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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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Schluss damit! Ich will jetzt
ganz einfach nur noch fröhlich sein.“
    „Und dafür werde ich schon höchstpersönlich sorgen. Komm!
Was hältst du von einem Strandspaziergang?“, schlug Marc vor.
     
    Es war einfach herrlich, nach so langer Zeit wieder einmal
weichen Sand unter den Füßen zu fühlen. Wie lange hatte sie ihr geliebtes Meer
nicht mehr angesehen, gespürt und den Duft nach Salz in der Nase gehabt. Sie
hielt einen Moment inne und blickte über das weite Meer hinaus, bis zum
Horizont. Gab es eine schönere Aussicht als diese? Wie oft war sie hier, genau
an dieser Stelle, fröhlich und ausgelassen gewesen? Wie oft war sie hier
hergekommen, um traurig zu sein, um ungestört weinen zu dürfen. Alles, was es
an Gefühlen auf dieser Welt gab, hatte sie mit diesem Meer geteilt.
    Auch jetzt konnte sie ihr Glück kaum fassen, und eine
Flutwelle der Emotionen überkam sie. Unwillkürlich schossen ihr schon wieder
Tränen in die Augen. Der Alptraum war endlich zu Ende, und sie erwartete eine
wunderschöne Zukunft mit dem wunderbarsten Mann der Welt. Ohne Sorgen, ohne
Angst, ohne Schreckgespenster. Sie wollte jede Minute ihres Beisammenseins
genießen und jeden Tag ihres Lebens dafür dankbar sein.
    Marc hatte seinen Arm um sie gelegt. „Hey, Prinzessin! Keine
Tränen mehr! Hattest du vorhin nicht beschlossen, mit dem Weinen endgültig
Schluss zu machen?“ Sie drehte sich zu ihm und strahlte ihn mit ihren feuchten
Augen an. „Jetzt heule ich ja auch nur, weil ich so furchtbar glücklich bin!“
    „Ich möchte aber, dass du lachst, wenn du glücklich bist.
Versprichst du mir, dass du nie wieder weinst?“
    „Auch keine Freudentränen?“
    „Auch keine Freudentränen. Du bist nämlich viel schöner,
wenn du lachst. – Hast du Lust auf ein erfrischendes Bad?“, fragte er kurz,
nahm sie ohne ihre Antwort abzuwarten auf den Arm und marschierte schnurstracks
auf das Wasser zu. „Marc! Was hast du vor? Wir müssen doch erst noch unsere
Klamotten ausziehen! Warte! Geh’ zurück!“
    Er ließ sich durch ihren Protest jedoch nicht aufhalten,
lief stattdessen immer weiter ins Meer hinaus, schmiss sie in hohem Bogen in
das kalte Nass und hechtete sogleich hinter ihr her. „Na warte, Marc Stevens!
Rache ist Blutwurst!“ Sie stürzte sich auf ihn, um ihn einmal kräftig
unterzuducken. Sie tobten ausgelassen wie zwei verliebte Teenager im Wasser
herum, bis sie völlig aus der Puste waren. Wie zwei Schiffbrüchige landeten sie
am Ufer und ließen sich kraftlos rücklings in den Sand fallen. „Wie alt bist du
eigentlich, loco?“, fragte Christina schnaufend und küsste ihn auf die salzigen
Lippen. Marc öffnete bedächtig den Reißverschluss ihres patschnassen Kleides
und schob es ihr von den Schultern. Er schaute sie mit seinem brillantesten
Marc-Stevens-Verführer-Blick an und schaltete seinen berühmt berüchtigten
Sexy-Vibrato ein. „Ich will dich! Jetzt sofort.“
    „Das geht aber hier leider nicht“, verwarf sie seinen
Anschlag auf ihre Leidenschaft. „Es geht alles, wenn man es nur will. Komm
mit!“ Sie warfen ihre tropfnasse Oberbekleidung in den Sand. Er nahm ihre Hand
und führte sie wieder zurück in das Wasser. „Hier geht es sehr wohl. Niemand
kann sehen, was wir machen“, hauchte er ihr ins Ohr.
     
     
     

- 21 -
     
    Zur Feier des Tages lud Christina ihre Familie und Pilar zum
Abendessen in die malerische Altstadt von Marbella ein. Auch Maite hatte ihre Einladung
angenommen. Es war ein herrlich warmer Sommerabend, und sie entschlossen sich
zu einem rustikalen Tapas-Mahl an der frischen Luft. In der idyllischen Gasse
„Calle de los Dolores” konnte man fabelhaft das nächtliche Treiben des
eleganten Viertels beobachten, während man die kulinarischen Köstlichkeiten
schlemmte.
    Sie saßen bis spät in die Nacht fröhlich und in beinahe
ausgelassenem Ambiente beisammen. Selbst Isabel schien ihre anfängliche
Zurückhaltung bewältigt zu haben. Die Kleine plauderte munter mit Marc, der ihr
liebenswürdig, stets mit einem Lächeln im Gesicht und unermüdlich Rede und
Antwort stand. Isabel wollte alles über seinen Beruf erfahren und bedauerte die
deutschen Bühnengrößen nicht zu kennen, von denen er ihr erzählte. Als er dann
später das Gespräch auf seine drei spanischen Jungtalente brachte, geriet sie
vor lauter Verzückung vollkommen aus dem Häuschen, denn die Jungs gehörten in
Spanien mittlerweile zu den topaktuellsten Nachwuchskünstlern. „Und die kennst
du? Alle drei?“, fragte

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