Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

wollte, mochte Velyne ganz und gar nicht. Aber immerhin konnte er sich ein wenig verteidigen und möglichen Attacken ausweichen, nicht allen aber einigen. „Wenn ich doch größer wäre.“
    „Keine Sorge, Velyne. Ich passe schon gut auf dich auf. Die Drachin wird einsehen, dass sie nicht an dich rankommt. Heute Nacht wenn wir schlafen, wickle ich mich wieder etwas um dich, dann kann dir nichts passieren. An mich wird sie sich sicher nicht heranwagen. Und ich bin mir sicher, dass sie so schnell wie möglich ihre anderen Jungen sehen will. Dann wird sie uns hoffentlich bald in Ruhe lassen.“
    „Ich hoffe auch. Aber so lange sie herumschleicht werde ich nur mit einem Auge schlafen. Wollen wir zurückgehen? Ich glaube du könntest eine Pause brauchen, oder? Nach all dem langen Diskutieren. Aber du hast sie verschont. Hat das Gründe?“ Weiter entfernt legte sich die Drachin ins Nest und beruhigte sich langsam.
    „Na ja... sie hat doch noch zwei Junge um die sie sich kümmern muss. Auch wenn es im Moment ihr Partner macht. Ich bin doch kein Monster. Sie soll eine Chance haben und die habe ich ihr gegeben. Wenn sie uns dennoch angreift, dann werde ich wohl mal wieder einen etwas größeren Drachen fressen müssen. Aber ich hoffe, dass sie vernünftig ist.“
    „Das finde ich rücksichtsvoll von dir. Wenn ich so zurückdenke, erkenne ich dich kaum wieder“, meinte Velyne grinsend und drückte seine Schnauze etwas gegen ihn. Auch der Wolf hoffte, dass die Vernunft die Oberhand über sie behielt. Auch wenn der Lindwurm sie mit Leichtigkeit überwältigen könnte, das Rudel könnte jedoch jederzeit ein Mitglied an sie verlieren, wie es damals bei Slykur auch passiert war.
    „Das Rudel muss eben die nächsten Tage auch vorsichtig sein und die Wölfe sollten die Höhle besser nicht alleine verlassen. Gehen wir erst mal zu den Anderen zurück. Sie machen sich bestimmt schon Sorgen um uns“, meinte der Lindwurm und kroch zusammen mit Velyne zu dem Rudel zurück.
    Velyne folgte dem Lindwurm. Von der Höhle waren sie gar nicht weit entfernt und der Wolf wollte gerne wieder etwas dösen. „Sollen wir es ihnen erzählen? Immerhin ist die Drachin ja sicher noch in der Nähe.“ Die Höhle war schon in Sichtweite, ihr gemütliches Inneres wartete schon darauf, die Beiden dort rasten zu lassen.
    „Ich denke es ist besser, wenn wir es ihnen sagen. Schließlich sollen sie ja vorsichtig sein und das werden sie nur sein, wenn sie wissen, was ansonsten passieren könnte. Es ist also besser, wenn sie die Wahrheit erfahren“, meinte der Lindwurm, als sie das Rudel erreichten. Er war inzwischen ziemlich müde und wollte sich nur noch ein wenig hinlegen.
    Der Wolf begab sich geradewegs in die gemütliche Höhle. Im Gegensatz zu außerhalb, war es da drinnen schön kühl und da sich die meisten der Wölfe noch außerhalb der Höhle aufhielten, war es auch schön ruhig, genau richtig um zu Rasten und zu Entspannen. Sofort suchte er sich in der Mitte einen Platz und streckte sich gemütlich aus. Einige Wölfe begrüßten ihn und auch den Lindwurm, darunter wieder der kleine Welpe.
    Der Lindwurm streichelte den kleinen Wolf freundlich und lächelte. Doch zum Lachen war ihm nicht zumute. Die Wölfe wären sicher nicht begeistert, wenn er ihnen sagte, dass sie hier in Gefahr sein könnten. Doch verschweigen wollte er es dem Rudel auch nicht und so rief er alle Wölfe zusammen und erklärte dem Rudel, alles, was die letzte Zeit vorgefallen war.
    Einige der Wölfe waren ziemlich beunruhigt über diese Art von Neuigkeiten. Doch keiner warf dem Lindwurm etwas vor, da er die Jungen gefressen hatte. Entweder trauten sie sich nicht, oder sie stimmten zu, dass alles ziemlich gerechtfertigt war und die Drachin, den Verlust ihrer Jungen selbst verschuldet hatte. Außerdem waren die Wölfe froh, dass die Jungdrachen auf diese Weise, gar nicht erst zu einer Gefahr für das Rudel werden konnten. Velyne lief dann auch wieder aus der Höhle, da er dem Lindwurm das Ganze nicht alleine aufbürden wollte.
    Der Lindwurm sagte: „Es ist natürlich auch möglich, dass sich die Drachin von hier zurückzieht und keine Rachegedanken hat. Aber ihr solltet trotzdem vorsichtig sein, wenn ihr draußen herumlauft. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, wenn ich die nächsten Tage nicht hier bei dem Rudel schlafe. Ich könnte die Drachin sonst vielleicht gerade hierher locken. Ich könnte mit Velyne sicher für ein paar Tage einen anderen Unterschlupf finden. Es