Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme

Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme

Titel: Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keren David
Vom Netzwerk:
Wagen. Dann setzten sich auch Mum, Dad und eine heulende, wimperntuscheverschmierte, torkelnde und schimpfende Ausgabe meiner süßen kleinen Schwester ins Auto und brausten davon.
    Ich winkte Mrs Little aus Nummer fünfundsiebzig zu und rief: »Sie können wieder reingehen! Die Vorstellung ist zu Ende!«
    Ich ging ebenfalls wieder ins Haus und knallte die Tür hinter mir zu. Ich war allein. Ganz allein. Ich atmetetief durch und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Natasha … Raf … Rafs Vater …
    »Was ist denn jetzt mit der Pille danach?«, fragte Shaz.
    Aaah! Mir blieb fast das Herz stehen!
    »Ich habe nicht gelauscht, aber ich habe gehört, was er gesagt hat. Ich will mich ja nicht einmischen, aber du musst was unternehmen, Lia, wenn du wirklich …«
    »... Dummheiten gemacht hast«, beendete ich den Satz. »Kümmer dich um deinen eigenen Kram, Shaz.«
    »Einverstanden – aber erst will ich wissen, was du jetzt vorhast.«
    Sie musste sich schwer beherrschen, um nicht damit herauszuplatzen, was sie dachte, das sah ich ihr an.
    »Ich mache, was ich will, Shazia, nicht was du für richtig hältst. Außerdem gibt es kein Problem.«
    »Na klar. Lia macht mal wieder, was sie will. Ihre Freunde und ihre Familie sind ihr egal.«
    »Hä?«
    »Ach komm, Lia. Seit du im Lotto gewonnen hast, lebst du total in einer Traumwelt. Du gibst nur noch Interviews, lässt dich fotografieren und himmelst den geheimnisvollen Raf an. Du kriegst doch gar nicht mehr mit …«
    »Was kriege ich nicht mit?«
    »Was sonst noch um dich herum vorgeht. Dass Natasha jetzt die ganze Zeit mit Molly und ihren Freundinnen zusammen ist, zum Beispiel. Die sind übrigens alle Fans von dieser Facebook-Seite.«
    Oh Gott. Die widerliche Seite hatte ich erfolgreich verdrängt.
    »… und wie es Jack geht. Er hat dir den Lottoschein geschenkt und was hat er jetzt davon? Er wird von Reportern verfolgt und hat nur noch Stress mit seiner Mutter.«
    »Ich kann nichts dafür, dass seine Mutter so bescheuert ist.«
    »Sie war beim Anwalt. Sie will dich verklagen, weil du Jack die Hälfte des Gewinns schuldest.«
    »Das kann sie vergessen. Gilda hat gesagt, es kommt nur drauf an, dass mein Name und meine Anschrift auf dem Schein stehen.«
    »Dann ist ja alles gut, was?«
    »Ja … na ja …«
    »Was glaubst du, wie Jack sich fühlt? Er dachte, er ist dein Freund, und plötzlich redest du kein Wort mehr mit ihm! Wenn er dir den Schein nicht geschenkt hätte, hättest du niemals gewonnen.«
    »Ich würde ja mit ihm reden, aber er geht nie ran.«
    »Ach echt?«
    »Ich wollte abwarten, bis sich die Aufregung wegen meinem Tortenwurf wieder gelegt hat. Ich will nicht mit ihm verkracht sein.«
    »Das glaube ich dir. Aber er hat eine Menge Anrufe bekommen. Von der Presse.«
    »Wie bitte?«
    »Sie wollten ihn dazu kriegen, dass er über dich herzieht. Dass er schmutzige Details ausspuckt.«
    »Was denn für schmutzige Details?«
    »Erzähl du’s mir, Lia. Ich kenne dich gar nicht mehr.«
    Ich griff hinter mich und legte die Hand auf dieTürklinke. »Ich hab die Schnauze voll, Shaz. Andauernd mischst du dich in meine Angelegenheiten ein. Du nörgelst an allem rum, was ich tue.«
    Shaz sah mich unverwandt an. »Weil ich mir Sorgen um dich mache, Lia. Aber das merkst du gar nicht, stimmt’s? Ich will dir mal was sagen – ich weiß genau, dass du und Jack mir etwas verheimlicht. Warum durfte ich damals nicht mitkommen, als ihr den Lottoschein gekauft habt?«
    Mir wurde kotzübel. Musste ich mich jetzt übergeben wie Natasha? Es roch immer noch nach ihrem Erbrochenen.
    Ich drückte die Klinke herunter und machte die Haustür weit auf. »Das siehst du ganz richtig – du kennst mich überhaupt nicht. Ich kann dir nichts mehr recht machen. Dass ich jetzt reich bin, passt dir nicht, meine Beziehung mit Raf passt dir nicht …«
    »Beziehung? Dass ich nicht lache!«
    »Und Jack und ich verheimlichen dir überhaupt nichts. Er und ich sind Freunde. Daran wird sich auch nie was ändern.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Und wenn doch – was geht’s dich an? Ach sooo! Du stehst wohl auf ihn! Gib’s zu, du bist in ihn verliebt!«
    »Quatsch!«, sagte Shaz eine Spur zu energisch.
    »Na los, raus damit: Was läuft da zwischen euch beiden?«
    »Gar nichts! Jack und ich … das ist doch lächerlich. Und außerdem … außerdem bist du ja noch da. Du, immer du .«
    Oh Mann! Mein Hirn fühlte sich an wie ein McFlurry – total durchgequirlt.
    »Shazia! Jack und ich sind schon so ewig

Weitere Kostenlose Bücher