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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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eine männliche Stimme. „Ich fürchte, Sie haben etwas Wichtiges vergessen.“
    Chloe fuhr herum. An der Tür stand Sir Thomas. Das Unbehagen, das er ihr im Ballsaal eingeflößt hatte, verwandelte sich in Furcht. Doch es gelang ihr, sich nichts anmerken zu lassen. Sie griff nach Robs Hand und zog den Jungen auf die Füße. Fitz hob schläfrig den Kopf.
    „Sir Thomas! Wie nett von Ihnen, nach uns zu schauen. Leider sind wir ein wenig in Eile. Wir wollten gerade aufbrechen.“
    „Das habe ich gehört.“ Er lehnte sich gegen den Türrahmen und musterte sie spöttisch. „Allerdings werden Sie nirgendwohin gehen, ehe Sie mir nicht den Speer gegeben haben.“
    Wortlos starrte sie ihn an.
    Er machte einen Schritt auf sie zu. Seine Haltung war jetzt eindeutig bedrohlich. „Es ist zwecklos, mir etwas vormachen zu wollen. Ich habe Sie beobachtet. Sie und Conover. Ein gut ausgedachtes und geschickt ausgeführtes Manöver, das gebe ich zu. Den Speer in einer Stoffrolle zu verstecken, war eine ungewöhnliche Idee. Beinahe hätte ich nicht bemerkt, wie der Earl Ihnen die Waffe übergab. Also, wo ist Skandas Speer jetzt?“
    Wie gelähmt blieb Chloe auf der Stelle stehen.
    Thom packte ihren Arm und zog sie mit einem Ruck von Rob fort. „Ich habe Ihr Zimmer schon durchsucht. Dort befindet er sich nicht. Wo haben Sie ihn versteckt? Oder haben Sie ihn womöglich schon an Marland übergeben?“ Mit der freien Hand langte er hinter sich und zog ein altertümliches Kurzschwert aus dem Gürtel. Die Klinge glitzerte im Kerzenschein. „Ich hoffe in Ihrem und Marlands Interesse, dass die Übergabe noch nicht erfolgt ist.“
    „Sir!“ Mutig machte Rob einen Schritt nach vorn. „Man darf ne Dame nich bedrohn.“
    Chloe fuhr zusammen, als Sir Thomas die Spitze des Schwerts auf den Jungen richtete.
    „Misch dich nicht ein“, befahl der Mann, den sie so lange für Braedons Freund gehalten hatte. „Sonst wird es dir schlecht ergehen.“
    „Rob“, Chloe gab sich große Mühe, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, „mach dir keine Sorgen. Der Speer ist in meinem Zimmer.“ Jetzt schaute sie Sir Thomas an: „Lassen wir das Kind hier. Ich gebe Ihnen den Speer.“
    „Der Junge kommt mit!“
    „Nein. Ich bin bereit, Ihnen den Speer zu überlassen. Niemand wird davon erfahren. Aber nur, wenn das Kind hierbleiben kann.“
    Er musterte sie, begriff, dass sie einen schrecklichen Aufruhr veranstalten würde, wenn er ihrem Wunsch nicht nachgab, und nickte.
    „Rob.“ Sie beugte sich zu dem Jungen hinunter, schaute ihm fest in die Augen und hob bedeutungsvoll die Augenbrauen. „Du weißt, dass der Marquess es gar nicht mag, wenn du dich irgendwo versteckst. Tu einfach so, als wäre es ein Spiel. Hier wird er bestimmt nicht nach dir suchen. Er muss sich ja um seine Gäste kümmern. Warte einfach hier auf mich. Sobald ich alles erledigt habe, hole ich dich ab. Und dann brechen wir auf.“
    „Wir fahrn ans Meer?“
    „Ja.“
    Er setzte sich wieder aufs Bett zu seinem Hund. „Bitte, beeiln Sie sich.“
    „Natürlich.“ Als sie sich zur Tür wandte, fiel ihr Blick auf Sir Thomas’ Gesicht, und sie sah das irre Flackern in seinen Augen. Hoffentlich, dachte sie, kann ich wirklich hierher zurückkommen.

21. KAPITEL
    B raedon konnte das Unbehagen nicht abschütteln, das er empfand, seit Chloe den Ballsaal verlassen hatte. Er verspürte den dringenden Wunsch, ihr zu folgen und sich zu entschuldigen. Wofür, wusste er nicht so genau. Vielleicht für … alles.
    Mrs Edmunds Worte hatten ihn jedoch davon überzeugt, dass er seiner Schwester helfen musste, indem er in die Rolle des Gastgebers schlüpfte. Also führte er mehrere Damen zum Tanz, beantwortete alle Fragen höflich, aber ausweichend und tat, als sei alles in bester Ordnung.
    Dann endlich war Mairi zurück. Er nahm ihre Hand und meinte. „Es tut mir so leid. Ich hätte dich informieren sollen. Aber ich wollte nicht, dass du dich aufregst.“
    „Es war unausweichlich, dass ich mich aufrege.“ Sie brachte tatsächlich ein Lächeln zustande. „Der Zeitpunkt allerdings war sehr ungünstig.“
    „Leider ja.“ Er seufzte. „Mach dir keine Sorgen mehr. Morgen früh reist der Junge ab. Ich habe auf einem meiner Landgüter eine Pflegefamilie für ihn gefunden.“
    Sie runzelte die Stirn. „Ich wollte ihn nicht von hier vertreiben.“
    „Natürlich nicht. Aber so ist es am besten. Und nun möchte ich …“
    „Ja, geh zu ihr“, meinte Mairi freundlich. „Ich komme schon

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