Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
gefangen und je länger der Lindwurm ihn so sah, desto peinlicher wurde es dem Wolf. „Nun hast du mich erwischt während ich in einer sehr misslichen Lage bin. Aber ich bin froh, dass du es bist und kein anderer Lindwurm.“
„Na gut, ich helfe dir. Sollte kein Problem sein, dich da rauszuholen“, meinte der Lindwurm, der Velyne jetzt genug geärgert hatte. Vorsichtig versuchte er die Öffnung des Kaninchenbaus zu vergrößern und Velyne ein Stück herauszuziehen, damit er ihn an den Hinterläufen erreichen konnte. Dann würde es sicher leichter gehen, glaubte er.
„Au! Das tut weh!“, rief Velyne als der Lindwurm versuchte, ihn etwas weiter herauszuziehen. Velyne war äußerst empfindlich an seinem Schweif und auch ein klein wenig sensibel. Es war als würde er den Lindwurm in seine Nase beißen, dachte er sich und versuchte sich zu befreien, nun mit Lindwurms Hilfe.
„Hm rausziehen ist wohl keine so gute Idee. Ich will dir ja nicht wehtun, Velyne.“ Der Lindwurm wusste, dass das für Velyne ziemlich unangenehm war und deshalb versuchte er, das Loch noch größer zu machen. So würde sich Velyne vielleicht auch selbst befreien können.
Schlängelnd versuchte der Wolf weiterhin, sich zu befreien. Doch es war wirklich nicht einfach, besonders wegen dem vollen Magen. „Puh, wie kannst du eigentlich so viel fressen ohne dich sofort danach zu übergeben? Mir tut da fast schon der Bauch weh.“
„Ach daran sind wir Lindwürmer gewöhnt. Für uns ist es kein Problem, uns den Bauch voll zu schlagen. Davon wird uns nicht schlecht. Bei euch Wölfen ist das nicht so einfach“, erklärte der Lindwurm und half Velyne jetzt aus dem Kaninchenbau heraus. Nach einiger Zeit war das endlich geschafft.
Erleichtert sah Velyne den Lindwurm an und schmunzelte. Richtig bewegen konnte er sich nicht und es war für ihn ein komisches Gefühl. „Also bevor ich mich nochmals so überfresse, lass ich mich lieber selbst fressen“, meinte er und rülpste einmal laut. „Geschmeckt hat es aber...hihi.“
Der Lindwurm versuchte, Velynes Fell ein wenig sauber zu machen. „Tja, man sollte eben nicht zu viel auf einmal fressen. Zumindest, wenn man ein Wolf ist. Aber Hauptsache, du hast was leckeres gefunden. Und es muss dir nicht peinlich sein, dass du steckengeblieben bist. Das kann jedem mal passieren. Selbst mir.“
Velyne musste nun etwas kichern. So leichtsinnig wird er wohl nie mehr in ein Kaninchenbau kriechen. Wenn der Lindwurm nicht gewesen wäre, würde er jetzt noch ein paar Tage darin stecken. „Hast du auch schon etwas gefuttert? Du siehst mir etwas abgemagert aus, hehehe.“
„Nein, ich hatte noch nichts. Aber vielleicht finden wir ja noch was Leckeres. Von den Kaninchen hast du sicher keine übriggelassen, oder? Macht aber nichts. Die sind mir eh zu klein. Und so hungrig bin ich eigentlich auch noch gar nicht. Aber vielleicht finden wir ja noch ein paar Spuren denen wir folgen können. Und wenn nicht, reicht es mir auch noch, wenn ich in ein paar Tagen etwas erbeuten kann.“
„Ich könnte dir aber ein Kaninchen abgeben. Es sollte nicht schwer sein die wieder da raus zu bekommen“, schlug Velyne vor. Er wollte den Lindwurm auch nur etwas ärgern, er erwartete nicht wirklich, dass er bei solch einem Angebot einwilligen würde und klopfte dabei ein paar Mal auf seinen felligen Bauch.
„Äh... nein, nein. Lass nur. Die will ich gar nicht haben. Jetzt zumindest nicht mehr“, erwiderte der Lindwurm schnell. „Und ich will dir auch nichts wegfressen. Außerdem wäre das ziemlich eklig. Ich mag nur frisches Futter. Und auch nur, wenn es noch lebt.“ Der Lindwurm wusste zwar, dass Velyne es nicht ernst gemeint hatte, doch er tat zumindest so, als ob es so wäre.
„Hehe, okay. Ich hätte sie auch säuberlich abgeputzt“, erwiderte Velyne grinsend. „Aber ich habe noch eine ganz peinliche Frage.“ Noch einmal musste er laut rülpsen und hielt sich dabei seinen rundlichen Bauch. Er hoffte nur, dass er sich dadurch nicht all zu viel Fett zulegen würde, denn Velyne war ziemlich stolz auf seinen schlanken Wolfskörper.
Es war wohl nicht sehr wahrscheinlich, dass Velyne fett werden würde, denn er hatte ja immer viel Bewegung und so oft kam er in der letzten Zeit auch nicht zum Fressen. Er würde sicher nicht nennenswert zunehmen von den paar Kaninchen. „Du kannst mich alles fragen, Velyne. Ganz egal was es ist.“
„Kannst du mich zur Höhle zurücktragen? Ich kann mich kaum bewegen und mir wird bei jeder
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