Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
anderes gezogen. Doch ohne guten Grund hatte er noch nie ein Revier verlassen.
Velyne grinste nur. Er hatte nur etwas Spaß machen wollen, doch war es sicher besser, dabei die Anderen nicht zu belügen. Sonst würde ihm im Ernstfall keiner mehr glauben wollen und das wollte Velyne bestimmt nicht. „Ich war noch nie so vollgefressen, ich dachte wenn du das kannst kann ich es auch. War aber ein Irrtum.“
„Hehehe. Anscheinend bin ich etwas dehnbarer als du Velyne. Aber so lange dir nicht schlecht wird ist alles in Ordnung. Und du hattest ja lange nichts mehr gefressen. Kann dir also nicht schaden.“ Der Lindwurm grinste, als er sich vorstellte, wie Velyne aussehen würde, wenn er sich genauso voll fressen würde, wie der Lindwurm es öfters tat. Einen so dicken Velyne hatte er sich noch nie vorgestellt und er musste lachen, als er daran dachte.
Velyne sah den Lindwurm grinsen und sah ihn verwirrt an. „Hab ich etwas im Fell? Warum grinst du denn so?“, fragte er etwas unwissend. Sein Bauch fühlte sich zwar rund und straff gespannt an, aber man konnte zumindest nicht von außen erkennen, dass er vollgefressen war. Die anderen Wölfe wussten nicht ob sie lachen oder neidisch sein sollten, aber überfressen würde sich ein Wolf normalerweise nie.
„Nein. Nichts, Velyne. Ich... ich habe nur daran denken müssen, wie du aussehen würdest, wenn du so viel auf einmal fressen würdest, wie ich. Hihihi.“ Wirklich überfressen sah Velyne eigentlich nicht aus. Dem Lindwurm wäre noch nicht einmal aufgefallen, dass der Wolf etwas runder aussah, als sonst. Einige der anderen Wölfe wurden natürlich neugierig und wollten wissen, wo Velyne nur so viel Beute hatte machen können.
„Dann würde ich platzen. Ein Lindwurm frisst so viel wie ein ganzes Rudel von uns. Das könnte ich nie, hehe.“ Etwas müde aber zufrieden lag er an Lindwurms Seite. Zum Bewegen war er deutlich zu faul und am liebsten wäre er jetzt einfach eingeschlafen um danach wieder dünn zu sein. Besonders Angst hatte er, dass er dick werden würde.
Der Lindwurm schnurrte etwas, als sich Velyne an ihn kuschelte. „Du wirst schon nicht so schnell dick werden, Velyne. Das geht nicht so schnell. Du wirst sehen, schon morgen bist du wieder fast so schlank wie immer. Obwohl ich nichts gegen Wölfe habe, die ein bisschen was auf den Rippen haben. Hehehe“, kichernd schleckte der Lindwurm über Velynes Fell.
„Hehe, das glaub ich dir, aber meine Rippen bleiben schön mein Eigentum und das Fleisch darauf auch, alles meins“, sagte er lachend und schleckte den Lindwurm etwas ab. Er wusste ganz genau, worauf der Lindwurm angespielt hatte und fand es sogar amüsant, wobei einige der Wölfe etwas skeptisch aussahen. Für sie war es bestimmt schwer, mit einem so großen Fleischfresser in einer Höhle zu wohnen, auch wenn sie wussten, dass sie sicher waren, würden immer ein paar Zweifel bestehen bleiben.
Der Lindwurm verstand sehr gut, dass manche der Wölfe noch immer ein wenig skeptisch waren. Doch das war ihm egal, so lange sie ihn wenigstens unter sich duldeten. Das war schon mehr, als die meisten Wolfsrudel jemals für einen Lindwurm getan haben. Der Lindwurm streckte sich aus und gähnte einmal. Es war sehr gemütlich, hier mit Velyne zu kuscheln.
Peinlicherweise rollte Velyne wie ein Felsen vom Lindwurm herunter, als dieser sich streckte, und fiel mit dem Bauch nach unten auf den Boden. Einige der Wölfe drehten sich weg, sie wollten nicht vor Velynes Augen lachen. Nie mehr würde er wieder so viel fressen, denn das war ziemlich unangenehm für Wölfe und wenn er sich nicht bewegen konnte, mochte Velyne das überhaupt nicht.
Der Geruch des Lindwurms
Auch der Lindwurm musste sich ganz schön anstrengen, um nicht zu lachen. Er grinste nur etwas und half Velyne wieder hoch. Er drehte sich auf den Rücken, damit Velyne bequem auf seinem Bauch liegen konnte. „Leg dich erst mal ein wenig hin, Velyne. Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn man so voll ist, dass man sich kaum noch bewegen kann. Das Beste ist immer, wenn man etwas schläft. Danach fühle ich mich immer viel besser.“
„Ich glaube du hast Recht. Wenn bloß die Wölfe nicht alle so starren würden, manchmal vermisse ich die alten Zeiten wo wir zwei uns eine Höhle teilten. Da war nicht das ständige Geschnaufe eines ganzen Rudels zu hören", sagte er zum Lindwurm und nur so, dass er allein es hören konnte. Er wollte die Wölfe ja auch nicht beleidigen.
„Vielleicht können
Weitere Kostenlose Bücher