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Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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unseren Häuptern wisperten, wenn eine kühle Brise durch sie fuhr. Die Luft roch feucht und würzig.
    »Verdammnis!« rief Hendrek hinter uns aus. »Es ist der Geruch des Meeres!« Abrupt endete der Wald, und wir standen auf einer Klippe. Unter uns lag ein kleines Dorf, vollständig aus Steinen erbaut. Und jenseits der zwei Dutzend Häuser erstreckte sich die größte Menge Wasser, die ich je gesehen hatte.
    »In der Tat«, sagte Ebenezum. »Das Binnenmeer.« Er blickte am Klippenrand hinunter. »Es muß irgendeinen Weg hinunter geben.«
    »Wie wär’s mit Schuhbert-Magie?«
    »Nein, es sei denn, Ihr würdet einen Flugschuh konstruieren…« Der Magier zögerte. »Laßt mich präziser formulieren: Es sei denn, Ihr würdet einen Flugschuh konstruieren, den Ihr zuvor hinlänglich testen konntet. Ansonsten halte ich es für angebrachter, uns einen natürlichen Weg zum Dorf zu suchen.«
    »Nun gut«, gab der Schuhbert zögernd zu, »wenn Ihr es so seht. Ein Flugschuh, was für eine großartige Idee! Seid Ihr Euch ganz sicher, daß Ihr so etwas nicht mal ausprobieren wollt? Ich denke doch, daß meine Wünsche sich ganz gut realisiert haben bis jetzt!« Er versuchte ein gewinnendes Lächeln. »Zumindest zwei von ihnen.«
    »In der Tat.« Ebenezum nickte den anderen zu. »Hendrek, Snarks, würdet ihr euch wohl bitte darum kümmern, einen Weg nach unten zu suchen?«
    »Wie wär’s denn mit einem Sprungschuh?« bohrte der Schuhbert weiter. »Wenn er groß genug ist, können wir alle in ihm die Klippen hinunterhüpfen.«
    Snarks und Hendrek eilten an ihre Aufgabe.
    »Verdammnis!« ließ der Krieger sich vernehmen. »Hier sind Stufen in den Fels geschnitten. Sie verschwinden hinter der Klippenkante, scheinen jedoch ins Dorf zu führen.«
    »Oh«, kam von dem Schuhbert, der ziemlich enttäuscht schien. »Unter diesen Voraussetzungen wollt ihr wahrscheinlich auch keinen Kletterschuh. Obwohl ich einen mit richtig festen Schnürsenkeln machen könnte, die ihr dann um hervorspringende Büsche oder Felskanten schlingen könntet. Was haltet ihr davon?«
    »In der Tat«, erwiderte der Magier. »Ich glaube fast, über die Treppen wird es schneller gehen.« Er begab sich zur Kante des Kliffs, wo der dicke Krieger stand. »Hendrek und Wuntvor kommen mit mir. Ich fürchte, daß ihr beiden anderen vorübergehend hier warten müßt. Wir müssen uns eine Bootsüberfahrt besorgen, und ich nehme an, daß die Anwesenheit eines Dämonen und eines Schuhberts unsere Verhandlungen leicht behindern könnten.«
    »Ich soll hier oben bleiben?« nörgelte Snarks mit einem Ausdruck des puren Entsetzens auf seinem Gesicht. Er deutete auf den Schuhbert. »Mit dem da?«
    »Ich halte das für das beste«, wiederholte Ebenezum.
    »Mach dir keine Sorgen«, tröstete ihn der Kleine fröhlich. »Ich kann ein paar faszinierende Anekdoten aus der Geschichte der Schuhberts erzählen und uns so die Wartezeit verkürzen. Wenn die anderen zurückkommen, wirst du genau über uns Schuhberts Bescheid wissen.«
    »Verdammnis«, kommentierte Hendrek.
    »Laßt uns gehen«, drängte der Zauberer. »Hendrek, zeig uns den Weg! Und halte deine Waffe für den Fall bereit, daß die Dämonen uns bei unserem Abstieg dazwischen pfuschen wollen.«
    Hendrek nickte grimmig und ging voran.
    Ich hörte den Schuhbert noch lachen, während wir uns vorsichtig die Stufen aussuchten.
    »Wird schon nicht so schlimm werden. Ich erzähle dir, wie wir Schuhberts ins Showgeschäft kamen. Weißt du, ursprünglich produzierten wir magische Socken…«
    Glücklicherweise bekamen wir hinter der Klippe von dem Gespräch nichts mehr mit.
    Der Abstieg erwies sich als nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Was wie eine Steilküste begann, flachte bald zu einem steilen Hügel ab, und die in den Stein gehauenen Treppen wurden zu einem Geröllpfad. Ohne Anzeichen dämonischer Intervention erreichten wir das Dorf in relativ kurzer Zeit.
    Ein alter Mann saß auf einem Baumstumpf am Rande des Dorfes und zog bedächtig an einer langen Tonpfeife. Er nickte uns zu, als wir uns näherten.
    »Einen guten Tag wünsche ich Euch«, begrüßte ihn der Magier.
    Der Alte lächelte. »Ah, ein schöner Tag, nicht wahr? Ich denke manchmal, daß Spätsommernachmittage wie der heutige ein Geschenk der Götter sind! Sie geben einem alten Mann wie mir die Möglichkeit, in aller Ruhe und Beschaulichkeit die Pracht der Welt um ihn herum durch diese Pfeife einzusaugen. Doch ich rede zuviel. Welche Geschäfte bringen

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