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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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einen Cent angerührt, ebenso wenig wie ich mich seiner Beziehungen bedient habe. Und das wird Montgomery am meisten ärgern. Dass ich das tatsächlich schaffen würde, hätte er bestimmt nie für möglich gehalten.“
    Newton grinste. „Heute Abend erfährt er es.“
    „Warum die Eile? Du hast nicht zufällig nebenbei noch eine zweite Wette laufen?“
    „Und was für eine! Er hat mir unterstellt, dass ich jedes Risiko scheuen würde, also habe ich ihn den Einsatz bestimmen lassen.“
    „Ich bin gerührt“, meinte Mitch leichthin, aber er war wirklich bewegt. „Wie viel hast du auf mich gesetzt?“
    „Zwanzigtausend.“
    Mitch schnappte nach Luft. „Ich bin nicht gerührt, ich bin fassungslos. Wie zum Teufel hat er dich dazu gebracht, so eine Riesensumme zu riskieren?“
    Newton zwinkerte ihm zu. „Es war kein Risiko. Schließlich wusste ich ja, auf wen ich setze.“
    Mitch schloss die Augen. „Mach so was bloß nie wieder! Was wäre gewesen, wenn ich aufgegeben hätte?“
    Kopfschüttelnd stellte Newton die Milchflasche ab und steckte den Scheck ein. „Ich werde ihn in Verwahrung nehmen. Und dass du nicht aufgibst, wusste ich von Anfang an.“ Er ging zum Küchenschrank und nahm ein Glas heraus, das er argwöhnisch gegen das Licht hielt, um es anschließend unter fließendem Wasser abzuspülen.
    Mitch lehnte den Kopf gegen das eiserne Bettgestell, wobei sein Blick auf das Tagebuch fiel. „Wenn ich diesen letzten Fall gelöst habe, werde ich wohl oder übel wieder in meine Yuppie-Existenz zurückkehren müssen.“
    „Du willst aufhören?“
    Mitch nickte. „Ja. Obwohl mich die Vorstellung nicht sonderlich reizt. Andererseits ist ein Leben als Privatdetektiv auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Die Klienten sind öde, es zieht einen echt runter.“
    „Keine Brigid O’Shaugnessy?“
    „Nun, fast.“ Mitch rief sich das Bild ins Gedächtnis zurück, als Mae in sein Büro hereingestöckelt kam. „Du solltest Mabel mal kennenlernen.“
    „Mabel?“ Newton biss in einen Keks. „Klingt nach Bardame.“ Er kaute gewissenhaft. „Schmeckt nicht übel. Wo hast du sie her?“
    „June hat sie gebacken. Sie ist Mabels Haushälterin.“
    „Erzähl mir alles.“ Newton schob seinen Bissen im Mund herum und kaute ihn wohl zum vierzigsten Mal, ehe er ihn hinunterschluckte.
    „Heute Nachmittag kam eine attraktive Frau mit atemberaubenden Brüsten in mein Büro und bat mich, den Mörder ihres Onkels zu finden.“
    „Mörder? Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt? Wer war denn der Onkel?“
    „Armand Lewis. Weit hergeholt erschien es mir zuerst auch, aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher.“
    „Armand Lewis.“ Newton stutzte und überlegte einen Moment. „Er hat einen recht zweifelhaften Ruf.“
    „Hatte. Er ist tot. Was meinst du mit zweifelhaft?“
    „Die Leute in seiner Umgebung pflegten ihr Geld immer falsch anzulegen. Glaubst du wirklich, dass er ermordet worden ist?“
    „Offiziell starb er an Herzversagen, aber die Nichte behauptet etwas anderes. Zumindest scheint es eine Menge Leute zu geben, die ihm keine Träne nachweinen werden.“
    „Zum Beispiel?“
    „Nun, da hätten wir als Erstes June, die Haushälterin. Sie hatte einen Sohn, der 1967 fünfzehnjährig an Drogen geriet - na, du weißt schon, damals die Blumenkinder eben. June bat Armand, ihr zu helfen, eine Drogenklinik für Ronnie zu finden, aber der weigerte sich. Fünf Monate später war der Junge tot. Eine Überdosis.“
    Newton runzelte die Stirn. „Nun, das war vielleicht nicht sehr nett von dem alten Knaben, kann aber wohl schwerlich als Motiv für einen Mord herhalten. Nicht nach so vielen Jahren.“
    „Der Junge war Armands Sohn.“
    Newton blinzelte überrascht.
    Mitch reichte ihm das Tagebuch. „Hier steht alles drin. Er war offensichtlich nicht allzu unglücklich über den Tod seines Sohnes, im Grunde genommen war er froh, ihn los zu sein. Das Einzige, was ihm anschließend Sorgen machte, war, dass June, die nur wegen Ronnie bei ihm geblieben war, ihn jetzt verlassen würde.“ Nun berichtete Mitch Newton das, was ihm Mae erzählt hatte. „Und immer wieder äußert Armand in seinem Tagebuch die Befürchtung, dass Harold ihn umbringen könnte. Er hat die ganze Zeit davor Angst gehabt, wie man nachlesen kann.“
    Newton runzelte die Stirn. „Ist dieser Harold denn gemeingefährlich?“
    „Er ist ein langjähriger Angestellter von Gio Donatello.“
    Newton fiel fast vom Stuhl. „Herrje, wo bist du denn da

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