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Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Titel: Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mosaik Verlag
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erinnern.
    | SCHRITT 4: IN DIE LUFT SCHIESSEN | Als Pazifisten lehnen wir Waffen aufs Schärfste ab. Wir hoffen inständig, dass Sie keine Pistole und kein Gewehr im Haushalt haben, geschweige denn am Grillplatz. Gegen eine anständige Karnevalspistole mit Wumms ist aber nichts einzuwenden. Muss ja keiner merken, dass Sie mit Attrappen agieren. Ein Schuss in die Luft jedenfalls hat sogar schon in den Saloons des Wilden Westens viele Prügeleien zuverlässig beenden können.

    Damit ein Feuer brennen kann, benötigt es drei Faktoren im richtigen Mischungsverhältnis: Brennstoff, Sauerstoff und Wärme. Das gilt für die Glut in Ihrem Grill genauso wie für einen Großbrand. Was also ist zu tun, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen die Glut Ihres Grills einen Wald in ein flammendes Inferno verwandelt hat?
    | UND PLÖTZLICH BRENNT DER GANZE WALD | Im Regelfall durchläuft der von der Glut verursachte Waldbrand drei Phasen: Auf das Lauffeuer am Boden folgt der Übersprung auf die Baumwipfel (das so genannte Wipfelfeuer) – und darauf der Totalbrand. > Sosehr es Sie auch reizen mag, als todesmutiger Firefighter gegen den Waldbrand zu kämpfen, so aussichtslos wäre Ihr Unterfangen. Schon ein Windstoß aus der falschen Richtung kann zur Katastrophe führen.Aber Sie können sich trotzdem nützlich machen. Verlieren Sie keine Zeit, alarmieren Sie die Feuerwehr, und bringen Sie sich selbst und Ihre Gäste in Sicherheit. > Die unterschiedlichen Brandbekämpfungsmethoden verfolgen ein Ziel: Dem Feuer muss mindestens einer der drei zu seiner Entstehung essenziellen Faktoren entzogen werden.

    | BRENNBARER STOFF | Etwas, was schon in Flammen steht, ist selbstverständlich kaum zu entfernen, aber: Der Weg zu weiterem, frischem Brennstoff muss dem Feuer abgeschnitten werden. Mithilfe eines kontrollierten Gegenfeuers kann eine Brandschneise durch den Wald gezogen werden. Kommt der Waldbrand an der Schneise an, findet er nichts Brennbares mehr und kann dann leichter gelöscht werden.
    | WÄRME | Große Mengen an Wasser oder Löschschaum, die vom Boden oder aus der Luft abgeworfen werden, kühlen den brennbaren Stoff unter seine Zündtemperatur ab. Bei Holzkohle liegt diese bei circa 300, bei Holz bei 280 Grad. Stroh entzündet sich bei 250 und Zeitungspapier schon bei 175 Grad. Wird unter die Zündtemperatur gekühlt, stirbt das Feuer ab.
    | SAUERSTOFF | Sauerstoff kann bei einem Großbrand nur punktuell, niemals ganz entzogen werden – dafür ist die lodernde Fläche einfach zu groß. Mit dem Einsatz von Brandklatschen oder Feuerpatschen kann das Feuer aber so weit in Schach gehalten werden, dass es – bis weitere Hilfe naht – an Gefährlichkeit verliert. > Jetzt hätten wir beinahe vergessen, Ihnen zwar zum schnellen Alarmieren der Feuerwehr zu gratulieren, Ihnen aber auch viel Glück beim anstehenden Gerichtstermin zu wünschen. Für die von Ihnen angerichtete Verwüstung werden Sie sich natürlich vor einem Zivilgericht verantworten müssen. Die abgebrannten Bäume hatten schließlich einen Eigentümer – und der wird den entstandenen Schaden von Ihnen einfordern.

    Wie immer, wenn etwas besonders viel Spaß macht, hebt sich ein Zeigefinger und sagt: „Hallo! Ungesund!“ > Jedes Grillbuch wäre nicht komplett, wenn es nicht einige Warnhinweise enthielte. Leider.
    DAS PROBLEM MIT DEN NITROSAMINEN: Gepökeltes wie Speck, Wiener Würstchen oder Kassler sollte nicht auf den Rost. Beim Erhitzen bilden sich schädliche Nitrosamine, die als krebserregend gelten. DAS PROBLEM MIT DEM BENZOPYREN: Man kann sie in den Parks und Vorgärten beobachten: Die Unbelehrbaren, die ihr Nackensteak mit Bier duschen und mit der Fleischgabel durchlöchern, bis die Säfte spritzen. Die Flüssigkeit, die auf die Glut tropft, hat jedoch keine Geschmacksexplosion, sondern eine gefährliche Verpuffung zur Folge. Fett und Fleischsaft in der heißen Kohle entwickeln Rauch. Die Rauchwolken transportieren Benzopyren. Dieser krebserregende Stoff lagert sich in jedem Grillgut ab, an dem die Rauchwolken vorbeiziehen. DAS PROBLEM MIT HCA: Es gibt Grillfans, die es besonders gerne verbrannt haben. Doch die schwarzen, verkohlten Stellen schmecken nicht nur scheußlich, es finden sich auch schädliche Stoffe in ihnen, nämlich heterozyklische Amine (HCA). Je länger der Garvorgang bei direkter Hitze dauert, desto höher ist ihre Konzentration. HCA begünstigen die Entstehung von Tumoren. Wahren Sie daher immer den richtigen Abstand zwischen Rost und Kohle, und

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