Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
verständlich, setzt unsereins aber doch unter gehörigen Druck. Ich lerne also C. kennen, irre langes Harr, drahtig, mit einem straffen Arsch und kleinen Füßen, geht nicht ins > Solarium, spielt dafür dreimal die Woche Badminton und ist von einer Schlagfertigkeit und erotischen Arroganz, dass es einem den Atem verschlägt, kurz total mein Typ, eine Frau, von der man träumt und sich alles ausmalt, was auszumalen ist. Dann kommt der Tag, die Gelegenheit, man trifft sich zufällig auf einer Dienstreise in Niederbayern, und alles läuft so, wie es laufen soll (> Essen, > Cocktails, > Anmache). Man hat sie tatsächlich auf die Kingsize-Matratze komplimentiert, die Stimmung ist oberschwül, sie zieht schon ihren – kaum zu glauben – rosafarbenen Schlüpfer aus, und man selbst schaut an sich runter und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus: Das Teil hängt in der Gegend herum, als ob es nicht mitbekommen hätte, dass man die ganze Zeit auf diesen Moment hingearbeitet hat! Du denkst, das kann doch nicht wahr sein, da liegt dieses Wahnsinnsweib ausgebreitet vor dir, und nix geht. Panische Versuche: Du schubberst dich eine Weile an ihr, du saugst, schleckst, küsst, du steckst ihr nacheinander die Finger rein – vielleicht lenkt dich das ja ab –, aber nein, die ganze Zeit schwirrt nur ein einziger Gedanke durch dein krankes Hirn: VERDAMMT, ICH KRIEGE KEINEN HOCH! Sie probiert es, indem sie dir einen bläst, das geht auch für einen Moment gut, aber sobald sie aufhört und du endlich richtig mit ihr weitervögeln willst, geht dem Ding die Luft aus wie einer aufgescheuerten Luftmatratze.
Ich kann mir das nur so erklären: Wahrscheinlich rutscht einem in diesem Moment das Herz in die Hose, und so ein Herz, das bleibt nun mal nicht stehen. Wär ja auch blöd.
SIE: Während junge Frauen sich mühsam ihrer Sexualität bemächtigen müssen, können junge Männer erst mal immer – und sind deshalb auch nicht besonders erfinderisch. Doch dann, mit Mitte dreißig, kommt dieser sprichwörtliche Knick: Sie können nicht mehr auf Kommando. Plötzlich spielt die Atmosphäre eine Rolle, das Wetter und ob die Partnerin eine Nette ist. Manche müssen geschlagen werden (> Wörter, schmutzige), manche nehmen lieber gleich Viagra. Ich persönlich gehe gerne mit Männern über fünfunddreißig ins Bett. Auf einmal sind die so zartfühlend und erfinderisch – klar, dass ich es dann auch bin. Ich könnte mir eine Visitenkarte machen lassen. Institut Friedrich. Bis jetzt haben wir noch jeden hochgekriegt. Kommen Sie vertrauensvoll bei uns.
ESSEN, das
Damit ist nicht die Stadt im Ruhrgebiet gemeint, sondern das, was wir zu uns nehmen, zum Beispiel Frankfurter, Berliner oder auch Amerikaner
ER: »Liebe geht durch den Magen« – das ist wirklich so und gilt vor allem für Männer, obwohl man festhalten muss, dass der selbst kochende Mann mittlerweile all die Fitness-Langweiler und Geldärsche komplett in den Schatten stellt. Ein ordentliches, eigenhändig kreiertes, gar nicht zu aufwendiges Menü beeindruckt die Weiberwelt und verschafft einem eine hervorragende Ausgangsposition im Kampf um die besten Plätze zur Nacht. Glauben Sie mir, ich kenne mich aus. Ich bin nur ein mäßig begabter Gesprächspartner, lebe beständig im Dispo, ich leide unter beachtlichem Haarausfall und trage Schuhe mit Einlagen aber ich kann kochen.
Noch ein Tipp für Dauerpartnerschaften (nachdem ich straff auf die 40 zugehe, habe ich schon drei, vier solche Versuche hinter mir): Wer es länger miteinander aushalten will, der muss kulinarisch harmonieren, das ist fast noch wichtiger als die erotische Spannkraft. Allerdings wird Essen, vor allem mit zunehmenden Alter, dann schnell zum Sex-Surrogat, und man muss höllisch aufpassen, dass sich Gefühlswelt und Vorstellungskraft nicht nur noch um frische Pasta, die beste Crème Brûlée in der Stadt und den 2004er Cremont aus der Bourgogne drehen.
SIE: Ich habe das perfekte Partymitbringsel gefunden: Ein Schwanz aus Götterspeise. Von meinem völlig impotenten Dildo habe ich die Plastikhülle aufgehoben, darin lässt sich Götterspeise herstellen; statt Wasser nehme ich Wodka. Auf diese Weise entsteht, ohne dass jemand ernsthaft Hand anlegen müsste, in meinem Kühlschrank ein hübsch dicker erigierter kleiner Bauarbeiterschwanz, sogar mit > Eiern – mit dem hat noch jede Party Fahrt aufgenommen. Es gibt immer ein großes Hallo, wenn ich den Willy auf die Damastdecke bette und alle bitte, sich nur ruhig zu
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