun, dachte sich der Gründrache. Slykur sah zu, wie der Lindwurm den Wolf lebendig verschlang. Winselnd und chancenlos war er ihm erlegen. Slykur lief es eiskalt den Rücken hinunter. Der Drache war sich sicher dass das nur ein Einzelgänger war. Vielleicht hatte eines der Welpen den Anschluss an sein Rudel verpasst und fand nun nicht mehr zurück. Doch weit konnten dann andere Wölfe auch nicht sein.
Der Lindwurm schien es gerade sehr zu genießen, den Wolf verschlungen zu haben. Er achtete in diesem Moment nicht auf den Drachen...und das war Slykurs Chance zu entkommen.
Slykur hatte zwar Ahnung von Lindwürmern, aber da sie keine Hinterbeine hatten standen seine Chancen relativ gut. Er musste einfach in der Lage sein, sich auch ohne zu Fliegen schneller fortbewegen zu können als ein so schwerfälliges, schlangenähnliches Wesen. Dieser Gedanke lief gerade in Slykurs Kopf ab. Slykurs Ausdauer war inzwischen auch großteils regeneriert und so begann er so schnell wie er nur konnte loszulaufen. Er hatte dabei kein bestimmtes Ziel vor Augen. Hauptsache einen möglichst großen Abstand zwischen sich und diesem Lindwurm bekommen.
Der Lindwurm blickte zufrieden drein, als er den kleinen Wolf beinahe zärtlich verschlungen hatte. Das hatte seine Laune schon mal erheblich verbessert. Doch seine Freude währte nicht lange, denn der Drache rannte plötzlich auf und davon. „Hey, bleib sofort stehen. Wer hat denn gesagt, dass du schon jetzt gehen darfst?“ Ärgerlich knurrend machte sich der Lindwurm an die Verfolgung des Drachen. Er war zwar nicht der Schnellste, doch selbst wenn er den Drachen aus den Augen verlor, würde er problemlos seiner Spur folgen können, denn darin war der
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