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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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täglichen Sorgen: Riecht dieser offensichtlich verwesende Körper auch nach Verwesung? Ja, das tut er. Hin und wieder zumindest. Aber was kann man machen außer Hegen und Pflegen, Bürsten und Spülen? Man kann hoffen, dass der jeweilige Lebensabschnittsgefährte einen nicht nur wegen des duftigen Leibes ausgewählt hat.
    ER: Klar, hoffen kann man immer. Aber wer so ein Pflegeprogramm wie das Ihre tatsächlich durchzieht, wer außerdem eine flinke Zunge besitzt und zudem weder ausgesprochen sächselt noch schwäbelt, der ist oraltechnisch schon mal auf der sicheren Seite.

MUTTI
    Der perfekte Anlass für einen Streit.
    SIE: Männer und ihre Muttis – es ist ein Trauerspiel. Mutti weiß, dass er Linksträger ist, sie wäscht seine Wäsche, so lange es geht, und informiert jede neue Freundin ungefragt, dass er empfindlich ist gegen Zug und Süßstoff. Wir können noch froh sein, wenn unser Bubi seine Mutti nicht in den gemeinsamen Thailand-Urlaub mitnimmt. Vermutlich sind wir nur neidisch, weil wir Frauen so ein schwieriges Verhältnis zu unseren Müttern haben. Aber trotzdem!
    ER: Meine Mutti lassen wir hier schön aus dem Spiel. Die hat mit dem ganzen Schweinkram nichts zu tun!

NACHBARN, die
    Fremde, von denen man zu viel weiß.
    SIE: Letztens zu nächtlicher Stunde, um zehn vor vier, konnte ich nicht schlafen, und während ich wartete, dass mein Baldrian endlich wirkt, aß ich eine Scheibe Pumpernickel mit Veggi-Aufstrich, trank eine Tasse Caro-Kaffee und las ein Buch über C. G. Jung. Da hörte ich es: Schreie. Meine Nachbarin hatte offenbar Sex mit Felix, über den wir kürzlich noch schlimm gelästert hatten. Meine Nachbarin, Rechtsanwältin übrigens, ist ein kleines, wildes Wesen. Sie sagt von sich, dass sie mindestens hundert wird. Wenn ich mir allerdings ihr Karma so angucke, sollte ich ihre Nähe besser meiden, es könnte ihr jederzeit ein Flugzeug auf den Kopf fallen und mich mit in den Tod reißen. Ich ertappte mich also dabei, wie ich in meinem grauen Baumwollnachthemd in der Tür stand, auf meinem Kopf ein Mittel gegen hormonell bedingten Haarausfall, und lauschte und mir vorstellte, was sie machten. Absolut würdelos, in der Tat! Und wissen Sie, was das Schlimmste an der Sache ist? Am nächsten Morgen schickte sie mir eine SMS: »Falls du es gestern Nacht nicht gehört hast – ich bin jetzt mit Felix zusammen.« Natürlich hab ich Glückwünsche gesandt und behauptet, rein gar nichts gehört zu haben. Wenn ich demnächst mal wieder jemanden beim Sex höre, will ich das sein! Mein Analytiker deutet immer mal an, dass ich, um Sex haben zu können, eventuell die Wohnung verlassen müsste. Klugscheißer! – Immerhin lese ich, wenn ich daheim bin, sein Buch über C. G. Jung.
    ER: Ich empfände eine lange, feste, ungeheuer glückliche Beziehung mit meiner Nachbarin als absoluten Idealfall. Nicht nur, dass sie großartig aussieht (Spanierin, grandiose Gazellen-Figur, dezente Brille – macht einen wahnsinnig gebildeten Eindruck), nein, man muss ja auch mal die praktische Seite bedenken: Wir würden den Umzug sparen, wir hätten ideale, nicht zu weit voneinander entfernte Rückzugsorte, es gäbe keinen Streit um die zukünftige Wohnungseinrichtung, weil jeder einfach seine behalten würde, sie könnte ab und zu meinen Müll mit runternehmen oder beim Einkaufen an mich denken, ich würde ihre Blumen gießen, wenn sie auf Dienstreise ist, und heimlich ihre Tagebücher lesen. Ich stelle mir vor, wie wir uns – als Vorspiel – mit Klopfzeichen an der uns trennenden 25-cm-Wand verständigen und uns dezent an selbiger reiben.
    Es gibt eigentlich nur ein Problem: Sie ist verheiratet, und der einzige Dialog, den wir bisher miteinander führten, kam an einem Abend zustande, an dem sie mich fragte, ob ich eventuell Rosinen im Haus hätte und ich Trottel tatsächlich nichts anderes herausbekam als »Bedauere, nein.« Kein Wunder, dass sie mit einem mokanten Lächeln verschwand.

NIETE, die
    Gegenteil von Hauptgewinn, kommt statistisch gesehen erheblich häufiger vor.
    SIE: Das Leben hält im Großen und Ganzen doch weniger Konfekt für mich bereit als saure Gurken. Erst kürzlich wieder hat der meiner Persönlichkeitsanteile, den ich DIE SEXGÖTTIN nenne und hege und pflege, eine schlimme Schlappe hinnehmen müssen. Wenn das Leben weiter so mit mir umspringt, bleiben am Ende nur DIE MIT DEM DUTT und DAS MAUERBLÜMCHEN übrig. Und dann kann ich mich gleich in die Isar stürzen. Zum Selbstverständnis der Sexgöttin

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