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Ein Mann für alle Lagen

Ein Mann für alle Lagen

Titel: Ein Mann für alle Lagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Flipperautomaten. Eine richtige Bar ohne jeden Schnickschnack.
    Hinter der alten Eichentheke stand eine gut aussehende Rothaarige, die gerade die marmorne Arbeitsfläche abwischte. Wie die Bedienungen trug sie ein schwarzes Shirt und ein rosafarbenes Jackett. Sie wirkte selbstsicherer und war schon über dreißig. Kate schätzte, dass diese Frau Nancy war.
    „Weißwein bitte.“ Kate setzte sich direkt vor ihr auf einen Barhocker, und die rothaarige Frau schenkte ihr ein. Penny stand mit dem Rücken zur Theke und blickte sich im Raum um.
    „Ich bin Nancy“, stellte die Frau sich vor. „Wenn ihr etwas wollt, müsst ihr laut rufen. Das machen hier alle so.“
    Kate lächelte. „Ich heiße Kate, und das hier ist Penny.“
    „Deine Bar gefällt mir“, sagte Penny und wandte sich um. „Es wirkt alles so echt.“
    „Danke“, sagte Nancy. „Genauso wollten wir es auch haben. Der Mann dort drüben im blau karierten Hemd ist mein Ehemann.“
    Kate blickte zum Billardtisch hinüber. Nancys Mann war blond und untersetzt. Im Moment sah er traurig zu, wie ein großer Mann mit hellem Cowboyhut eine Kugel nach der anderen in die Löcher stieß.
    „Ist das nicht Jake?“ fragte Penny.
    „Ihr kennt Jake?“ erkundigte Nancy sich. „Er schlägt Ben jedes Mal beim Billard. Die beiden spielen mittlerweile seit zehn Jahren, und Ben hat nicht ein einziges Mal gewonnen.“
    „Wieso spielt er dann weiter gegen ihn?“ wollte Kate wissen.
    „Er sagt, dass er immer besser wird. Vielleicht sollte eine von euch beiden hinübergehen und Jake ablenken, damit Ben auch einmal gewinnt.“
    „Später vielleicht“, sagte Penny. „Erst müssen wir mal die Lage sondieren. Stimmt’s, Kate?“
    „Was möchtest du denn trinken, Penny?“ lenkte Kate hastig ab. „Ich lade dich ein.“
    „Einen Daiquiri mit Erdbeeren“, sagte Penny.
    Nancy stöhnte leise auf, und Kate schlug schnell vor: „Nimm doch lieber ein Bier. Die Männer hier mögen sicher Frauen, die Bier trinken.“
    „Meinst du? Na gut, dann eben ein Bier.“
    „Danke“, sagte Nancy zu Kate und wandte sich rasch ab, um Pennys Bier zu zapfen. Ben blickte vom Billardtisch hoch. „Sieh dir mal die beiden Hübschen an der Bar an“, sagte er.
    Jake warf einen Blick über die Schulter und stutzte. Dann drehte er sich wieder zu Ben um. „Die im weißen Kleid ist Kate.“
    „Die Killerfrau?“ Ben betrachtete sie eingehender. „Was für ein Kleid!“
    „Ja“, stimmte Jake zu. „Ich glaube, du hast gerade wieder mal verloren, mein Freund.“
    Misstrauisch sah Ben ihn an. „Du hast gesagt, sie sei ein nettes Mädchen.“
    „Das ist sie auch.“ Jake begutachtete die Lage der Billardkugeln. „Abgesehen von dem Schaden, den sie bei Männern anrichtet.“
    Ben schüttelte den Kopf. „Sie ist aber kein Mädchen.“
    Jake stieß die letzte Kugel ins Loch. „Nein, da hast du recht. Lust auf noch eine Partie?“
    „Na klar. Gleich fängt meine Glückssträhne an.“
    „Hier ist es wundervoll, Penny“, stellte Kate fest. „Danke fürs Mitnehmen. Mir gefällt es so gut, dass ich die nächste Runde auch bezahle.“
    „Unsinn“, entgegnete Penny. „Wir müssen doch nichts mehr bezahlen. Dafür sind die Männer doch da. Sieh mal den Kerl mit dem schwarzen Hut dort drüben.“
    Der Mann wirkte von Kopf bis Fuß verkleidet. Wahrscheinlich ein Zahnarzt, dachte Kate. Aber sie wollte Penny nicht kränken. „Er sieht sehr gut aus, Penny.“
    „Er lächelt uns zu.“ Penny erwiderte das Lächeln, und der „Zahnarzt“ kam herübergeschlendert.
    „Wie geht’s, Ladies?“ Er berührte die Hutkrempe. „Darf ich Ihnen etwas zu trinken bestellen?“
    „Sicher“, sagte Penny. „Das ist meine Freundin Kate.“
    „Ich verschwinde schon.“ Kate suchte sich einen anderen Höcker, der etwas weiter weg stand, und der Mann lächelte ihr dankbar zu.
    Wie kommt es, dachte Kate, dass Jake und Penny mit ihren Cowboyhüten so gut aussehen, während dieser Mann damit so lächerlich wirkt? Noch dazu trägt er Sporen. Als sie den Hocker noch ein Stück weiter zog, stieß sie gegen jemanden. Sie fuhr herum, um sich zu entschuldigen und verharrte unwillkürlich. Der Mann war groß, blond und unglaublich gut aussehend.
    Aber hallo, dachte sie. Vergiss deinen Plan und konzentriere dich auf dieses Prachtexemplar hier.
    „Willst du was zu trinken, Kleine?“ fragte er sie lallend und zog sie am Arm.
    Ihre Begeisterung war wie weggeblasen. Ein Grabscher und obendrein betrunken! „Nein,

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