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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Zeit, in Urlaub zu fahren.
    - aus den LEHREN DES EBENEZUM, Band XXXV
     
    Ich fiel in einem atemberaubenden Tempo durch die totale Finsternis. Über mir hörte ich andere Geräusche. Eines klang wie der gellende Schrei einer Frau, ein anderes wie ein mit tiefer Stimme hervorgestoßenes »Verdammnis«, das durch den Schlund echote. Konnte ich daraus schließen, daß die Dämonen auch meine Kampfgefährten die Rutsche hinuntergestoßen hatten?
    Die Wände der Röhre, durch die ich schlitterte, waren entsetzlich glatt; es schien keine Möglichkeit für mich zu geben, einen Halt zu finden, um meinen Weg abwärts zu stoppen oder wenigstens zu verlangsamen. Ich vernahm einen Entsetzensschrei. Einen Augenblick lang war ich versucht zu glauben, er komme aus meiner eigenen Kehle, bis ich erkannte, daß er von der Waffe an meinem Gürtel stammte. Für einen ganz kurzen Augenblick lang dachte ich daran, Cuthbert zu ziehen und so die totale Finsternis ein wenig zu erhellen, doch ich bewegte mich so rasant nach unten, daß ich fürchten mußte, das Schwert aus der Hand zu verlieren. Im stillen entschuldigte ich mich bei meinem Meister, daß ich auf so eine dumme Weise sterben mußte und also nicht mehr in der Lage sein würde, Vushta zu befreien.
    Und dann fand ich mich, so schnell, wie ich in die Dunkelheit gefallen war, plötzlich in dem grünlichen Schimmer der Niederhöllen wieder. Ich landete in einem riesigen Haufen phosphoreszierenden Mooses, um dann auf den Boden der Höhle hinunterzurollen.
    »Verdamm-pffff!« hörte ich es von oben aus der Röhre schallen. Hastig kroch ich aus dem Weg, um dem dicken Wanst, der nun den moosigen Abhang hinunterkugelte, zu entgehen. Ich hörte Noreis fröhlichen Schrei, als ich aufstand und mich sauber klopfte, dann sah ich die muskulöse Gestalt des Händlers in absoluter Stille durch die Luft segeln. Darauf landeten in schneller Folge drei weitere Gestalten, die Dämonen Zzzzz, Brax und Snarks.
    Also doch kein Niederhöllen-Verrat? Aber was dann?
    »Aus dem Weg!« prustete Snarks, als er von der Spitze des Moosstapels herunterhüpfte. »Die Frettchen kommen!«
    Sogleich regnete es kleine, braune Fellknäuel.
    »Gut!« stieß Snarks befriedigt hervor, als er sich umschaute. »Sieht so aus, als sei alles heil gelandet!«
    »Ach«, grinste Brax, »der Niederhöllen-Expreß! Ich frage Euch – ist das nicht die ideale Art zu reisen?«
    Ich näherte mich dem Zigarren paffenden Dämonen. »So nennt Ihr das also? Den Niederhöllen-Expreß?«
    »Wie sonst sollte man es wohl nennen?« fragte Brax erstaunt zurück.
    »Mir fallen da spontan ein paar Bezeichnungen ein«, erwiderte ich. »Doch das ist jetzt nicht weiter von Bedeutung. Warum habt Ihr uns nicht vorgewarnt, wie es funktionieren würde?«
    »Wärt Ihr dann noch so bereitwillig in dieses Loch gesprungen?« argumentierte Snarks nicht ungeschickt.
    »Außerdem«, setzte Brax hinzu, »hörten wir weiter unten im Tunnel Stimmen. Drei Stimmen im Chor, um genau zu sein!«
    »Die Angst-Eintreiber!« brummte der Händler des Todes.
    »Ja!« meldete sich Zzzzz zu Wort. »Ich wollte bleiben und sie sanieren!«
    »Du weißt doch noch, was das letzte Mal passierte, als wir versuchten, die Angst-Eintreiber zu bekämpfen«, erinnerte uns Snarks. »Also entschieden wir, daß die Rettung Vushtas wichtiger sei.«
    »Vushta!« sprach ich den Namen der berühmten Stadt vor mich hin, und das alte Staunen kroch wieder in meine Stimme zurück. »Sind wir ihr schon nahe?«
    »Sollten sich meine Berechnungen als wahr erweisen«, teilte mir Snarks mit, »und sie erweisen sich bekanntlich immer als wahr, sollten wir Vushta sehen können, sobald wir die nächste Erhebung erklommen haben.«
    So würde ich denn doch noch Vushta zu Gesicht bekommen!
    »Vielleicht wäre es an der Zeit, mit Ebenezum in Verbindung zu treten«, schlug Norei vor.
    Sie hatte recht. Wir standen kurz davor, Vushta zu betreten und dem fürchterlichen Guxx Unfufadoo gegenüberzutreten. Nun brauchten wir dringend den erfahrenen Rat des Magiers.
    Ich zog Cuthbert aus seiner Scheide.
    »Was?« schrie das Schwert. »Du brauchst mich doch noch gar nicht! Ich habe mich noch immer nicht ganz von dieser ganzen Hackerei erholt, die dieser Muskelprotz mit mir angestellt hat!«
    In meinem ruhigsten Tonfall legte ich dem Schwert dar, daß wir eine Verbindung zu Ebenezum benötigten.
    »Oh, warum hast du das nicht gleich gesagt? Wenn man mich eingehend informiert, kann ich ganz vernünftig sein. Aber nein,

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