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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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an den nächstbesten BILD-Reporter-Pool schickt, wo es dann mit fatalen Kommentaren versehen wird (»Und hier entledigt sich die selbsternannte Sexgöttin und erfolgreiche Buchautorin Suse F. ihrer ›Bambi‹-Baumwoll-Schlüpfer«). Oder es landet gleich im Internet, wo du für alle Ewigkeiten unter irgendeiner »Amateure«-Rubrik mit den Stichworten »Paar, Süß, Ficken, Muschi, Wild« gespeichert wirst – und man bekommt noch nicht mal Geld dafür! Bleiben wir also besser bei der genügsameren Variante in den eigenen vier Wänden, Licht aus und Vorhänge zu.

PARTYS, die
    Feste mit – mehr oder weniger – Freunden, öder 80er Musik, Kopfschmerzen versprechenden italienischen Weinen und dem üblichen Repertoire an Jeder-bringt-was-mit-Speisen: Nudelsalat, bröseliger Kuchen, Salzstangen. Zur avisierten Zeit kommt erst mal gar keiner, und am Ende wollen einige (immer die Gleichen) nicht gehen.
    SIE: Machen wir uns nichts vor, wir sind nicht mehr in dem Alter, wo die Männer gegen Laternenpfähle laufen, wenn wir vorüberschreiten. Und falls uns wider Erwarten der schönste Mann des Abends fragt, ob wir nachher noch mit ihm in einen Swingerclub gehen, handelt es sich garantiert um einen Gag für die Versteckte Kamera. Um Männer kennenzulernen taugen also für Frauen unseres Alters eigentlich nur noch Privatpartys. Alle halbwegs gleich alt, alle mit den gleichen Chancen, und man kann mit einem mitgebrachten Nudelsalat punkten (isst sogar richtig fiese Sachen) oder mit einem guten Gespräch (nicht besonders gebildet, vor der muss man keine Angst haben).
    Wobei, in letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass das Ding mit den Privatpartys auch schon wieder schwierig wird. Manchmal glaube ich, ich bin die letzte überlebende Singlefrau. Auf den Partys der 40-Jährigen scheint Partnertausch total hip zu sein. Und wenn man wie ich keinen zum Tauschen hat? Auf keinen Fall werd ich – verkleidet als Krankenschwester oder Zimmermädchen – für gelangweilte Pärchen die Dritte im Bunde machen.
    ER: Die Singlefrau ist auf den Partys der 40-Jährigen doch in einer komfortablen Situation: Sie kann sich schon mal die frei werdenden Plätze anschauen, denn 40 (und ein bisschen drüber) ist ein gutes Alter, um sich aus langjährigen, eingeschlafenen Beziehungen rauszukämpfen. Und dann werden schließlich die Karten neu gemischt, und auch die letzte Singlefrau ist wieder frisch am Start. Die entscheidende Frage ist vielmehr: Warum geht man überhaupt zu Partys von 40-Jährigen? Endlos werden da die öden Grundschulprobleme des strebsamen Nachwuchses debattiert (bilinguale Klassen, Zensuren ja oder nein, Ganztagsschule), oder aber die Qualität von Weinen aus der Pfalz oder, noch schlimmer: die verschiedenen Modelle der Altersvorsorge. Das muss man ja nun wirklich noch nicht haben, dann doch lieber einen Abend mit 20-Jährigen, bei dem endlos gekifft wird und unterirdisch schlechte Filmschnipsel zum Thema »Es ist Herbst in Zerbst« als Dauerschleife laufen.

PHANTASIE, die
    Ist hilfreich, gibt es aber leider nicht im Sexshop.
    SIE: Brauch ich nicht. Ich kann auch kommen, während ich an Staubsaugerbeutel oder Glitzischwämme denke, um mal zwei sehr unsexuelle Dinge aus dem Bereich des täglichen Lebens zu nennen. Ich muss mir nix vorstellen. Oder besser gesagt: Es wäre ganz gut, wenn ich mir endlich mal nix vorstellen würde, weder, dass die Dellen in meinem Oberschenkel bei diesem Licht perfekt zu sehen sind, noch, dass die Hornhaut hinten unten an meinen Füßen ihn vielleicht kratzen könnte, und schon gar nicht, dass er gleich seinen Irrtum bezüglich meiner Person erkennen, aufstehen und den Raum und mein Leben für immer verlassen wird.
    Nein, dann doch lieber strikt dem Leiblichen verhafteter, völlig phantasieloser Sex.
    ER: Wenn ich Ihnen nun sage, dass ich mich just in diesem Augenblick, da ich diese Zeilen schreibe, in einem der nobleren Vororte von San Francisco befinde, mir gerade ein Schlückchen meines selbstgemixten, superben »Cosmo« genehmige, während sich vor mir Sharon Stone räkelt, ja, jene Sharon Stone, deren Bein-Überschlag uns Männer um den Verstand bringt, obwohl eigentlich nicht viel zu sehen ist, anders als seinerzeit bei Annie Sprinkle, in deren Spalte man gegen etwas Entgelt den Gebärmutterhals erkennen konnte, dass also jene Sharon Stone, die ich gestern auf einer Party meines alten Freundes Al tatsächlich kennengelernt habe und die amüsiert war von meinem »funny german accent«, dass diese

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