Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
eine gute Gelegenheit, eine kleine Show abzuziehen. „Hier wäre es günstig. Dann wollen wir mal sehen, ob du schauspielerisches Talent hast, Velyne.“
„Okay. Dann lass mich mal etwas improvisieren“, sagte Velyne und er rannte auf den einzelnen Wolf zu. „LAUFT! Der Lindwurm hat uns hintergangen und will uns alle verspeisen!“, rief er dem einen Wolf zu. Dieser sah entsetzt in die Richtung der Beiden und erkannte Velyne und den Lindwurm sofort, war sich aber nicht sicher ob das nur ein übler Scherz war oder nicht.
Der Lindwurm versuchte Velyne anzugreifen, damit es so aussah, als wäre alles echt. „Schnauze, Velyne. Du bist der erste. Und der Rest des Rudels kommt nach dir auch noch dran. Es ist lange her, seit ich zum letzten Mal ein ganzes Rudel gefressen habe", sagte der Lindwurm absichtlich laut, damit der Wolf ihn auch wirklich hören konnte. „Ich bin gespannt, wer von euch am besten schmeckt. Ich tippe mal auf die leckere Alphawölfin.“
Auch die Alphawölfin hatte das mithören können und hielt es sofort für real. Sie ließ den Großteil der Wölfe in der Höhle um sie zu schützen und verließ dann die Höhle um geschockt mit ansehen zu müssen wie der Lindwurm Velyne angriff. „Rudel... fressen? Aber wieso?... ich... ich dachte.. ", stammelte sie vor sich hin während Velyne keinerlei Widerstand leistete. Er war einfach schon zu erschöpft nach dem harten Training, dass er heute absolviert hatte.
„Weil ich Hunger habe. Großen Hunger. Und nur Wölfe können ihn stillen“, erwiderte der Lindwurm und begann damit, Velyne vor den Augen der geschockten Wölfe zu verschlingen. Das wirkte sehr echt und einige der Wölfe gerieten fast schon in Panik. Der Lindwurm beeilte sich, mit Velyne fertig zu werden und sagte dann zu der Wölfin. „Komm her. Wenn du dich freiwillig ergibst, werde ich ein paar deiner Wölfe verschonen.“
Für Velyne war es wirklich schwer es sich nicht anmerken zu lassen, dass er das wirklich mochte und genoss. „O... Okay. Ich dachte nur wir wären... nach all dem was du für uns getan hast auf der gleichen Seite", stotterte sie schon fast ängstlich und ging zum Lindwurm. „Aber ich muss mein Rudel beschützen, ich habe keine Wahl. Lass sie gehen und friss mich“, sagte sie zum Lindwurm und war froh dass sie Velyne noch einmal durchknuddeln konnte, bevor sie verdaut werden würden.
Der Lindwurm lächelte und hatte die größte Mühe, ernst zu bleiben. Doch die Wölfin wollte er schon auch noch verschlingen. Zumindest für einen kurzen Moment. Danach würde er sie natürlich wieder rauslassen und alles erklären. „Okay. Du wirst gefressen. Und falls ich dann noch Hunger habe, vielleicht noch ein oder zwei Wölfe. Aber der Rest wird überleben“, meinte der Lindwurm und öffnete einladend sein Maul. Da von den Menschen, die der Lindwurm verschlungen hatte, inzwischen kaum noch erkennbare Reste übrig waren, würde die Wölfin sicher nicht erkennen, von welcher Art die wenigen Überreste im Lindwurmmagen stammten. Schon gar nicht in dieser Stresssituation und in der Dunkelheit.
Viele der Wölfe wollten sich in den Verlauf einmischen um die Wölfin zurückzuhalten. Zum Glück wollte keiner den Lindwurm angreifen, so musste Velyne auch nicht alles aufdecken. Enttäuscht ging sie zum Lindwurm, sie schien sich kaum vor dem Schicksal, welche sie glaubt auferlegt bekommen zu haben, zu fürchten. Ohne Worte starrte sie den Lindwurm an und konnte es immer noch nicht glauben.
Der Lindwurm gab sich alle Mühe, möglichst glaubwürdig zu wirken. Das fiel ihm gar nicht leicht. All die Wölfe, die ihn finster anstarrten, waren auch nicht grade hilfreich. Was wenn das Rudel ihn plötzlich angreifen würde? Gegen so viele Wölfe auf einmal konnte sich auch ein Lindwurm nicht verteidigen. Dennoch schnappte er gierig nach der Wölfin und begann sie zu verschlingen. Er wollte möglichst schnell fertig werden, damit er den Wölfen die Wahrheit sagen konnte.
Die Wölfin wehrte sich nicht. Sie wollte einfach nur ihr Rudel schützen. Velyne wartete schon auf sie und wenn er die angespannte Lage hätte sehen können, hätte er wahrscheinlich alles aufgeklärt. Auch wenn es nur als Spaß gemeint war, war es äußerst realistisch und die Wölfe hielten es auch für das. Es dauerte nicht lange bis der erste Wolf den Lindwurm attackierte, nur für das Wohl der Anderen.
„Bleibt zurück“, fauchte der Lindwurm die Wölfe drohend an. Jetzt, mit der Wölfin im Maul konnte er sich
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