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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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und hat einige von Armands Sachen in Kisten verpackt.“
    „Okay. Dann fahren wir morgen dorthin.“
    „Aber da ist das Tagebuch nicht, Harold hat bereits alles durchsucht.“
    „Vergessen Sie doch mal für eine Minute das Tagebuch. Vielleicht gibt’s dort ja noch ein paar andere Dinge, die für uns interessant sein könnten.“ Mitch stand auf und deutete auf die Tagebücher. „Kann ich ein paar davon mit nach Hause nehmen?“
    Mae machte ein finsteres Gesicht. „Aber was ich von Ihnen will, ist doch …“
    „Das Tagebuch“, beendete Mitch ihren Satz. „Lassen Sie mich doch bitte auf meine Art an die Sache herangehen, ja?“
    „Habe ich denn eine andere Wahl?“
    „Nein.“

3. KAPITEL
    N achdem Mitch gegangen war, lehnte sich Mae zurück und / 1/ überdachte ihre Lage. Mitch war anscheinend wild entschlossen, die Geduld von halb Riverbend mit seiner Fragerei auf die Probe zu stellen, aber das machte er vermutlich seit Jahren. Wenn es ihr doch bloß gelänge, ihn mehr für dieses Tagebuch zu interessieren! Nun, immerhin hatte er jetzt ein paar von Armands früheren Aufzeichnungen in den Händen …
    Sie verweilte in Gedanken bei seinen Händen, was sich als ein äußerst ungeschickter Zug erwies. Wenn sie an eines nicht denken durfte, dann an seine Hände. Das lenkte sie zu stark von ihrem Vorhaben ab. Es ließ sich nicht leugnen, dass ihr allein der Anblick seiner Hände ein erregendes Kribbeln im Bauch bescherte. Und der Gedanke …
    Schluss! Es mochte zwar recht nett sein, solche Gefühle zu verspüren, aber keinesfalls im Zusammenhang mit Mitchell Peatwick. Er strotzte vor Überheblichkeit, war stur wie ein Maulesel und sah aus wie ein Boxer. Und vor allem dachte sie gar nicht daran, sich von einem Mann, der sich weigerte, ihr zuzuhören, einwickeln zu lassen. Solche Männer kannte sie zur Genüge.
    Nachdem sie sich lange genug eingeredet hatte, die Situation voll im Griff zu haben, stand sie auf und ging in die Küche. Sie setzte sich, streifte sich die Pumps ab und hielt sie June hin.
    „Mit bestem Dank zurück“, sagte sie. „Das sind ja die reinsten Folterinstrumente.“
    „Armes Baby.“ June nahm ihr die Schuhe ab und stellte sie auf den Küchentisch. „Soll ich dir ein Fußbad machen?“
    „Nein.“ Mae massierte sich stöhnend einen geschwollenen Fuß. „Das Einzige, was ich will, ist das Geld, damit wir endlich diesem Mausoleum hier den Rücken kehren und leben können wie normale Menschen. Ich drehe hier noch durch.“
    „Ich habe heute Armands Zimmer sauber gemacht. Das Bild mit der nackten Frau ist weg“, berichtete June.
    Mae hielt mit dem Massieren inne. „Der Lempicka? Seit wann?“
    „Ich weiß nicht.“ June setzte sich ebenfalls. „Meiner Meinung nach war er letzten Mittwoch noch da, aber ich bin mir nicht sicher. Ich hasse dieses verdammte Zimmer und schau immer nur so wenig wie möglich hin.“
    „Ich weiß. Mach dir keine Sorgen, bald haben wir alles hinter uns.“ Mae ergriff Junes Hand und drückte sie liebevoll, woraufhin die ältere Frau sie zärtlich anlächelte. „Vielleicht hat er das Bild ja verkauft.“
    June zuckte die Schultern. „Lass das doch deinen Detektiv rausfinden. Er gefällt mir.“ Ihr Tonfall wurde plötzlich ganz weich. „Was hältst du von ihm?“
    „Keine Ahnung“, erwiderte Mae scheinbar desinteressiert. „Zuerst habe ich ihn für total beschränkt gehalten, aber jetzt … Ich glaube, er ist irgendwie anders.“
    „Wie anders?“, drängte June.
    Mae zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Irgendwie eben. Er versucht wenigstens nicht ständig, den Beschützer zu spielen oder mir mit den üblichen Anmachsprüchen zu kommen. Er stellt einfach seine Fragen und behandelt mich wie … als wäre ich eine ganz beliebige Klientin.“ Sie begann wieder, ihre Füße zu massieren. „Außerdem gibt er offen zu, dass er ein Versager ist.“
    June sah Mae forschend an. „Der ist doch kein Versager“, widersprach sie. „Ebenso wenig wie ich glaube, dass er dich für eine x-beliebige Klientin hält. Meiner Meinung nach ist er ziemlich interessiert an dir.“
    „Er ist an Frauen generell interessiert.“ Mae lehnte sich zurück. „Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass er viel gewiefter ist, als ich dachte.“
    „Darauf kannst du Gift nehmen.“ June grinste. „Er wird sich gut machen, wart’s ab. Vielleicht sollten wir ihm die Wahrheit sagen und ihn bitten, dass er die Angelegenheit in die

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