Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
ihm Snarks bereitwillig zu. »Vielleicht hört Ihr Euch jetzt einmal diesen Diät-Fahrplan an, den ich für Euch aufgestellt habe. Ganz zu schweigen von einigen Anmerkungen zur Technik Eurer Kriegskeulenhandhabung!«
    »Verdammnis!«
    »O Wuntie!« Alea streichelte zart über meine Schulter. »Denkst du, wir könnten anhalten und eine kleine Pause einlegen?«
    Die Unsicherheit, die beim Anblick der jungen Frau in mir aufstieg, brach mir fast das Herz. Hatte ich sie zu sehr getrieben? Ich fragte Alea, ob sie müde sei.
    »Ja, das Gehen strengt an. Nach einer Vorstellung bin ich immer ein wenig durcheinander. Wuntie? Ich fragte mich gerade, ob wir es uns während einer Rast vielleicht ein wenig abseits von den anderen gemütlich machen könnten?«
    Alea hatte recht. Seit sie und Hubert unter den mythologischen Wesen aufgetaucht war, hatten wir noch keine Zeit für ein ernsthaftes Gespräch gefunden. Ich betrachtete ihre schimmernde Lockenpracht, die in der Dunkelheit des Waldes von dunklem Gold war.
    Aber ich wägte auch noch Snarks’ Worte in meinem Geist. Wenn er richtig lag, würden die Dämonen Ebenezum nicht in Ruhe lassen. Was wäre, wenn sie meinen Meister und Hubert angriffen, während sie auf uns warteten?
    »Ach«, stieß ich bedauernd hervor, »wir haben leider jetzt keine Zeit für so etwas. Wir müssen so schnell und so weit vorwärtskommen, wie wir nur können. Wir müssen Erfolg haben, für Vushta, für meinen Meister!«
    »O Wuntie!« seufzte Alea. »Nichts geht über einen einfachen Mann mit Prinzipien!«
    »In der Tat«, ließ sich eine Stimme kurz vor uns auf dem Pfad vernehmen.
    Ich hatte mich zu intensiv um Aleas Wohlergehen gekümmert, um zu bemerken, daß wir eine kleine Lichtung betreten hatten. Ungefähr fünfzig Fuß vor uns befand sich ein beinahe ausgetrocknetes Flußbett. Und auf einem Stein am Flußufer saß der Zauberer Ebenezum.
    »Wuntvor«, hob er an. »Wenn du den anderen vermitteln könntest, dort hinten stehen zu bleiben, wäre dies, denke ich, ein guter Ort für eine Besprechung.« Er nickte Alea zu. »Hubert ist in der Luft. Er wollte seine Flügel ein wenig strecken, sagte er.«
    In knappen Worten informierte ich meinen Meister über Snarks’ Vermutungen.
    »Sehr interessant«, erwiderte Ebenezum, »und höchstwahrscheinlich auch sehr wahr. Ich wußte schon immer, daß Snarks ein unersetzbares Gruppenmitglied ist. Und angenommen, er hat recht, müssen wir uns desto mehr beeilen. Denn, Wuntvor, wir nähern uns unserem Ziel.«
    »Vushta?«
    Der Magier nickte. »Ich glaube, daß wir den sogenannten Verzauberten Wald beinahe zur Gänze durchquert haben. Es gibt nur noch ein letztes Hindernis, das wir überwinden müssen. Sind meine Berechnungen korrekt, so führt dieser Pfad direkt auf ein Fischerdorf am Ufer des Binnenmeeres zu. Wenn wir einmal dort angelangt sind, sollte es ein leichtes sein, dort eine Überfahrt zu buchen und über das Binnenmeer zu segeln.«
    Vushta! Ich mußte schlucken. Während der Mühen der letzten Wochen hatte das Wort fast jeglichen Sinn für mich verloren, als sei es ein ferner, unerreichbarer Traum. Und dennoch würde ich nun durch diesen Traum gehen, würde Straßen entlangschreiten, wo ein Mann, wenn er nicht vorsichtig ist, für alle Ewigkeit verflucht werden kann. Es ging beinahe über meine Vorstellungskraft. Würde ich mit eigenen Augen jene tausend verbotenen Lüste erblicken?
    »Hey!« rief es von der anderen Seite der Lichtung. »Wäre jetzt nicht Zeit für einen weiteren Schuhbert-Wunsch?«
    »In der Tat?« fragte Ebenezum. »Wollt Ihr, daß wir sie schnell aufbrauchen?«
    Der kleine Kerl schüttelte sein Köpfchen. »Ich will euch nur zeigen, was ein Schuhbert alles kann! Ich meine, es ist schon einige Zeit her, seit wir diesen einen ersten Wunsch erlebt haben. Und seitdem ist meine Erfolgsquote nicht überwältigend gewesen!«
    Es erschien mir, als blitze in den Augen meines Meisters für einen Moment Panik auf. Vielleicht kam ihm gerade der Gedanke auf, den auch ich schon gehegt hatte, daß wir nämlich den Rest unseres Lebens an einen Schuhbert gekettet sein würden, der uns unsere Wünsche zu erfüllen versuchte.
    »Wartet einen Moment!« rief ich aus. »Was haltet Ihr denn von Eurem Schuhregen?«
    »Hey!« Der Gesichtsausdruck des Schuhberts hellte sich merklich auf. »Diese Schuhe waren wirklich ein erstklassiger Wunsch. Gut, wenn du darauf bestehst. Also zwei vorbei und einer noch frei. Doch das bedeutet, daß der letzte ein absoluter

Weitere Kostenlose Bücher