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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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nicht böse, Kleiner. Es ist auch nicht so schlimm wie du denkst.“
    Der kleine Drache wartete noch auf den finalen, letzten Schlucker der ihn sprichwörtlich hineinreißen würde. Noch steckte er im unteren Bereich des Halses vom Lindwurm fest, mit sehr gemischten Gefühlen. Eigentlich fühlte es sich auch angenehm an, sofern man sich von dem ganzen Sabber nicht ekelt. Doch so gut es sich auch anfühlte, er mochte nicht verdaut werden. „Du lässt ich also nicht raus?“, fragte er, konnte sich die Antwort aber schon ausmalen und es war schwer zu verkraften.
    Der Lindwurm schluckte jetzt noch mal und sagte dann: „Mach es mir nicht so schwer, Kleiner. Es fällt mir ohnehin schon schwer genug, dir so was anzutun. Eigentlich bist du ja ganz nett und sicher hättest du es auch verdient, noch weiterzuleben. Aber du weißt, dass ich das nicht tun kann. Ich würde dich ja gerne rauslassen, aber ich habe nun mal versprochen, dich zu fressen. Ich muss es tun.“
    „D... du hast was? Versprochen? Wem habe ich denn was angetan?“ Das gerade hatte den Kleinen verwirrt. Er hatte noch nie einen anderen Lindwurm getroffen, wenn man mal von dem einen absah, der seinen Bruder verschlungen hatte. Er hatte auch noch nie einem was antun können und er wusste nicht wirklich was er jetzt noch denken sollte. Durch die Verzweiflung wurde der Drache ganz offen und sprach mehr als je zuvor. Schon bald landete er im Magen des Lindwurms.
    „Das ist alles Slykurs Schuld. Er hat meine Freunde die Wölfe angegriffen und als dann auch noch du aufgetaucht bist, dachten sie, dass es noch viel schlimmer wird. Sie dachten, du würdest sie auch bald angreifen. Deshalb bin ich zu euch gegangen, um wenigstens einen von euch zu beseitigen. Aber Slykur werde ich mir sicher auch noch schnappen. Irgendwann.“ Der Lindwurm näherte sich jetzt wieder der Wolfshöhle und schlich sich leise wieder hinein. In der Höhle suchte er nach Velyne.
    Velyne wartete schon besorgt weiter hinten in der Höhle. Dass Lindwurms Tarnung auch hätte auffliegen können, an das hatte er gar nicht denken wollen. Der Jungdrache hingegen zappelte innerhalb vom Lindwurm herum. Er hätte auch nie gedacht dass darin so viel Platz für Beute wäre, doch würde er diese Erkenntnis nicht lange behalten können. „U... und jetzt? Du... du kannst doch nicht einfach...“, stotterte der Kleine in purer Verzweiflung.
    „Und ob ich das kann, Kleiner. Ich habe vor dir schon viele andere kleine Drachen gefressen. Versuche einfach ruhig zu bleiben. Bisher hat noch kein kleiner Drache in mir lange leiden müssen. Natürlich wird es eine Weile dauern, aber eigentlich hat sich noch keines meiner Opfer über Schmerzen beschwert. Also kein Grund in Panik zu geraten.“ Der Lindwurm sah sich um und entdeckte Velyne und kroch gleich auf ihn zu. „Da bin ich wieder, Velyne“, sagte er gut gelaunt.
    Der kleine Drache polterte innerhalb des Lindwurms umher und war wirklich am Ende seines Verstandes angelangt. Velyne trat sofort freudig zum Lindwurm und sagte glücklich: „Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. Du warst ziemlich lange weg... ich dachte schon du würdest mich hier zurücklassen.“ Der Drache, der Velyne gehört hatte, rief verzweifelt: „Hilf mir... ich will nicht verdaut werden.“
    „Schneller ging es leider nicht. Immerhin musste ich warten, bis Slykur erst mal lange genug verschwindet, damit ich mir den kleinen Drachen schnappen konnte. Aber es hat sich gelohnt. Du kannst den Kleinen ja in mir jammern hören. Hihihi“, sagte der Lindwurm und kuschelte sich wieder an den Wolf. Natürlich war nicht zu übersehen, dass der Lindwurm den Drachen gefressen hatte. Und leider war auch zu hören, dass der Drache noch lebte. Einige der Wölfe schienen den Lindwurm jedenfalls ein wenig verunsichert anzustarren.
    Velyne streichelte erleichtert über die Ausbeulung. Für den Drachen war es ein richtig demütigendes Gefühl. „Ist der auch so bösartig wie der Große?“, fragte Velyne. Inzwischen fragte der Jungdrache noch mal nach dem Lindwurm. Er verstand es noch immer nicht warum er sein Leben für Slykur hinhalten musste und hatte Todesangst, was man einem Jungdrachen auch nicht vorwerfen konnte.
    „Nein, eigentlich ist der Kleine sogar ganz nett. Es tut mir leid, dass ich ihn fressen musste. Er hat nicht verdient, was ich ihm antun muss“, meinte der Lindwurm ein wenig traurig. Es war durchaus nicht so, dass der Lindwurm kein Mitleid mit seinem Opfer gehabt hätte. „Ich

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