Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
erfolgreiche Jagd meinerseits. Willst du nichts haben?“, fragte Velyne und schlug sich ein paar mal gegen den gefüllten Bauch und sah ziemlich zufrieden dabei aus.
„Heute möchte ich nichts. Du weißt es vielleicht noch nicht, aber wir Lindwürmer häuten uns zweimal im Jahr und das nächste Mal steht bei mir bald an. Und während einer Häutungsphase fressen wir nichts. Dafür hinterher meistens um so mehr. Ich sage dir das nur, damit du nicht denkst, ich wäre krank, wenn sich meine Haut ablöst. Das ist bei uns völlig normal und tut auch nicht weh. In ein paar Tagen wird es soweit sein.“
„Häuten? Also bist du dann nackt oder wie... äh... okay. Dann werde ich wohl besser nicht neben dir schlafen nachdem du dich gehäutet hast, oder?“ Velyne stellte sich gerade vor wie es sein müsste wenn er sein Fell verlieren würde und lachte nur leise. Für einen Wolf hatte er manchmal ziemlich seltsame Gedanken und Träume.
Der Lindwurm kicherte. „Quatsch. Ich sehe danach auch nicht anders aus als vorher. Aber unsere Schuppenhaut löst sich eben zweimal im Jahr ab. Aber wenn das passiert, ist untendrunter schon eine neue Haut fertig entwickelt. Sie wird sich anfangs vielleicht ein bisschen weicher anfühlen. Aber das wird dich sicher nicht stören.“
„Ach so... hihi... okay, ich dachte zuerst, dass du dann wie verbrannt aussehen würdest. Was ich mir da wohl zusammengereimt habe, hihi. Aber wohin willst du dann mit der Fresslust gehen? Hier gibt es ja kaum was und das Rudel wirst du ja hoffentlich weiterhin verschonen, wo sie uns schon mal ihre Höhle in ihrem Unwissen angeboten haben.“
„Ach da werde ich schon was finden. Mach dir da mal keine Gedanken. Die Wölfe werde ich bestimmt nicht anrühren. Das wäre auch ziemlich undankbar von mir. Immerhin schlafen wir ja in ihrer Höhle. Ich hoffe nur, die haben nichts dagegen, wenn sie mich dort finden. Sie werden wahrscheinlich bald wieder zurück kommen.“
„Die werden bestimmt nichts dagegen haben. Aber wenn du dich häutest werden die sicher denken dass du krank bist. Wollen wir zurückgehen? Und bist du dir sicher dass du vor dem Häuten nichts fressen willst?“, fragte Velyne schon fast fürsorglich nach und lächelte dabei.
„Hm, also ich glaube nicht, dass sie mich gleich für krank halten, nur weil ich mich häute. Nicht wenn ich ihnen sage, dass das jeder Lindwurm regelmäßig tut. Ist wirklich keine große Sache. Ich muss hinterher nur ein paar Tage ein wenig vorsichtig sein, weil meine neue Haut dann noch etwas weicher und dünner ist. Aber das legt sich recht schnell wieder. Und ich habe jetzt keinen Hunger. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie mögen wir Lindwürmer nichts essen, wenn eine Häutung bevorsteht.“
Der Wolf nickte, zwar konnte er es noch nicht ganz verstehen und es sich auch nicht bildlich ausmalen, doch schien es ja auch was ganz Natürliches zu sein. Auch das Wolfsrudel, mit der Wölfin als Alpha, war inzwischen wieder auf dem Rückweg, in der Hoffnung dass inzwischen alles wieder beim Alten war. „Na gut ich werde es ja dann live miterleben können, hehe. Willst du umkehren oder noch etwas jagen?“
„Hm, wenn du willst, könnte ich noch etwas zusammen mit dir jagen üben. Aber fressen möchte ich jetzt nichts.“ Dem Lindwurm war es eigentlich egal, ob er Velyne noch etwas jagen helfen, oder zurück zur Höhle gehen sollte. Diese Entscheidung überließ er heute mal Velyne.
„Hm... nun wenn du nichts willst, ich bin von den Langohren auch voll. Wenn du jagen willst um etwas zu töten bin ich selbstverständlich dabei. Kann dich ja nicht alleine so durch die Wälder streifen lassen immerhin muss ich ja noch einiges lernen, hehe“, meinte der kleine Velyne lachend.
„Dann gehen wir erst mal zurück damit wir vor den anderen Wölfen zurück sind. Sonst nehmen die uns noch die bequemsten Plätze weg. Hehehe“, meinte der Lindwurm grinsend und machte sich dann langsam auf den Rückweg. Er schien zu ahnen, dass das Rudel schon auf dem Rückweg war. „Jagen können wir auch noch in den nächsten Tagen. Dann werde ich schon wieder hungrig werden. Wir Lindwürmer töten nämlich nur, wenn es nötig ist. Aber nie einfach so ohne Grund. Auch wenn viele Leute immer anderes behaupten. Die Zweibeiner vor allem.“
„Okay, das kann ich von uns Wölfen nicht wirklich behaupten. Das ist ganz unterschiedlich. Mein Bruder hat oft aus Spaß getötet ohne das Erbeutete zu fressen oder zu teilen. Aber nicht alle Wölfe
Weitere Kostenlose Bücher