Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

erschrecken. Hihihi.“ Der Lindwurm gähnte noch einmal und wickelte sich vorsichtig noch etwas um Velyne. So konnte er am besten schlafen.
    Velyne ließ sich immer gerne umwickeln. Er fühlte sich auch etwas beschützt und der Lindwurm wusste ganz genau wie fest man zudrücken konnte ohne den Wolf die Luft abzuklemmen oder ihn zu quetschen. „Okay mach ich, aber wenn du mich ansabberst werde ich dich nicht stupsen, hehe.“ Auch Velyne streckte sich etwas, sein Bauch sah noch immer ziemlich rund und unsportlich aus.
    Der Lindwurm schnurrte noch eine Weile und schlief dann bald dabei ein. Selbst während er schlief, bewegte er sich immer wieder leicht und massierte dadurch Velyne gründlich durch. Es dauerte nicht lange, bis er wirklich von Wölfen träumte. Aber zumindest redete er dabei noch nicht im Schlaf.
    Velyne schnurrte laut auf, den Lindwurm würde er damit wohl nicht wecken. Wegen dem straffen Bauch konnte er nicht wirklich schlafen und außerdem war er auch noch gar nicht müde. Aber so konnte er die Massage bei vollem Bewusstsein genießen und danach würde er sich bestimmt besser fühlen.
    Zum Glück war der Lindwurm noch nicht sehr hungrig. Deshalb redete er nicht gleich davon, Wölfe zu fressen. Allerdings fing er an, sich im Schlaf hin und her zu wälzen. Das war für Velyne, der ja noch immer von ihm umwickelt war ein wenig unangenehm.
    Velyne jedoch ließ den Lindwurm in Ruhe schlafen. Es war eigentlich zum Aushalten und tat dem Wolf nicht weh. Außerdem wäre ihm höllisch kalt geworden, falls der Lindwurm sich jetzt abgewickelt hätte. Im Großen und Ganzen war Velyne auch schon daran gewöhnt vom Lindwurm durchgeknetet zu werden. Auch jedes Mal, wenn der Lindwurm schluckte wurde er immer ordentlich geknetet und es war nie schlimm, es gefiel dem Wolf immer.
    Einige der anderen Wölfe bemerkten, wie Velyne durchgeknetet wurde und schüttelten nur die Köpfe. Einige tuschelten leise, doch was sie sagten, bekam der Lindwurm nicht mit. In der Nacht war es tatsächlich ziemlich kalt und auch der Lindwurm war froh über alles, woran er sich wärmen konnte. Velyne war zwar keine besonders ergiebige Wärmequelle, aber zumindest besser als nichts.
    Velyne schnurrte immer mehr, die Anderen waren ihm egal. Sie waren nur neidisch, meinte er und er mochte es so gehalten zu werden. Ihm war ganz und gar nicht kalt, der Lindwurm war ja auch groß genug. Langsam schloss er seine Augen und versuchte jetzt auch zu schlafen. Er hoffte, dass er bald wieder schlank sein würde. Schlank war es deutlich angenehmer.
    Der Lindwurm schnarchte ziemlich laut, was es Velyne nicht gerade erleichterte, selbst einschlafen zu können. Sicher würde es nicht lange dauern, bis Velyne wieder schlank war. Gelegentlich murmelte der Lindwurm zusammenhanglose Worte im Schlaf: „Wölfe... viele Wölfe... Fischgeruch...“ Doch es war zumindest nichts, was die Wölfe erschrecken könnte.
    Velyne schmollte etwas. In dieser Nacht war der Lindwurm so laut wie schon lange nicht mehr. Vorsichtig schlängelte er sich aus der Umwicklung des Lindwurms und es war ihm ein Leichtes, da der Lindwurm ihn nicht sehr fest umklammerte. „Hm, bist wohl etwas beschäftigt mit den Vorwürfen der Wölfe aber du schnarchst so laut“, murmelte Velyne vor sich hin um den Lindwurm nicht zu wecken. Etwas unbeholfen spazierte er vor das Maul des Lindwurms und setzte sich etwa zwei Meter davor hin. Schnell schnappte er sich ein Steinchen und warf es in das etwas geöffnete Maul des Lindwurms als er wieder tief einatmete um einen erneute lauten Schnarcher von sich zu geben dass fast die Höhle bebte. Dabei dachte sich Velyne wirklich nichts.
    Velyne hatte gut getroffen. Der Lindwurm schloss sein Maul und lutschte im Schlaf den Stein ab. Doch davon wachte er auf. „Bäh was ist das denn? Ein Stein? Wie kommt der denn in mein Maul?“ Kopfschüttelnd drehte sich der Lindwurm um und schlief weiter. Allerdings schnarchte er jetzt zumindest nicht mehr. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Velyne sich selbst befreit hatte und jetzt vor ihm lag.
    Velyne musste leise kichern. Das würde er sich merken, falls der Lindwurm wieder mal etwas zu laut schnarchte. Jetzt war dem Wolf natürlich langweilig, den Lindwurm um den Schlaf bringen wollte er nicht und ihn etwas zu ärgern wäre bestimmt auch keine gute Idee, auch wenn die Absicht dahinter nicht böse gemeint wäre. Aber die Versuchung war sehr groß.
    Jetzt, da Velyne nicht mehr von dem Lindwurm umschlungen wurde, wurde