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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Noble holte ihn mit zwei Schritten ein.
    »Wo ist er?«, brüllte er den armen Kerl an. »Wo hat er sie hingebracht?«
    Der Mund des einfältigen Mannes klappte auf und zu, ohne dass ein Wort herauskam. Noble schüttelte den kleinen Mann und verlangte zu erfahren, wo seine Frau war.
    »Hey, lass mich das machen, so erreichst du gar nichts, im Gegenteil«, sagte Rosse, während er den Mann aus den Händen seines aufgebrachten Freundes befreite.
    »Wo ist Ihr Herr? Oben? Ist er im Haus? Wo ist er?«
    Der Mann erbleichte und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Lügner!«, fauchte Noble. Er packte sich den Mann und schleuderte ihn aus einem der Fenster neben der Tür. »Sie!« Er zeigte auf die schlanke Gestalt eines weiteren zu Tode erschrockenen Lakaien. »Wenn Sie Ihrem Freund nicht nach draußen folgen wollen, sagen Sie mir sofort, wo wir Ihren Herrn finden.«
    Der Lakai starrte mit offenem Mund auf die zerbrochene Fensterscheibe, schluckte schwer und wies nach oben. »Zweiter Stock, Mylord. Letztes Zimmer links.«
    Noble und Rosse hatten die Treppe schon erklommen, ehe Kutscher John und Nick das Haus auch nur betreten hatten.
    In Nobles Kopf gab es nur noch einen Gedanken, nämlich seine Gillian zu retten. Als er auf die oberste Stufe trat, zerriss ein Schrei die Luft und hieb Nobles Herz mittendurch. Er stieß fürchterliche Drohungen aus, als er in den Flur stürmte, dicht gefolgt von Rosse.
    »Hier«, bellte er und warf sich gegen die Tür, nachdem er kurz überprüft hatte, ob sie verriegelt war.
    »Noble, warte mal«, bat Rosse. »Hör auf, ehe du dir noch den Schädel einrennst.«
    »Gillian … Schrei … da drin …«, keuchte Noble, während er sich immer wieder gegen die Tür warf.
    »Mensch, sieh doch mal, die ist mindestens eine Handbreit dick. Du kannst sie nicht aufbrechen.« Er packte Noble und schüttelte ihn, bis die Panik aus seinem Blick wich. »Du kannst sie nicht aufbrechen, aber es muss noch einen anderen Weg in diesen Raum geben.«
    Noble starrte seinen Freund mit heftig auf und ab gehender Brust und tränenumnebelten Augen an. »Er tut ihr weh, Harry.«
    »Ich weiß. Wir holen sie da raus, aber du musst deinen Verstand einschalten.«
    Für einen Moment verharrte Noble mit deutlich ins Gesicht gezeichneter Qual; dann warf er sich plötzlich herum und verschwand durch den dunklen Gang.
    Rosse sah ihm einen Augenblick hinterher, ehe er seine Aufmerksamkeit auf das Schloss richtete. Vergeblich stocherte er darin herum. Vielleicht würden sie die Tür am Ende doch noch aufbrechen müssen. Falls ja, brauchten sie etwas Stärkeres als brachiale Gewalt.
    Gillian hatte schon zu einem frühen Zeitpunkt herausgefunden, dass sie Sir Hugh mit ihren Schreien große Wonne bereitete, und ein zufriedener Sir Hugh war ein Sir Hugh, der nicht dieses niederträchtig aussehende Messer über ihr schweben ließ, während er damit drohte, ihr unaussprechliche Dinge anzutun. Nachdem er ihr Kleid bereits sorgfältig zerlegt hatte, fand er nun riesigen Gefallen daran, ihr Unterhemd ebenfalls Stück für Stück zu zerfetzen. Sie wusste zwar, dass Noble sie retten würde, hoffte aber, dass er sich beeilte. Allmählich war nicht mehr viel von ihrem Hemd übrig, und ihre Versuche, den Baronet durch Reden aufzuhalten, zeigten keinen nennenswerten Erfolg.
    »Sir Hugh, wollen Sie mir nicht verraten, warum Sie das tun? Wie ich ja jetzt weiß, glauben Sie, dass Noble Ihnen Unrecht …«
    »Noble«, knurrte Sir Hugh und ließ das Messer unangenehm dicht vor ihrer Nase kreisen. »Dein
lieber
Ehemann. Ach, Elizabeth, hättest du nur mich genommen, aber ich war ja nur ein Baronet und dir nicht gut genug, stimmt’s?«
    Elizabeth? Dies war schon das zweite Mal, dass er sie Elizabeth nannte. Vielleicht, wenn sie ihn bei Laune hielt … »Natürlich warst du gut genug für mich, aber dann habe ich mich in Noble verliebt …«
    »Verliebt! Du und Liebe? Dass ich nicht lache. Du weißt genauso wenig, was Liebe ist, wie du weißt, woraus der Mond besteht. Nein, meine Liebe, zuerst werde ich dich für dein unartiges Benehmen bestrafen, und dann machen wir mit unserem Plan weiter. Erst wirst du McGregor mit deinem verführerischen Körper zur Strecke bringen, und dann kümmern wir uns um das Ableben deines lieben Mannes.«
    Gillian hatte ein mehr als unbehagliches Gefühl, was sich noch verstärkte, als der Baronet anfing, die »Spielchen« zu beschreiben, die er mit ihr vorhatte. Gab es

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