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Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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des Magiers war, den ich die ganze Zeit auf meinem Buckel mit mir herumgeschleppt hatte.
    »Ich fürchte, daß der Großteil des Inhalts verlorengegangen ist«, setzte Hendrek an, während ich erwartungsvoll den Sack öffnete. »Wir haben mitgenommen, was in der Nähe lag, waren jedoch der Überzeugung, daß eure schnelle Rettung wichtiger sei als eine konzentrierte Suche.«
    Das war richtig. Beinahe die gesamten arkanischen Utensilien waren verloren. Nichts war mehr übrig außer einigen wenigen Büchern und einem zerfetzten Stück Stoff.
    Ich zog an dem Teil, das zunächst wie ein Fetzen vom Rucksack aussah. Es war aus demselben Stoff wie die Zauberroben und zudem geschmackvoll mit silbernen Monden und Sternen bestickt. Ich klopfte es hastig sauber. Es war Ebenezums Zauberhut!
    »Meister!« schrie ich.
    Ebenezum wandte sich zurück; er ging augenblicklich ungefähr zwanzig Schritte vor der Hauptkolonne. Ich hielt meinen Fund in die Höhe.
    »In der Tat?« bemerkte der Magier mit einer erhobenen Augenbraue.
    »Sie fanden es, als sie zu unserer Rettung eilten!« erklärte ich.
    »Das stimmt!« bestätigte der Schuhbert. »Die Sachen, die du verloren hast, haben uns den Weg zu deiner Person gewiesen. Schuhberts sind exzellente Spurenleser, was wohl daher rührt, daß wir ziemlich klein sind! Das ist Schuhbert-Magie!«
    »Lieber nicht«, murmelte Snarks.
    »Ihr solltet Euch besser vorsehen, oder der nächste Schuhbert-Wunsch wird sich auf Eurer Nase abspielen!«
    »Meine Herren, bitte«, beschwichtigte Ebenezum. »Wir können uns immer noch streiten, wenn wir in Vushta sind. Wunt, bringst du mir bitte meinen Spitzhut?«
    Der Zauberer plazierte die leicht eingedellte Kopfbedeckung auf seinem Haupt und erlaubte sich ein Lächeln. »In der Tat, ohne seinen Spitzhut ist ein Zauberer nicht vollständig. Haben unsere Freunde sonst noch etwas retten können?«
    Ich erwähnte den Rucksack und meinen Eichenstab.
    »Nichts als ein paar Bücher?« Der Zauberer seufzte enttäuscht. »Nun gut, dann laß uns hoffen, daß, sollten sich uns noch weitere Hindernisse in den Weg stellen, diese wertvollen Bücher genügen werden. Doch wir sind Vushta schon so nah, daß wir mit ein wenig Glück diese Bücher überhaupt nicht mehr benötigen.«
    Er kratzte sich das Haar unter dem Hut. »Über den wiedergefundenen Hut freue ich mich trotzdem. Je mehr du wie ein Magier aussiehst, Wunt, desto mehr behandeln die Leute dich auch wie einen.«
    Der Zauberer zuckte unter seinen Roben mit den Schultern und machte sich wieder auf den Weg nach Vushta.
    »Wo wir schon von Magie sprechen«, fuhr er nach einiger Zeit fort, »konntest du den Kontakt zu jener jungen Hexe noch einmal wiederherstellen?«
    Norei! Bei all den Aufregungen hatte ich kaum Zeit gefunden, an sie zu denken. Ich erschauerte, als ich mich an ihren Schrei und an Guxxens dämonische Visage erinnerte, die sich, tödliche Verse schmiedend, zwischen uns geschoben hatte. In kurzen Worten berichtete ich Ebenezum von den Ereignissen.
    »Also weiß der Dämon um den Krähenspruch«, überlegte der Magier. »Schade, aber wir können ihn nun nicht mehr einsetzen. Laß uns beten, daß der jungen Dame kein Leid widerfahren ist.«
    Norei? Leid? Ein eisiger Schauer schoß von meinem Kopf in meine Zehen. Sie war ja ganz im Gegensatz zu mir stammelndem Lehrling, der mit Mühe einen oder zwei Sprüche zustande brachte, eine voll ausgebildete Hexe! Ich war von ihren Fähigkeiten so überzeugt, daß ich nie bezweifelt hatte, daß sie sich in Sicherheit bringen konnte.
    Doch ich hatte unbeachtet gelassen, gegen wen sie wirklich kämpfte. Guxx war kein einfacher Dämon! Er hatte schließlich fast meinen Meister, den größten Zauberer der Westlichen Königreiche, besiegt. Was für Chancen hätte eine einsame junge Hexe gegen einen so mächtigen Feind?
    »In der Tat«, ergänzte Ebenezum, als könne er meine Gedanken lesen. »Am besten helfen wir ihr wohl damit, daß wir uns möglichst schnell in Vushta einstellen.«
    Ja, mein Meister hatte recht. Es wäre nicht gut für mich, mich dafür in Reue zu zerfleischen, daß ich mit Alea herumwanderte, während ich an Norei hätte denken sollen. Wir alle waren gezwungen, in einem Drama mitzuspielen, das um so vieles größer und bedeutender war als unsere armen, unwichtigen Alltagssorgen. Keine Zeit für Reue! Aktionen waren nun angesagt!
    Der Wald hatte sich etwas gelichtet, so daß wir hier und da regelrechte Sonnenflecken entdecken konnten. Die Blätter zu

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