Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
er Velyne bisher kaum heulen hören, fiel ihm mitten in der Nacht ein, als er kurz mal aufwachte. Doch er schlief gleich wieder ein und dachte bald schon nicht mehr daran. Leise schnurrte der Lindwurm sogar noch während er schlief.
Velyne fing bald an jeglichen Gedanken zu verlieren und zu träumen. Der Wolf atmete ruhig und die Stunden verstrichen ziemlich schnell. Schon lange nicht mehr war der Wolf so sorgenfrei gewesen. Ohne es zu merken, sabberte den Lindwurm etwas an, was er üblicherweise nie tat.
Der Lindwurm merkte das Sabbern nicht. Und selbst wenn er es bemerkt hätte, hätte es ihn nicht gestört. Seine Schuppenhaut war ja schnell und einfach zu säubern. Auf jeden Fall einfacher, als Velynes Fell. Erst als es draußen langsam hell wurde, wachte der Lindwurm wieder auf.
Velyne schlief noch in der Umwicklung des Lindwurms und sabberte noch ein klein wenig weiter. Die Sonne stieg weiter an und alles deutete auf einen wunderschönen warmen Tag hin. Im Wolfslager war es ruhig und es hatte bisher noch nie so eine Totenstille geherrscht.
Der Lindwurm streckte sich und gähnte noch mal. Dabei ließ er Velyne los, den er die ganze Nacht lang umwickelt hatte. „Guten Morgen kleiner Wolf. Du solltest langsam aufstehen. Du willst doch nicht den halben Tag verschlafen, oder?“
Morgenstund hat Beute im Mund
Velyne rührte sich zuerst kaum, doch kurz danach entschied er sich doch aufzuwachen, obwohl er es schade fand dass die Nacht so kurz war. „Schon lange nicht mehr so gut geschlafen“, sagte er und gähnte noch mal laut, schien anfangs aber etwas verwirrt zu sein als er auf einmal nicht in der eigenen Höhle, wie gewohnt, aufwachte.
„Komm mit, Kleiner. Wir fangen uns ein Frühstück. Du kannst selbst entscheiden, was du haben willst. Ich kann dir sicher alles besorgen, was du möchtest.“ Der Lindwurm war schon erstaunlich munter, obwohl die Sonne gerade erst aufgegangen war. Velyne sah noch etwas müde aus, doch wenn er erst mal ein wenig draußen in der Sonne war, würde er schon wach werden, meinte der Lindwurm.
Velyne wunderte sich über die Lebendigkeit des Lindwurms. Gewöhnlich war er ja auch der Frühaufsteher, doch so aufgeweckt hatte er ihn schon lange nicht mehr gesehen. Velyne trat ins Sonnenlicht und streckte sich einmal lange. „Nanu? Sieh mal da ist eine Rauchwolke, dort bei den Zweibeinern“ Velyne hatte schon eine dezente Vorahnung wer dafür wohl verantwortlich sein könnte.
„Slykur“, sagte der Lindwurm nur. „Heute scheint er wohl hinter den Menschen her zu sein. Wenn das mal kein Fehler ist. Es ist immer riskant, sich mit einem Menschendorf anzulegen. Aber Slykur scheint das offenbar egal zu sein. Wir sollten heute wohl besser nicht zu dem Menschendorf gehen. Uns kann es auch egal sein, was Slykur mit den Menschen macht. Hauptsache er lässt uns in Ruhe.“
„Ja du hast Recht und ich finde dass er uns sogar einen Gefallen damit tut. Ich mag Menschen nämlich nicht, wo die hinkommen gibt es Zerstörung und Chaos. Also was fressen wir den heute?“ Velyne sah noch einmal zu der Rauchwolke und sah nun ein dass dieser Drache weitaus gefährlicher war als der Andere damals.
„Slykur scheint sich ja ziemlich auszutoben bei den Menschen. Soll er doch. Die Menschen interessieren mich nicht“, meinte der Lindwurm und überlegte sich, was er heute jagen könnte. Schließlich beschloss er, einfach in den Wald zu gehen und dort die erstbesten Tiere zu jagen, die ihm über den Weg liefen. Er selbst hatte noch keinen Hunger. Er wollte eigentlich nur Velyne ein wenig beim Jagen helfen.
„Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich versuche mich erneut beim Fischen. Ich muss das ein wenig üben um nächstes Mal nicht solange zu brauchen. Ich denke das wäre vernünftig.“ Velyne ging ein kleines Stück nach vorne und sah in den Wald. „Wird bestimmt lustig.“
„Ja, Fische fangen ist wenigstens ungefährlich. Und dabei kann man ein wenig Übung immer gut gebrauchen“, meinte der Lindwurm und folgte Velyne in Richtung See. Dort angekommen hielt sich der Lindwurm erst mal zurück. Er wollte Velyne beobachten, wie er die Fische fing. Vielleicht konnte er ihm ja dabei helfen, falls es nötig werden sollte.
Schon fast übermutig hetzte der junge Wolf zum See und freute sich schon auf das selbstgefangene Mahl. Velyne wartete geduldig auf sein Frühstück. Der erste Happen, eine Forelle, schwamm vorbei und der hungrige Wolf wollte sie sich schnappen und fiel dabei ins Wasser. Als er
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