Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
stimmhaften S aus. Stellen Sie sich mal vor, wie so jemand im Bett ist! Ohne jede Energie, ohne jede Aggressivität – ein Bündel aus Scham und Angst. Nicht, dass ich nicht auch ein Bündel aus Scham und Angst wäre – aber der Weg ist da, wo die Angst ist. Hab ich zumindest mal gehört (hoffentlich ist das jetzt nicht so ein billigesoterischer Glaubenssatz, den ich hier aus Unwissenheit in Millionenauflage über die Welt kippe). Ja, und deshalb trete ich meiner Scham total mutig entgegen und habe bei helllichter Beleuchtung Sex auf Teufel komm raus – obwohl ich die Anbahnung von Sex (> Ausziehen) auch nach Jahren noch schreckenerregend und befremdlich finde – die Durchführung und das ganze Hinterher übrigens auch. Also was hab ich davon, dass ich mich ein bisschen weniger schäme??? Ist doch ganz klar: Das verschafft mir neben allem Unbehagen, Schei ß e noch mal, Orga ß men, Lu ß t, Leiden ß chaft!
ER: Ich denke, ein bisschen Scham kann nicht schaden. Frauen, die mir ungeniert ihr Arschgeweih entgegenstrecken oder die unbedingt zeigen müssen, dass sie durchsichtige Tangas tragen, sind mir suspekt. Ich hab nichts gegen Nacktbaden, mach ich gelegentlich sogar selber. Aber diese FKK-Zentren, in denen Campingfreunde mit ihren dicken Hintern vorm Grill stehen und Würstchen braten, was das Zeug hält, und dabei aufpassen müssen, dass sie sich ihr Teil nicht gleich mitbrutzeln, und wo man sich mit baumelnden Brüsten und nicht minder schlackerndem Gemächt im campingplatzeigenen Supermarkt vorm Fertigsuppen-Regal trifft, sind irgendwie nicht mein Ding. Ich muss nicht alles sehen, zumindest nicht gleich, insofern sind ein bisschen Rumzieren, Versteckspielen und die gute alte Scham gar nicht so übel.
SCHLAFEN
Zustand der Ruhe, wobei Puls, Atemfrequenz und Herzschlag abflauen.
ER: Ich schlafe allein. In länger andauernden Beziehungen habe ich auf meinem Bett und meinem Schlafzimmer bestanden, bei einer eher flüchtigen Affäre gehe ich > danach lieber auf die Wohnzimmercouch oder gleich nach Hause, das erspart einem außerdem noch das Theater um das gemeinsame > Frühstück. Ich will nachts nicht festgeklammert werden, ich möchte nicht, dass eine ihren Arm um mich legt und mich fast erwürgt, ich möchte nicht bedrängt und umschlungen werden, mein Körper sehnt sich nach Abstand und Befreiung, umso mehr, wenn er zuvor in Beschlag und Besitz genommen wurde. Ich brauche meine Decke und mein Kissen, ich finde es zudem grotesk und unerotisch, wenn Frauen schnarchen (und das tun sie!) oder im Schlaf röcheln, und es ist durchaus von Vorteil, wenn einem am darauffolgenden Morgen die nette Nacht nicht von > Mundgeruch und unvorteilhaften Kissenabdrücken im Gesicht der Schönen neben sich verleidet wird. Mit seinem eigenen Anblick am Morgen hat man schließlich schon genug zu tun.
SIE: Diese Frauen, die am Abend ihrem Schatz detailliert von ihrem Tag erzählen, angefangen bei dem, was es zum Mittag gab, bis hin zum Disput mit dem Chef: Sagt er ... sage ich ... sagt er ... sage ich ... sagt er ..., diese Frauen sollten sich hin und wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir nicht mehr im Kindergartenalter sind. »Wie war dein Tag?« ist heute eine rhetorische Frage, die dem Angesprochenen einfach nur ein gutes Gefühl vermitteln soll. Es ist schon ein paar Jahrzehnte her, dass jemand allen Ernstes wissen wollte, ob man schön gespielt hat, ob man sein großes Geschäft gemacht hat usw. Kleiner Tip: Legen Sie sich kurz hin, wenn Sie heimkommen. Licht aus, eine halbe Stunde schlafen, vom Wecker wecken lassen. Wenn Sie aufwachen, sind garantiert ganz andere Sachen wichtig als Ihr Job und Ihr Chef.
SCHNITTBLUMEN, die
Eine Blume ist eine Pflanze des Gartens und die bestäubungsbiologische Einheit der Blütenpflanzen.
ER: Alle männliche Verständnislosigkeit in Bezug auf den hartnäckigen, weiblichen Wunsch nach Schnittblumen ist unnütz. Blumen sind bunt, riechen gut, erinnern irgendwie an »Bestäubung« und »Blüte« – und eignen sich damit perfekt als symbolisches Mitbringsel. Einer Frau Blumen zu schenken bedeutet dann nicht groß was anderes, als charmant – und eben durch die Blume gesagt – auszudrücken: »Ich würde dich gern bestäuben« ... was gut ankommt bei Frauen, die es ja nicht gern allzu direkt haben. Kauftipps: Viel hilft viel, rot geht immer, Rosen nicht immer, Tulpen sind outoutout, ebenso Osterglocken oder Ähnliches, das holt sie sich wie auch Blumentöpfe allein, ein bisschen Grünzeug
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