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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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eines – dass du glaubtest, nicht gleich zu mir kommen zu können.“ Als sie den schuldbewussten Blick ihrer Nichte sah, fuhr sie tröstend fort: „Komm, Kind, vergiss dass alles erst einmal, du brauchst wirklich Ruhe. Nur eins noch. Hast du mir tatsächlich alles erzählt? Ich möchte lieber auch das Schlimmste wissen.“
    Kits letztes Angebot hatte sie bisher nicht erwähnt, doch sie brachte es im Augenblick einfach nicht über sich, davon zu sprechen, deshalb nickte sie nur und versprach, sich zurückzuziehen.
    Lady Constance entfernte sich mit einem Gefühl, das an Vergnügen grenzte. Es war schön zu wissen, dass man nützlich war. Außerdem freute sie sich, Lord Rasenby eins auswischen zu können. Er würde fi nden, dass sie kein geringer Gegner war. Sie beschloss, ihre Freundin Lady Marlborough sofort aufzusuchen, solange ihr Zorn noch frisch war.
    Das Gespräch dort verschaffte ihr beträchtliche Befriedigung, da sie endlich ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnte, und als sie sich wieder verabschiedete, ließ sie ihre gute alte Freundin empört, außer sich und sehr wütend zurück, und ging davon aus, dass diese ihren Groll alsbald mit voller Wucht an Rasenby auslassen würde.
    Clarissa hatte noch lange gegrübelt. Der Gedanke, seine Geliebte zu werden, verlockte sie immer wieder, doch ihre Vernunft sagte ihr, dass sie es nicht ertragen würde, eines nicht allzu fernen Tages wieder von ihm lassen zu müssen. Für sie hieß es alles oder nichts. Und so nahm sie am nächsten Morgen fest entschlossen die Feder zur Hand. So kurz der Brief aus fi el, verbrauchte sie doch reichlich Papier, ehe sie mit dem Inhalt zufrieden war. Clarissa schrieb, sie danke ihm sehr für sein großzügiges, schmeichelhaftes Angebot, könne es jedoch leider nicht guten Gewissens annehmen, sie versichere ihm aber, dass sie nichts, was geschehen war, bedauere. So lehrreich – und meistens außerordentlich erfreulich – ihr Zusammensein auch gewesen sei, sei es doch an der Zeit, es zu beenden. Gewiss werde er ihre Wünsche respektieren und keinerlei Kontakt zu ihr aufnehmen. Eine Antwort sei nicht vonnöten. Sie wünsche ihm alles Gute.
    Standhaft die Tränen unterdrückend, die nachgerade ein ständiger Begleiter zu werden schienen, wandte sie sich dem Nächstliegenden zu. Da Tante Constance offensichtlich gewillt war, sich Mamas und Amelias Belangen anzunehmen, blieb ihr selbst nur noch, sich um eine Stellung als Gouvernante oder Gesellschafterin zu bemühen. Schweren Herzens griff sie nach der Zeitung und durchforschte die Anzeigen.
    Kit seinerseits schlief tief und fest, in dem Glauben, dass der nächste Morgen Clarissas Einwilligung bringen werde. Er erwachte mit einem Gefühl freudiger Erwartung, das ihn selbst erstaunte, und überlegte träge, was er in nächster Zeit mit ihr unternehmen könnte. Sie könnten reisen, und er würde sie Segeln lehren, das würde ihr gefallen. Aber sicher wären sie häu fi g in Thornwood Manor, denn als seine Mätresse würde sie wahrscheinlich die Gesellschaft meiden. Außerdem wollte er sie mit niemandem teilen. Irritiert überhörte er die leise Stimme der Vernunft, die fragte, wie lange er die Liaison denn zu führen gedenke, da zwei Monate – seine bisherige Rekordzeit – für all diese Pläne zu kurz waren. Nun, Clarissa war sowieso anders. Zwei Monate mit ihr waren ein Nichts.
    Als ihm der Brief mit der vertrauten Schrift überreicht wurde, begann sein Herz schneller zu schlagen. Hastig öffnete er ihn, über fl og die Nachricht und glaubte seinen Augen nicht trauen zu können. Von Wut und Enttäuschung übermannt, las er noch einmal. Was bildete sie sich ein? Was sollte dieses neue Spielchen? Glaubte sie etwa, sie könnte so den Einsatz erhöhen? Er fl uchte leise vor sich hin. In diesem Moment trat sein Kammerdiener ein. „Was ist, Fanshaw?“
    „Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Lady Marlborough unten wartet. Sie bittet, ihr frühes Erscheinen zu entschuldigen, doch die Angelegenheit sei von außerordentlicher Dringlichkeit. Hodges hat sie in den Frühstückssalon geführt, Mylord.“
    „Was zum Teufel will sie?“
    „Das erwähnte sie nicht, Sir, sondern wiederholte nur, dass es dringend sei.“
    „Bestimmt hat mein vermaledeiter Neffe wieder Spielschulden gemacht! Richten Sie ihr aus, dass ich gleich komme.“
    „Sehr wohl, Sir.“
    Geraume Zeit später schlenderte Kit in den Frühstückssalon. „Nun, Letty, was ist so dringend, dass du mich aus dem Bett werfen

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