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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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reinwachsen müssen. Schließlich nehme ich die Eier abwechselnd ganz in den Mund, wo ich sie sehr vorsichtig (ohne Zähne!) hin und her bewege und lutsche. Bloß hinterher, mit nassem Fell, sehen sie dann noch viel erbarmungswürdiger aus.
    ER: Was heißt hier: Sie »scheinen« die Schwachstelle zu sein, sie sind es! Ein Tritt in die Glocken, und Ruhe ist! Eier sind zugegebenermaßen merkwürdige Teile: Sehen so komisch aus, dass man sie eigentlich nicht öffentlich zur Schau stellen möchte, aber da sie nun mal am Schwanz mit dranhängen, ist das schlicht nicht zu vermeiden. Wenn man sich zudem überlegt, dass das wichtigste männliche Körperteil, das sowohl Sperma wie Hormone, Babys wie Lust produziert, dass dieses Ding so schutzlos außer Haus gelagert wird und auch noch immer gut gekühlt zu sein hat – dann fragt man sich schon ernsthaft, was sich die Natur/Gott eigentlich dabei gedacht hat.
    Ein Freund von mir mag es, wenn ihm die Eier beim Sex abgebunden und dann kräftig und hart an der Schmerzgrenze durchknetet werden ... nun ja. Ich finde es völlig ausreichend, wenn die Frau sie einfach sanft in die Hand nimmt und ein bisschen bewundert, obwohl sie so aussehen, wie sie aussehen.

EINRICHTUNG, die
    Kulisse, von der so einiges abhängt.
    SIE: Man sieht seltsame Sachen, wenn man Single ist und gelegentlich darauf angewiesen, mit fremden Leuten Sex in deren Wohnungen zu haben. Meistens sind das so Jungswohnungen, dünn möbliert, keine Deko, nix im Kühlschrank. Auf dem Küchentisch liegt die Zeit, neben dem Bett Comics oder der neuste Palahniuk, auf keinen Fall ein Spießerband aus der Bibliothek der Süddeutschen. So sehr vergucken, dass ich es vor einer braunen Schrankwand mache, kann ich mich eigentlich kaum mehr. Und falls ich wider Erwarten mal einen brauchen sollte, der dumm ist, aber gut bumst – nehme ich ihn einfach mit zu mir. Dann hat der zwar vermutlich ein Problem mit meiner Einrichtung, aber das ist doch mir egal.
    Im Gegensatz zu früher würde ich mich heute trauen, eine schlimme Wohnung zu verlassen, ohne Sex gehabt zu haben. Zuletzt geschehen bei einem, der ein Messingschild über dem Bett hatte: Hier schlafen sie mit Jochen Rühm. Ein anderer hatte eine Galerie mit Ölbildern von Mösen im Schlafzimmer. Als ich ihn darauf ansprach, erklärte er jovial: »Meine Exmösen«.
    ER: Als ich seinerzeit mit der Frau zusammenzog, die ich nunmehr als meine Ex bezeichnen darf, standen wir vor dem gleichen Problem wie Millionen andere Paare auch: Ich dachte, sie würde die Gelegenheit nutzen und all die Kerzchen, Muscheln, Holzstückchen, Trockenblümchen und Traumfänger, die ihre kleine Singlebude »wohnlich« machen sollten, aussortieren; sie wiederum stand fassungslos vor meinem voluminösen Glasschreibtisch, dem großzügigen 16:9-Fernseher und der – zugegeben etwas wuchtig geratenen – Eckcouch aus Leder. Da ich sehr kompromissbereit bin, flog mein Zeug (bis auf den Fernseher, da hört der Spaß auf!) raus und wurde zu Spottpreisen im Second Hand verscherbelt. Mit dem bisschen Kohle wurde dafür ein großformatiges Bild von einem angeblich stadtbekannten Maler (ich hab da keine Ahnung) gekauft, das freilich am Ende mit der Ex entschwand. Danach machten wir einige Anläufe bei IKEA, um doch noch einen gemeinsamen Nenner zu finden, aber nachdem wir feststellen mussten, dass die Teile (ein Zweiersofa, ein zusammenklappbares Sitzbett, ein Rollkleiderschrank, die ganzen Billiglampen) im Laden irgendwie anders und besser aussahen als in unseren eigenen vier Wänden, ließen wir es bleiben. Seitdem wir uns getrennt haben, fahre ich manchmal allein zu IKEA und mache es wie ein guter Single, kaufe Teelichter, Küchentücher und ein Latte-Macchiato-Glas, esse Köttbullar, trinke Cola bis zum Abwinken und schaue den glücklichen Familien zu, wie sie nach einiger Zeit zwischen Billy-Regalen und Värde-Küche beginnen sich anzukeifen.

EREKTION, die
    Erektion, lat: Aufrichtung, geschieht in der Regel durch sexuelle Erregung, wobei aus dem unmotiviert vor sich hinbaumelnden Glied durch Blutstau ein größerer, fester, wahlweise nach oben oder vorn gerichteter Penis wird.
    ER: Es gibt ja das berühmte Zitat von Mae West, das die emanzipierte Frau von heute gern im Munde führt: »Ist das ein Revolver in deiner Tasche oder freust du dich bloß, mich zu sehen?« Ich bin mir nicht sicher, aber vermutlich auch von Mae West ist: »Ich will die Anerkennung einer anständigen Erektion!« Das ist zwar

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