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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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zurück, doch der Wahnsinnige folgte ihr. »Wenn sie ihn aber geliebt hat …«
    Er schnaubte verächtlich. »Sie konnte doch niemanden lieben außer sich selbst, diese kaltherzige Hure. Nein, zuerst musste er mir Elizabeth wegnehmen, dann mein Land.«
    »Ihr Land?«
    Unter dem linken Auge des Baronet begann es zu zucken. Er rieb sich geistesabwesend die Stelle, als er sagte: »Der Anwalt hat es auf die Spielschulden geschoben, aber ich kenne die Wahrheit. Weston hat es aufgekauft, ihn gezwungen, ihm mein Land zu überlassen, mein Erbe, er hat mich um mein Geburtsrecht gebracht!«
    Als Sir Hugh die letzten drei Worte schrie, stockte Gillian der Atem. Das Gesicht zu einer aschfahlen und hasserfüllten Grimasse verzogen, starrte er an ihr vorbei, während seine Fäuste lebhaft arbeiteten. »Er hatte schon alles. Er hatte alles, was er wollte, von seinem lieben Papa, doch er musste ja auch noch das haben, was mir gehörte. Alles, er hat mir alles genommen.«
    Plötzlich schoss seine Hand nach vorne, packte sie am Arm und zog sie an ihn, bis sie seinen heißen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte. Sie versuchte, sich von seiner von Wahnsinn gezeichneten, schrecklichen Fratze abzuwenden, doch er zog sie nur noch näher.
    »Nichtsdestotrotz habe ich es ihm gezeigt, nicht wahr? Der arme Hugh, nicht mehr als der Sohn eines Habenichts, haben sie immer alle gesagt, aber ich habe ihnen das Gegenteil bewiesen, stimmt’s? Habe ich das?«
    Bei seinen letzten Worten schüttelte er sie.
    »Ich …«
    »Ich hab’s bewiesen, oh ja, und das wissen Sie! Ich habe auch diese habgierige Hure Mariah beseitigt, kurz bevor er sie finden konnte.«
    Gillian starrte ihn voller Entsetzen an. Er hatte Mariah umgebracht? Nur, damit sie nicht mit Noble reden konnte? Sie schwankte kurz und hatte das Gefühl, dass sich ihr der Magen umdrehte, als ihr klarwurde, wie verrückt Sir Hugh tatsächlich war.
    »Du eiskaltes Miststück, du hast mir nie irgendeinen Erfolg gegönnt!«, knurrte er ihr ins Gesicht. »Aber ich wusste, was du vorhattest. Ich wusste, dass du und McGregor wollten, dass ich anstelle von Weston erschossen werde.« Sir Hugh stieß ein kurzes, schrilles Lachen aus. »Ich dachte, du hättest deine Lektion beim letzten Mal gelernt, doch wie ich sehe, muss ich dich schon wieder bestrafen, meine liebe Elizabeth.«
    Gillian versuchte, ihren Arm aus dem Griff des Baronets zu befreien, war jedoch nicht darauf gefasst, als seine Faust in ihrem Gesicht landete. Ihre Knie gaben nach, und sie rang nach Atem, als sich ein rasender Schmerz vom Kinn aus in alle Richtungen ausbreitete. Sie schüttelte den Kopf und versuchte, ihren Magen unter Kontrolle zu behalten, musste sich jedoch schließlich übergeben. Als sie fertig war, riss Sir Hugh sie auf die Beine und warf sie auf das Podest. Vor lauter Schmerz benommen, zeigten ihre Versuche, sich zu wehren, keine Wirkung.
    »Was meinst du?«, fragte Lord Rosse und blickte aus dem Fenster, als ihre Kutsche die Auffahrt zum Haus hinaufraste. »Ob Carlisle wirklich die Wahrheit gesagt hat? Dass Tolly sie hierhergebracht hat? Er sah nicht so aus, als könnte er klar denken, bei der riesigen Platzwunde an seinem Hinterkopf.«
    »Er wusste, was er sagte«, brummte Noble grimmig. Er krümmte die Finger. Wenn stimmte, was Carlisle sagte, lief Gillian ins offene Messer, da sie den Baronet für einen Freund und keinen Todfeind hielt. Er hoffte nur, dass er nicht zu spät kam. Wenn doch – daran mochte er noch gar nicht denken. »Tolly hat ihn genauso zum Narren gehalten wie mich.«
    Rosse schüttelte den Kopf. »Und Carlisle hat alles geglaubt, was Elizabeth ihm erzählte?«
    »Ja«, antwortete Noble, während er sich vorbeugte, als könnte er damit die Kutsche beschleunigen. »Er hat am Ende jede verdammte Lüge geglaubt, die über ihre verräterischen Lippen kam. Für ihre Liebhaber brauchte sie eine Erklärung für die Male, die sie von ihren kranken Spielchen mit Tolly hatte – und wer war da besser als Sündenbock geeignet als ihr eigener Ehemann?«
    Noch ehe Rosse etwas erwidern konnte, hielt die Kutsche an. Die beiden Männer sprangen heraus und stürzten die Steinstufen zur Eingangstür hinauf. Noble hämmerte dagegen und forderte Einlass. Rosse langte um ihn herum, drehte probehalber den Knauf und warf die Tür auf.
    »Du bist so ein Gentleman«, sagte er zum Schwarzen Earl, als Noble ihn verdutzt ansah. Sie stürmten in die kleine Halle, wo sich ein Lakai ängstlich aus dem Staub machen wollte, doch

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